Neues Betreiber- und Finanzierungsmodell Scania und REVG unterzeichnen Leasingvertrag

Foto: Jo Geiger

Scania und die REVG Rhein-Erft-Verkehrsgesellschaft mbH haben einen innovativen Leasingvertrag über 52 Linienbusse des Typs Scania Citywide LE unterzeichnet. Vertragspartner der REVG ist in diesem Geschäftsmodell zum ersten Mal Scania Finance Deutschland.

Scania Deutschland und seine Finanztochter Scania Finance Deutschland unterstützen die Rhein-Erft-Verkehrsgesellschaft (REVG) aus Kerpen beim Aufbau eines eigenen Buslinienverkehrs. Ende August wurde hierzu ein neuartiger Leasingvertrag über 52 Linienbusse des Typs Scania Citywide LE unterzeichnet.

Vertragspartner der REVG ist in diesem Geschäftsmodell zum ersten Mal Scania Finance Deutschland, eine vor 27 Jahren gegründete Finanzierungstochter. Schon die letzten Großaufträge mit ADAC/Postbus sowie der BVG zeichneten sich durch ein ausgeklügeltes Wartungs- und Servicekonzept aus und können als Vorläufer der aktuellen Vereinbarung gelten.

Leasingvertrag mit umfassenden Dienstleistungen

Der Leasingvertrag hat eine Laufzeit von acht Jahren, der durchschnittlichen Laufzeit eines deutschen Linienbusses, und beinhaltet umfassende Dienstleistungen wie digitales Flottenmanagement (Scania Fleet Care), Wartung, Reparatur und sogar Notfallservices. „Die REVG bestätigt mit dieser Partnerschaft ihr Vertrauen in die Leistungsfähigkeit von Scania. Die Unterschrift unter dem Leasingvertrag ist für Scania eine ausgezeichnete Referenz", erklärt Peter Hornig, Geschäftsführer Scania Deutschland Österreich.

Die REVG war bisher eine reine Managementgesellschaft, die im Rhein-Erft-Kreis im Hauptliniennetz 44 Buslinien mit über 1.300 Bushaltestellen betreibt. Da aufgrund der europäischen Rechtslage diese Betriebsform im ÖPNV ab 2019 nicht mehr möglich ist, übernimmt das Verkehrsunternehmen ab dem 1. Januar 2019 einen großen Teil des Buslinienverkehrs in Eigenregie. Dazu gehören ein Betriebshof, Fahrpersonal und eine Busflotte, in der künftig die neu geleasten Scania Citywide LE den Linienbetrieb aufnehmen werden.

Mehr Qualität mit neuen Bussen

„Unser Ziel ist ein Qualitätssprung hin zu einem modernen ÖPNV. Mit Scania haben wir einen Geschäftspartner, der unseren Ansprüchen an Umweltschutz, Sicherheit und Fahrkomfort gerecht wird", sagt REVG-Geschäftsführer Walter Reinarz.

Der Linienbus der Wahl ist der Scania Citywide LE mit dem stehenden 9-Liter-Dieselmotor DC09 113 in Euro-6-Ausführung und einer Leistung von 280 PS. Der Bus mit 12 Metern Länge verfügt über 36 Sitzplätze und rund 60 Stehplätze im Fahrgastraum mit großem Niederfluranteil vor der Hinterachse. Für die REVG besonders relevant sind der barrierefreie Zugang sowie die Sondernutzungsflächen für Fahrgäste mit Kinderwagen, Rollstühlen und Rollatoren.

Klimaanlage mit CO2 als Kältemittel

Die Busse sind mit Doppelmonitoren (2 x 18,5-Zoll) für Fahrgastinformationen, Videoüberwachungskameras und Fahrgastzählanlagen ausgestattet. Zum Standard gehört ebenso eine elektrische Klimaanlage von Spheros, die erstmals mit klimaschonendem CO2 als Kühlmittel betrieben wird (GWP - Global Warming Potential-Faktor 1 statt 1.400 bei dem bisher verwendeten Kühlmittel R134a). Die LED-Innenbeleuchtung sowie die Bordsteinbeleuchtung sorgen für ein sicheres und angenehmes Fahrerlebnis. Außerdem bieten die Busse eine Vorrichtung für den Einbau eines WLAN-Routers, so dass die Passagiere während der Fahrt ins Internet gehen können. In Sachen Sicherheit bietet Scania bisher ausschließlich ESP für Stadtbusse an.

Den Fahrern bietet der Scania Citywide einen sicheren und komfortablen Arbeitsplatz, der zusätzlich mit dem Scania Fahrer Eco-Modul ausgestattet ist. Dieses liefert Rückmeldungen zum individuellen Fahrverhalten in Echtzeit, so dass der Fahrer seinen Fahrstil permanent optimieren kann. Der Arbeitsbereich lässt sich für jeden Fahrer leicht anpassen, so dass er die Bedienelemente stets in Reichweite hat. Zudem ist der Scania Bus mit Kurvenlicht ausgestattet, das dem Fahrer auch bei Dunkelheit in schwierigen Fahrsituationen eine gute Sicht ermöglicht.

Schlüsselrolle: Die Verfügbarkeit der Busse

Der Scania Citywide ist im Rhein-Erft-Kreis in einem Flächengebiet auf Achse. Er kommt dort auf Tagesfahrleistungen von bis zu 300 Kilometern. Die Kunden sind Pendler zu den verschiedenen Bahnhöfen im Kreis sowie viele Schüler. Der Buslinienverkehr findet morgens, mittags und am Abend statt. „Wir brauchen flexible Omnibusse, mit denen wir auch in Spitzenzeiten viele Menschen befördern können. Gleichzeitig sollen unsere Kunden ihre Busfahrt in positiver Erinnerung behalten", erklärt der für den Betrieb zuständige Prokurist Wolfgang Orth den Anspruch. Eine Schlüsselrolle spielt dabei die Verfügbarkeit der Fahrzeuge. Hier haben Scania und die REVG neue Wege beschritten, über den vereinbarten Wert schweigen sich die Partner jedoch aus. In der Regel dürften es 97 Prozent und mehr sein, die angestrebt werden.

„Wir wollen unseren Flottenkunden intelligente und kreative Lösungen anbieten", weiß Rene Renkema, Geschäftsführer Scania Finance Deutschland. Er hat für die REVG ein Leasingmodell entwickelt, das sich an das sogenannte Operate Leasing anlehnt. Dahinter steht ein Modell zur reinen Nutzung der Fahrzeuge, das technische und wirtschaftliche Risiken für den Busbetreiber ausschließt. Für die REVG bedeutet das unter anderem, dass Scania über die gesamte Laufzeit des Vertrags für Wartung, Reparatur, Service und Notfallservice verantwortlich ist. Die Federführung hat dabei Scania Finance. Gleichzeitig firmieren die Finanzierungsprofis für die REVG als Vertragspartner. Damit reagiert Scania auf den Wunsch des Kunden, der sich einen Ansprechpartner für die gesamte Geschäftsbeziehung gewünscht hatte. Die Wartung erfolgt bei Scania in Kerpen, die Werkstatt befindet sich in unmittelbarer Nähe des Betriebshofes. Neue Prozesse in der Werkstatt sind jedoch nicht nötig.

Scania passt interne Prozesse an

„Scania hat einen Weg gefunden, wie sich interne Abläufe im Hinblick auf Bestellung, Beratung und Dienstleistung auf die Belange des Kunden abstimmen lassen", berichtet Frank Koschatzky, Direktor Verkauf Busse Deutschland Österreich. „Im Ergebnis haben wir für die REVG ein Gesamtpaket mit Finanzierung, Reparatur und Wartung, Assistance und Flottenmanagement geschnürt. Alle Bausteine sind aufeinander abgestimmt und lassen sich jederzeit aktivieren."

Geht es nach den Vorstellungen der Scania Busexperten, werden der Partnerschaft mit der RVEG weitere Projekte folgen. Es gebe bereits deutliches Interesse auch für Elektrobusse, die die Schweden derzeit in Östersund testen und 2020 in Serie bringen wollen. Die unternehmerische Blaupause dafür ist jetzt vorhanden.

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