Drei Direktzüge pro Woche verbinden das neue Kombiverkehr-Container-Terminal Kreuztal in Südwestfalen mit dem norditalienischen Verona.
Mit 38 Stunden Laufzeit bietet ab sofort die Kombiverkehr Deutsche Gesellschaft für kombinierten Güterverkehr eine neue Direktverbindung auf der Schiene zwischen Südwestfalen und Verona in Norditalien. Drei Direktzüge pro Woche fahren das neue Kombiverkehr-Container-Terminal in Kreuztal im Siegerland nach einem festen Fahrplan an: montags, mittwochs und freitags können Spediteure und Logistikdienstleister ihre Waren und Güter ab Kreuztal, Kornwestheim oder ab Verona versenden.
„Das Terminal Kreuztal ist der einzige Standort am südlichen Ende des Rhein-Ruhr-Gebietes, der ohne Nutzung der Rheinstrecke mit dem Ladeeinheiten Profil P400 angefahren werden kann“, betonte Armin Riedl, Geschäftsführer intermodalen Operateurs Kombiverkehr und Partner der KSW, als gestern der erste Zug vom Terminal Kreuztal auf dem Weg nach Venetien voll ausgelastet startete. Weiter sagte Riedl: „Mit dem Shuttlezug von und nach Verona haben wir nun den Grundstein für eine erfolgreiche Entwicklung des Terminals gelegt.“ Eröffnet wurde das Container-Terminal von KSW Kreisbahn Siegen-Wittgenstein ursprünglich im September 2018. Auf 18.500 Quadratmetern Fläche befinden sich zwei Umschlaggleise mit einer Länge von je 225 Metern und ein 191 Meter langes Abstellgleis.

Der intermodale Operateur Kombiverkehr steigert mit dem neuen Container-Terminal sein Leistungsangebot via Brenner auf insgesamt 148 Zugabfahrten pro Woche. Geschäftsführer Robert Breuhahn erklärte, dass es aufgrund der hohen Belegung des Terminals Verona Quadrante Europa und auch der italienischen Trassen nicht ganz einfach gewesen sei, den „Wunschfahrplan der zukünftigen Nutzer weitestgehend zu realisieren.“ Späte Annahmeschluss- und frühe Bereitstellungszeiten an fast allen Verkehrstagen würden für die Attraktivität des neuen Angebotes sprechen.
Außerdem, so ergänzte Christian Betchen, Geschäftsführer der KSW, verknüpfe die neue Strecke zwei Gegenden, die auch wirtschaftlich gut zusammenpassen: eine stahlverarbeitende Region mit einer, die viel Stahl empfängt und versendet. Dass der neue Zug grenzüberschreitend unterwegs sei, sei zudem ein absolutes Alleinstellungsmerkmal im ein- und ausgehenden Schienengüterverkehr.
Nutzer des neuen Zuges ist auch die EMW Stahl Service aus Neunkirchen. Geschäftsführer Michael Mockenhaupt sagt: „Mit dem Container-Terminal der KSW und der neuen Direktzugverbindung von Kombiverkehr nach Verona haben wir nun die Möglichkeit, Versandmengen in wettbewerbsfähigen Laufzeiten über die Schiene zu transportieren.“ Dass sich so mit jedem per Zug transportierten Trailer die CO2-Emissionen um 2/3 gegenüber dem durchgehenden Straßentransport reduzieren lassen, sei ein großer Vorteil des Intermodalverkehrs.
Landrat Andreas Müller, Vorsitzender des Aufsichtsrates der Kreisbahn Siegen-Wittgenstein (KSW), betont in Bezug auf das neue Terminal: „Damit leisten wir einen wichtigen Beitrag zur Stärkung unserer Industrieregion Nummer 1 in Nordrhein-Westfalen und tragen massiv zum Umweltschutz bei.“
Um weitere Unternehmen von den Vorzügen des kombinierten Verkehrs auf Straße und Schiene zu überzeugen, nennen KSW und Kombiverkehr weitere Vorteile, wie das um zehn Prozent erhöhte Ladungsgewicht: Im Vor- und Nachlauf zu den Terminals sind 44 Tonnen Gesamtgewicht zulässig. Außerdem sei der Zugverkehr von Sonn- und Feiertagsverboten befreit. Und auch Fahrer ließen sich sicherlich eher finden, die nur auf kurzen Strecken fahren, statt wochenlang im Fernverkehr unterwegs zu sein.