Fragen über Fragen: Was soll denn eine Abfahrtskontrolle? Ist die bei jedem Fahrtantritt fällig? Hab ich die Zeit dafür? Wie wird dokumentiert?
Zunächst einmal: Eine gute Abfahrtskontrolle dauert mindestens 15 Minuten. Sie umfasst dann aber auch schon den "doppelten Rundgang", den Marsch um das Fuhrwerk einmal links und einmal rechts herum. Der Sinn dabei: Ihr erhaltet jeweils eine andere Sichtweise und könnt eventuelle Mängel besser erkennen. Defekte Lichter, kaputte Reifen, Luftdruck, "geschlitzte" Planen und so weiter. Die Liste ist lang und jeder hat hier schon seine Erfahrungen gemacht. Ein guter Berufskraftfahrer kennt sein Fuhrwerk und weiß schnell, wo es mangelt. Doch Vorsicht: Lasst euch nicht von der Routine verleiten. Der Zeitaufwand ist bei der ersten Abfahrtskontrolle noch hoch und wird aber im Lauf der Zeit geringer.
Kontrollgerät muss auf "Arbeitszeit" gestellt sein
Für die Dokumentation der Abfahrtskontrolle ist das Kontrollgerät zuständig, egal ob es ein analoges oder digitales Gerät ist. Es muss auf "Arbeitszeit" gestellt sein. Ist diese Aufzeichnung bei Fahrtbeginn nicht vorhanden, zählt das als sicheres Indiz, dass ihr diese Kontrolle nicht durchgeführt habt. Dann mahlen die Mühlen des Gesetzes. Es fängt mit einer Verwarnung an und reicht bis in den Straftatenbereich, wenn nachgewiesen wird, dass ihr den Check nicht durchgeführt habt oder der Mangel bei einer entsprechenden Kontrolle hätte festgestellt werden können. Noch relevanter sind eventuelle Regressansprüche der Firma oder der Versicherungen.
"Vermeidbarkeit" oder "grobe Fahrlässigkeit"
Die Stichworte hierzu lauten "Vermeidbarkeit" oder "grobe Fahrlässigkeit". Unter Umständen wird ein Gutachter eingeschaltet, um vielleicht eine grobe Fahrlässigkeit festzustellen. Dann steigt die Rechnung. Kurzum, die Abfahrtskontrolle ist für jeden Fahrer wichtig, um sich gegen Vorwürfe seitens seines Arbeitgebers oder der Kontrollbehörden (BAG, Polizei, Zoll, Berufsgenossenschaften) abzusichern. Sie ist ein erheblicher Beitrag zur Verkehrssicherheit. Wer alles richtig machen möchte, kommt am besten mit einer Checkliste weiter, die zusammen mit den Verantwortlichen der Firma erstellen werden kann.