Österreicher entwickeln Elektro-Transporter 200 Kilometer Reichweite, eine Tonne Nutzlast

Low Emission Electric Freight Fleets Foto: Schachinger Logistik/Werner Dedl 5 Bilder

Ein Konsortium aus Österreich hat einen neuen E-Transporter entwickelt. Die Besonderheit: Trotz der großen Batterie bietet der Stromer bei 3,5 Tonnen Gesamtgewicht eine Tonne Nutzlast. Nun startet der Feldversuch.

Die technische Basis für den Elektro-Transporter liefert der Mercedes-Benz Sprinter. „Wir haben das Auto natürlich komplett zerlegt, den Verbrennungsmotor und alle dazugehörigen Komponenten entfernt, alles genauestens vermessen und 3D-Modelle erstellt“, sagt Markus Kreisel, CEO bei Kreisel Electric, Hersteller der Akkus. „Auf Basis dieser 3D-Modelle konnten sowohl die perfekte Größe und Position der Akkus als auch die Getriebekonstruktion perfekt auf das Fahrwerkt des Mercedes Sprinter abgestimmt werden.“ Zuvor habe man die Funktionsfähigkeit der Sicherheitssysteme, also ESP und Co., überprüft und angepasst.

„Der E-Van wird bei uns seit Jänner in den Regelbetrieb der Paketlogistik integriert und wie jeder andere Transporter disponiert“, sagt Peter Overkamp, CFO bei Schachinger Logistik, die den Transporter im Feldversuch erproben. Anfangs will Schachinger den Transporter im Großraum Linz/Wels auf Touren mit maximal 140 Kilometer Länge einsetzen. Stufenweise werde man die Routen auf 200 Kilometer ausdehnen. „Wir wollen uns sukzessive an die Kapazitätsgrenze herantasten“, sagt Overkamp. Die Testphase dauert demnach bis September. „In diesen neun Monaten lesen wir ständig die Akku-Daten aus. Kombiniert man diese mit den GPS- und Wetterdaten, sehen wir nicht nur genau, wie der Akku auf die Temperaturen in Sommer und Winter reagiert, sondern auch auf verschiedene Tourenprofile, unterschiedliche Beladungen und die individuellen Fahrstile der Lenker“, sagt Kreisel.

Kleinserie ist das Ziel

Ziel der Partner ist eigenen Angaben zu Folge, eine Kleinserie für E-Vans für den städtischen Güterverkehr anzustoßen. Natürlich sei das nur zu schaffen, wenn die Umstellung auf E-Vans auch einen wirtschaftlich rentablen Betrieb ermöglicht.

„Die österreichische Bundesregierung bekennt sich zum Pariser Klimaschutzabkommen. Ein wichtiger Punkt für die nächsten Jahrzehnte ist die massive Reduktion der CO2-Emissionen aus dem Verkehrsbereich“, sagt Verkehrsminister Norbert Hofer. „Dafür braucht es neue Konzepte und zielgerichtete Förderungen für den Personen- und natürlich auch den Güterverkehr. Seit 2009 setzen wir im Klima- und Energiefonds das Thema Elektromobilität um, nun kommen konkrete Lösungen auch für den Logistik-Bereich auf den Markt."

Für das Projekt LEEFF (Low Emission Electric Freight Fleets) haben sich die Unternehmen Kreisel Electric (Akkus), Oberaigner Powertrain (Getriebe), Smatrics (Ladeinfrastruktur) und Energie Ingenieure Consulting zusammengeschlossen. Dazu kommen die Forschungspartner Universität Wien, Universität für Bodenkultur und die FH Hagenberg (Software. Das österreichische Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie fördert das Projekt mit 5,2 Millionen Euro.

Technische Daten:

  • Reichweite: ca. 200 km
  • max. Antriebsleistung: 125 kW
  • Heckantrieb
  • zulässiges Gesamtgewicht: 3,5 Tonnen
  • maximale Nutzlast: 1.060 Kilogramm


Batterie

  • Anordnung: 1 Master-, 3 Slavebatterien
  • Kapazität: gesamt: 86 kWh/252 Ah
  • Gewicht: ca. 620 Kilogramm
  • Nominalspannung: 346 Volt (max. 398 Volt)
  • Abmessungen pro Batterie: L/B/H: 760/625/246 mm
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