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Projektlogistik Olympiareife Leistung

Logistik, Conceptum Sport Logistics, Verladung, Frankfurt Foto: Conceptum Sport Logistics

Bei Conceptum Sport Logistics ist der Name Programm. Egal ob einzelne Athleten oder gleich ganze Verbände – die Hessen legen sich weltweit für ihre Kunden ins Zeug.

Wir sind immer dem Rennen voraus – so lautet das Motto von Conceptum Sport Logistics, das – natürlich auf Englisch – auf dem Werbe-Flyer des Logistikdienstleisters prangt. Schließlich ist dieser international unterwegs. Und dass der Slogan kein leeres Versprechen ist, unterstreichen die zahlreichen Autogramme, die die Wand im Besprechungszimmer des Unternehmens mit Sitz in Mörfelden-Walldorf zieren. Dort findet sich die Weltelite unter anderem im Bobfahren, Rodeln und Skeleton. "Wir sind stark auf den Wintersport ausgerichtet", erklärt Sebastian Stahl, Geschäftsführer und Inhaber von Conceptum Sport Logistics. Der passionierte Golfer und Logistiker. Seit Kurzem ist Conceptum Sport Logistics zudem olympisch: "Unsere ersten olympischen Winterspiele waren 2002 in Salt Lake City. Aber sowohl dort als auch bei den nachfolgenden Veranstaltungen waren wir immer als Subunternehmer eingebunden", erläutert Stahl. In Sotschi stand Conceptum Sport Logistics dann erstmals "in der ersten Reihe der Logistikverantwortlichen".

"Sotschi war extrem schlecht angebunden"

Das hat das Unternehmen aus Hessen jedoch ohne Probleme gemeistert. Streng genommen haben die Logistikprofis sogar noch einen oben drauf gesetzt: "Sotschi war extrem schlecht angebunden. Eigentlich hätten alle Lieferungen per Flugzeug in Moskau landen sollen und wären dann mit dem Lkw rund 2.500 Kilometer durch Russland geschippert worden", berichtet Stahl. Doch bei den Sportgeräten handelt es sich nicht nur um eine extrem teure Fracht.

"... kurzerhand eine eigene Fluglinie eingerichtet".

Zudem sind es oft auch Einzelstücke, die die Sportler bis zuletzt zum Trainieren brauchen. Da geht es folglich um jeden Tag. "Also haben wir kurzerhand eine eigene Fluglinie eingerichtet, die in Sotschi gelandet ist." Zwei Mal pro Woche flog in der heißen Phase eine Maschine von Frankfurt nach Sotschi. Benötigte Zeit: gerade mal zweieinhalb Stunden. Neben Cargo-Maschinen für das Sport-Equipment gab es auch Extra-Flieger für die Sportler. Wobei der Service laut dem Geschäftsführer von Conceptum Sports Logistics nicht nur bei den Athleten gut angekommen ist. "Unsere Wettbewerber haben diesen Service als Upgrade an ihre Kunden verkauft", erzählt er mit einem Augenzwinkern.
Wobei er die Kollegen der Wettbewerber kennt und schätzt. "Logistiker, die ähnlich wie wir aufgestellt sind, gibt es gerade mal eine Handvoll. Allerdings ist natürlich auch der Markt kleiner als etwa im Segment General Cargo." Dafür braucht es aber auch lange, um das Vertrauen der Kunden zu gewinnen, die ohnehin ganz anders gestrickt sind als die üblichen Auftraggeber. Normalerweise habe man es auf Verladerseite ebenfalls mit Logistikprofis zu tun. Da gehe es oft nur um den Preis. "Hier haben wir es ebenfalls mit Profis zu tun – allerdings in ihrer speziellen sportlichen Disziplin", sagt Stahl. Für die wiederum stehen ganz andere Dinge im Fokus. Zum einen natürlich, dass das Equipment unbeschadet ankommt. Mindestens ebenso wichtig ist aber, dass es rechtzeitig ankommt. "In anderen Fällen gibt es eine Vertragsstrafe, die dann die Versicherung übernimmt. Kann aber ein Sportler aufgrund einer Verzögerung beispielsweise nicht bei Olympia starten, ist der Schaden nicht in Geld aufzuwiegen", erklärt Stahl. Daher sei hier Vertrauen besonders wichtig – das schwer aufzubauen und im Schadensfall sehr schnell wieder verspielt wäre. Da dies aber noch nie vorgekommen ist, läuft es nach wie vor gut mit der Mund-zu-Mund-Propaganda. Aber auch in den Info-Flyern und auf der Homepage setzt das Unternehmen auf eine persönliche Ansprache – und das unter Sportlern gerne verwendete "Du". Aber auch Emotionen spielen hier bei der optischen Gestaltung eine ganz andere Rolle.

Dienstleister muss alle Fäden in der Hand halten

Damit die Emotionen positiv bleiben und es zu keinem Zwischenfall kommt, ist immer mindestens ein Mitarbeiter von Conceptum Sports Logistics vor Ort dabei. Denn letztlich muss das Unternehmen seinerseits beispielsweise Transporteure beauftragen. Dennoch muss der Dienstleister alle Fäden in der Hand behalten. "Im vergangenen Jahr habe ich rund 300 Mal nicht im eigenen Bett übernachtet", berichtet Stahl. Häufiges Reisen gehöre nun mal zum Job.

Bis vor wenigen Tagen waren die Mitarbeiter noch in der Schweiz zugange. Dort fanden die Leichtathletik-Europameisterschaften statt. Denn auch bei den Sommer-Sportarten will das Unternehmen weiter Fuß fassen. "Dabei geht es schlicht um eine bessere und gleichmäßige Auslastung."

Logistiker geht in finanzielle Vorleistung

Schließlich ist der Logistiker teilweise auch finanziell in Vorleistung gegangen.So etwa bei der Konzeption von Transportbehältern für Bobs. Diese vermietet das Unternehmen an Teams, die sich aus Geldmangel keine eigenen leisten können. Darüber hinaus sponsert Conceptum Sport Logistics unter anderem das jamaikanische Bob-Team – der Film Cool Runnings lässt grüßen. Die angesprochenen Transportbehälter sind aber nicht nur für sperrige Schneemobile gedacht. Im Sommer lassen sich damit ebenso kleinere Segelboote unbeschadet zu Weltcups transportieren.

Langweilig wird dem Team rund um Sebastian Stahl jedenfalls nicht. Denn auch wenn die Leichtathletik-EM nun vorbei ist, wartet bereits die nächste Herausforderung auf die Logistiker. Denn jetzt richtet sich der Blick schon wieder in die ­Zukunft. 2015 wird es einen sogenannten Multi-Sport-Event in Georgien geben. Und für die Logistik vor den Rennen und sonstigen Wettkämpfen zeichnet einmal mehr Conceptum Sport Logistics verantwortlich.


DAS UNTERNEHMEN

Conceptum Logistics wurde 2002 in Hamburg gegründet. Dort geht es vor allem um Seefracht sowie Projektlogistik. Im August 2005 gründete Sebastian Stahl als Inhaber und Geschäftsführer die Conceptum Logistics Aero, die rechtlich eigenständig ist, aber sozusagen als Schwesterunternehmen fungiert. Der Logistikdiensleister mit Sitz in Mörfelden-Walldorf ist – wie der Name schon impliziert –  für das Luftfrachtgeschäft zuständig. Im Rahmen der Projektlogistik wiederum haben sich die Hessen auf den Sport konzentriert und gingen daher zudem mit Conceptum Sports Logistics an den Start. In Mörfelden-Walldorf arbeiten 23 Mitarbeiter, die einen Umsatz von rund 27 Millionen Euro im Jahr erwirtschaften.

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