Der Verband der Automobilindustrie (VDA) hält am Platooning fest. Die Potenziale seien wahrscheinlich aber geringer als angenommen.
Der Verband der Automobilindustrie (VDA) sieht nach dem Platooning-Aus bei Daimler keinen Grund, sich vom Lkw-Kolonnenfahren abzuwenden. „Platooning verspricht Potenziale, um den Straßentransport effizienter zu machen oder um den Fahrermangel abzumildern“, teilt er gegenüber der Fachzeitschrift trans aktuell mit. Wie groß diese Potenziale real sind und ob sie wirtschaftlich gehoben werden können, werde zurzeit auch in Deutschland im Rahmen von Pilotprojekten getestet.
Potenziale beim Platooning geringer als angenommen
Mit Blick auf die Kurskorrektur bei Daimler erklärt der Verband, dass erste Ergebnisse in der Tat darauf hin deuteten, dass zumindest die Potenziale zur Kraftstoffeinsparung geringer seien, als zunächst angenommen. „Doch unabhängig davon, ob und wie Platooning Alltag wird, ist klar: Die Erfahrungen, die mit der Entwicklung der Technologie gesammelt werden, leisten einen wichtigen Beitrag hin zum vollautonomen Lkw der Zukunft.“
Daimler erklärt das Auslaufen der konzerneigenen Platooning-Projekte damit, dass sich die Erwartungen nicht erfüllt hätten. Über mehrere Jahre hatte er in den USA Feldversuche gefahren, wo laut Daimler „die größten Vorteile zu erwarten gewesen wären“. Doch hätten sich diese Aerodynamik-Vorteile praktisch nicht oder kaum auf den Kraftstoffverbrauch ausgewirkt. MAN und DAF hatten auf Anfrage erklärt, an ihren Platooning-Projekten festhalten zu wollen.