Pro Fahrer Image (Profi) Gemeinsam am Image arbeiten

Foto: Jan Bergrath

In der 61. Sendung von FERNFAHRER Live geht es um den leider nachhaltig schlechten Ruf der Transportbranche. Als Vorstandsvorsitzender des Vereins Profi e.V. stellt sich nun BGL-Vorstandssprecher Prof. Dirk Engelhardt der Diskussion mit Lkw-Fahrern, die sich für ein besseres Image engagieren wollen.

Die Autobahn A 2 an einem normalen Dienstag zwischen Braunschweig und Hannover. Auf der dreispurig ausgebauten „Warschauer Allee“ herrscht das übliche „Wild-West auf der Autobahn“. Vor allem Lkw aus Osteuropa sind hier ohne wirkliche Angst vor Kontrollen auf der dritten Spur unterwegs, die Mindestabstände sehen auf den ersten Blick aus wie „Platooning“. Doch wenn der erste Fahrer so einer kleinen Kolonne plötzlich bremsen muss, dann gibt es keine elektronische Deichsel, die gleichzeitig alle Lkw abbremst. Es gibt nur Lkw-Fahrer, denen keine Zeit mehr bleibt, rechtzeitig zu reagieren. Und sollte in den Lkw bereits ein Notbremsassistent verbaut sein, so bietet dieser auch auf Grund der oft schlechten Schulung der Fahrer nur eine „Trügerische Sicherheit“.

Negatives Image durch die Medienberichterstattung

Die Folge: es kracht – bundesweit auf deutschen Autobahnen mittlerweile mehrfach am Tag. Bis Mitte Juni sind bereits 46 Lkw-Fahrer bei einem Unfall am Stauende ums Leben gekommen. Über den letzten Unfall auf der A 2 berichtet sogar die „Süddeutsche Zeitung“. Erschreckend: 48 getötete Fahrer waren es im gesamten Jahr zuvor. Die Polizei hat für eine permanente Überwachung schlicht keine Kapazitäten. Wenn sie nicht gleich vor Ort von den Fahrern, die zu dicht auffahren oder eben in der dritten Spur oder in der Baustelle überholen, eine Sicherheitsleistung verlangt, sind die Halter und deren Fahrer nach wie vor nicht zu fassen.

Doch alle diese Vorfälle finden mittlerweile schnell Eingang vor allem in die Online-Medien, so wie Berichte über die alkoholisierten Lkw-Fahrer aus Osteuropa oder Meldungen über die rechtsabbiegenden Lkw, die Radfahrer überrollen. Die Vorfälle aus der Parallelwelt der Autobahn scheinen bei einer möglichweise reizüberfluteten Konsumgesellschaft bereits auf abgestumpfte Verbraucher zu treffen, denen nach wie vor egal ist, wie die Ware aus dem Regal ins Geschäft oder praktisch aus dem Rechner bis nach Hause kommt. In den Städten führen Radfahrerunfälle in einem politisch aufgeheizten Klima leider weiter in eine Anti-Lkw-Haltung. Seltene positive Meldungen wie über einen Tankzugfahrer, der auf der A 8 im plötzlichen Hochwasser Hilfe leistete, drohen dabei unterzugehen.

Video zum Thema
Heute: Der Verein Pro Fahrer Image - PROFI.
Pro Fahrer Image - PROFI [RELIVE]

Vom Helden zum Prügelknaben

„Unser Image in der Bevölkerung ist leider wieder katastrophal“, beschreibt Prof. Dirk Engelhardt, Vorstandssprecher des Bundesverbandes Güterkraftverkehr, Logistik und Entsorgung (BGL) in einem Trailer zur 61. Sendung von FERNFAHRER LIVE am 24. Juni die Lage aus Sicht der Transportunternehmer und ihrer Fahrer. „In der ersten Coronaphase hat man noch gejubelt, als die Regale leer waren. Mittlerweile empfinden es alle wieder als alltäglich. Ich finde, unsere Fahrer leisten einen so wichtigen Beitrag und deswegen müssen wir gemeinsam dran arbeiten, dass das Image verbessert wird.“ Dazu soll nun endlich auch der Verein „Pro Fahrer Image“, kurz „Profi e.V.“, dessen Vorstandsvorsitzender Engelhardt ist, aktiv werden und dort ansetzen, wo die gute Idee im letzten Jahr stecken geblieben ist.

Aus der ursprünglichen Verbindung zwischen BGL und Krone ist nun ein Verein geworden, an dem sich immer mehr Partner aus der Nutzfahrzeugindustrie und selbst aus der Fachpresse beteiligen. Auch die Fahrer, um die es ja geht, sollen endlich in Form eines Beirats beteiligt werden. „Und deswegen freue ich mich auf die Sendung am 24. Juni, wo wir hoffentlich wesentlichen Input aus den Kraftfahrerkreisen und den mit eingeladenen Fahrern bekommen werden“, so Engelhardt. Das sind diesmal Sven Acker, Andreas Brosam, Jan Gaede, Ralf Kalabis-Schick, Lars Krivitz, Juliane Ritter und Burkhard Taggart.

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