Fehlende Zulieferungen kosten die deutsche Industrie dieses Jahr rund 25 Milliarden Euro. Dafür verantwortlich sind auch Transportengpässe in der Containerschifffahrt, so das Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW).
Es fehlen Rohstoffe oder Vorprodukte wie Halbleiter. Daher lag die Industrieproduktion in Deutschland im April 2021 fast elf Prozent unter dem Niveau, das die Auftragslage hergibt, stellen die Wissenschaftler fest. „Maßgeblicher Grund dürften fehlende Zulieferungen, etwa aufgrund der Transportengpässe in der Schifffahrt, sein." Schätzungen legten nahe, dass die deutsche Industrieproduktion mindestens fünf Prozent höher sein könnte, als sie es derzeit ist, wenn ausreichend Produktionsmaterialien und Zwischenprodukte zur Verfügung stünden.
Unternehmen: Rohstoffmangel auf Rekordniveau
Die Lieferketten seien an verschiedenen Stellen betroffen. Über 40 Prozent der Unternehmen im Verarbeitenden Gewerbe berichteten von Produktionsstörungen aufgrund eines Mangels an Rohstoffen oder Vorleistungen. Das sei ein Rekordwert. Aufgrund der vielschichtigen Probleme sei derzeit schwer absehbar, wie lange die Lieferengpässe noch anhalten werden, unterstreicht das IfW. Die Wirtschaftsexperten gehen davon aus, „dass die Belastungen erst im Verlauf des dritten Quartals leicht abnehmen und sich erst danach eine deutliche Besserung einstellt“.
