Renault Trucks Tour de Dynamics Roadshow Trucks sind rollende Kunstwerke

Signal-Reklame Beklebung von Renault Trucks Foto: Thomas Kueppers 13 Bilder

Beim Anblick der für die "Tour de Dynamics" hergerichteten Renault T High kommen einem schnell Science-Fiction-Blockbuster in den Sinn. Wir waren bei der Folierung und dem ersten Tourstopp vor Ort.

Mit dem durchdringenden Blick eines Cyborgs starren die drei Renault T High der diesjährigen "Tour de Dynamics"-Roadshow über den Asphalt. Kaum jemand wäre wohl verwundert, würde Arnold Schwarzenegger einen der Lkw mit der Pumpgun im Anschlag steuern, während John Connor sich im Trailer versteckt. Die Zugmaschinen und ihre Sattelauflieger sind perfekt aufeinander abgestimmt – das knallige Grün, Rot und Gelb geben immer wieder den Blick frei auf die scheinbar darunter verborgene Technik. Metallene Zahnräder, Düsentriebwerke und riesige Scharniere sind zu sehen. Optimus Prime – bist du es?

Signal-Reklame Beklebung von Renault Trucks Foto: Thomas Küppers
Die Roadshow-Trucks sind zweifellos rollende Kunstwerke. Ihr Design erinnert an Science-Fiction-Blockbuster.

Diesjährige Trucks kommen noch aufwendiger und anspruchsvoller daher

Matthias Töpfer, der Mann hinter dem atemberaubenden Design, hat ganze Arbeit geleistet. Die "Tour de Dynamics"-Trucks sind die ersten Lkw, denen er ein neues Kleid verpassen durfte. Noch aufwendiger, noch anspruchsvoller als die fahrenden Eiswürfel der letztjährigen Renault-Trucks-Roadshow unter dem Titel "Tour de Eis" kommen sie daher. Vier Wochen hat Töpfer an der Gestaltung der Sattelzüge gesessen, am Ende maß jedes Design-File 28.000 Pixel in der Breite. "Ganze zwei Tage und eine Nacht hat es gedauert, bis ein Bild auf vier Computern gerendert war", erzählt er grinsend. Wegen der vielen Details, wie den Türgriffen und den Befestigungen der Spiegel und nicht zuletzt dem großen Abstand zwischen Zugmaschine und Trailer, sei es eine ganz besondere Herausforderung, Sattelzüge wie aus einem Guss wirken zu lassen. Dass das am Ende so gut geklappt hat, sei auch dem erfahrenen Team von Signal Design zu verdanken. "Die Jungs haben einen super Job gemacht", lobt Töpfer.

25.000 Fahrzeuge foliert der rund 70 Mann starke Flottenbeschrifter aus Schwäbisch Hall pro Jahr. Zu seinen Stammkunden zählt Signal Design unter anderem das Fernbusunternehmen Flixbus. Der Erfahrungsschatz bei der Folierung von Fahrzeugen ist also ähnlich groß wie die Busse und Lkw selbst. Ein nicht zu unterschätzender Vorteil – denn mit der Beklebung der Fahrzeuge war es für Signal Design im Falle der "Tour de Dynamics"-Trucks nicht getan. Zunächst musste das Design in einer 3D-Simulation am PC gegengecheckt werden, dann stand die Produktion eines Korrekturabzugs zur Design- und Farbtonabnahme seitens Renault Trucks auf der Agenda. Bei der finalen Bedruckung der 1,37 Meter breiten Folienbahnen durfte dann wirklich gar nichts schiefgehen. Bei dem heiklen Arbeitsschritt müssen die äußeren Bedingungen zu 100 Prozent passen – Raumtemperatur und Luftfeuchtigkeit sollten während des gesamten Druckvorgangs auf einem konstanten Niveau verharren, störende Staubpartikel sind wie bei einer Lackierung Gift für den sauberen Look der Arbeit. Der hermetisch abgeriegelte Raum, in dem die modernen Digitaldruckmaschinen mit einer Geschwindigkeit von 66,5 Quadratmeter pro Stunde Farbe auf die Folie bringen, ist entsprechend mit einem Staubabzug und einer Klimatisierung ausgestattet – dazu kommen zahlreiche Lampen, die das Tageslicht simulieren.

Renault Trucks Tour de Dynamics 2018 Schweitenkirchen Foto: Julian Hoffmann
Josef Heimrath und Horst Zimmermann, Lkw-Freunde aus München: " Der T High ist wirklich beeindruckend. Ein hochmoderner Lkw!"

Ein hochmoderner Lkw, dem man in seinem Roadshow-Outfit die Rettung der Welt zutraut

Für jeden Lkw nutzte Signal Design eine Maschine, die die 3,5 Folienrollen pro Sattelzug in einem Gang bedruckte. Nach dem Druck folgte das Ausgasen – 48 Stunden ruhten die Folien, ehe sie mit einer Laminatschicht versehen wurden, die sie vor Wind und Wetter, UV-Strahlung und oberflächlichen Kratzern schützt. Wieder folgte eine zweitägige Ruhephase, bevor die Folien vom Laserschneider "konturgeschnitten" werden konnten und bereit waren für die Beklebung. Eigens dafür wurden Zugmaschine und Trailer rückwärts in die Signal-Design-Halle rangiert. Dreimal täglich wurde der antistatische Boden dort mit Wasser gereinigt, während je zwei Mann starke Teams dem Lkw Bahn für Bahn sein neues Kleid anlegten. Ein spezieller, auf Klebeband angebrachter Draht verhindert dabei, dass beim Schneiden der Folie der Lack beschädigt wird. Auf den Einsatz von Cuttermessern verzichtet Signal Design gänzlich. Anhand der im Vorfeld gefertigten Korrekturabzüge und Designskizzen wird das Ergebnis immer wieder kontrolliert. Besonderes Fingerspitzengefühl mussten sie dabei bei den Übergängen zwischen den einzelnen Bahnen beweisen – das Design sollte schließlich nicht nur im Computermodell wie aus einem Guss wirken, auch am echten Lkw mussten die farbigen Flächen ebenso wie die Zahnräder, Triebwerke und Scharniere millimetergenau zueinander passen.

Sondermodell von Renault Trucks im Sport-Trimm
T High Renault Sport Racing Sonderedition

Um den Look perfekt zu machen, wurden die Rückwände der Zugmaschinen am Ende noch mit schwarzer Folie bestückt – und so optisch in den Hintergrund gedrängt. Dass sich die viele Arbeit gelohnt hat, wurde schon am ersten von insgesamt acht "Tour de Dynamics"-Stopps auf dem Rastpark Schweitenkirchen an der A9 zwischen Ingolstadt und München deutlich. Renault Trucks stellte neben den drei T High einen Tischkicker zur Einstimmung auf die Fußball-WM auf – und sorgte dazu für das leibliche Wohl der interessierten Fahrer. Nicht nur die auffällige Folierung, auch das Interieur hat es beispielsweise Viktor Gavrelov von der Spedition Heinrich Koch angetan: "Hier drin ist alles vom Feinsten, sehr schick – und dazu die vielen Ablagen. Zur Sitzbelüftung sage ich nur, Donnerwetter!" Udo Langguth, der für Bremicker Verkehrstechnik deutschlandweit unterwegs ist, ist die Marke seines Lkw eigentlich egal, "aber die Ausstattung im T High ist schon sehr vielseitig und luxuriös. Ein fahrendes Wohnzimmer!" Der pensionierte Magirus-Fahrer Josef Heimrath ist gemeinsam mit Horst Zimmermann extra für die Roadshow angereist – und schwelgt in Erinnerungen: "Uns hat schon der Magnum gut gefallen. Der T High ist wirklich beeindruckend. Ein hochmoderner Lkw!" Einem, dem man in seinem Roadshow- Outfit die Rettung der Welt zutraut – zumindest, wenn sie von Terminatoren oder dem mächtigen Megatron bedroht wird.

Dieser Artikel stammt aus diesem Heft
FF 08 2018 Titel
FERNFAHRER 08 / 2018
7. Juli 2018
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