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Neue Leitungsposten beim LVSA Führungsduo mit Benzin im Blut

Jens-Uwe Jahnke (re.), Tobias Hinze, Landesverband des Verkehrsgewerbes Sachsen-Anhalt (LVSA) Foto: Herbert Schadewald

Jens-Uwe Jahnke ist der neue Präsident des Landesverbands des Verkehrsgewerbes Sachsen-Anhalt (LVSA), Tobias Hinze der neue Geschäftsführer: Gemeinsam wollen sie für frischen Wind sorgen.

Zwei neue Leitungsposten gab es im Landesverband des Verkehrsgewerbes Sachsen-Anhalt (LVSA) dieses Jahr zu besetzen: den des Geschäftsführers und das Ehrenamt des Präsidenten. Laut Satzung endet die LVSA-Präsidentschaft spätestens mit dem 70. Lebensjahr. Diesen Zeitpunkt hatte der bisherige Präsident Gerhard Bertram erreicht.

Dass Jens-Uwe Jahnke ihm folgte, war keine große Überraschung. Der 55-jährige gebürtige Hallenser tritt damit in die Fußstapfen seines Vaters Joachim, der mit Gleichgesinnten und der Unterstützung des Gesamtverbandes des Verkehrsgewerbes Niedersachsen Anfang der 1990er-Jahre den Landesverband in Sachsen-Anhalt aufbaute. Zu jener Zeit hatte Jahnke, einst DDR-Juniorenmeister im Motocross, schon seine aktive Sportlerkarriere beendet und engagierte sich als gelernter Motorenschlosser und ausgebildeter Diplom-Ingenieur im väterlichen Fuhrunternehmen. „Als mein Vater die gesellschaftlichen Aufgaben übernahm, war ich für den Betrieb da“, berichtet Jahnke.

Nicht ohne die Familie

„Ohne die Familie läuft gar nichts“, erklärt auch der neue ­LVSA-Geschäftsstellenleiter Tobias Hinze. Der 43-jährige Einzelhandelskaufmann wechselte am 15. Oktober von einem Autohaus ins Verbandsbüro. „Seit drei Jahren suchte ich nach einer neuen Aufgabe und die angebotene Stellung reizte mich“, erzählt der gebürtige Magdeburger. „Er sagte, er wolle nicht nur am Computer sitzen, sondern raus, zu den Mitgliedern. Das hat uns gefallen“, begründet Jens-Uwe Jahnke die Entscheidung für Hinze.

„Die Mitgliederbetreuung ist wirklich sehr wichtig“, unterstreicht Hinze. Als langjähriger Betriebsleiter eines Autohauses weiß er, wie mit Kunden umzugehen ist. Und bereits seine ersten unmittelbaren Kontakte vor Ort bei Mitgliedsunternehmen zeigten ihm, dass sie Neuem aufgeschlossen gegenüberstehen. Er sieht seine Aufgabe darin, das Verbandsleben neu zu gestalten. Geht es doch auch darum, die Mitgliederanzahl von aktuell 197 schrittweise auszubauen.

„PiPo“ dient als Werbemobil des LVSA

„Wir müssen den Mitgliedern – auch den potenziell neuen – das sichere Gefühl geben, aufgehoben zu sein“, sind sich Jahnke und Hinze einig. In seiner Antrittsrede kündigte Jahnke frischen Wind und eine Zeitenwende an. Konkrete Ideen dazu will das Leitungsgremium noch entwickeln. Doch Fragen der Sicherheit sowie der Kooperation und Kommunikation mit anderen Verbänden dürften dabei eine gewichtige Rolle spielen. Optisch setzte der LVSA bereits ein Zeichen – mit „PiPo“, wie sie den Piaggio Porter intern nennen. Dieser mit den Verbandssigneten beschriftete Minitransporter stammt aus Hinzes Privatsammlung. „Von Kinderbeinen an begeistern mich Oldtimer, die nicht von der Stange sind“, sagt der verheiratete Vater eines Sohnes.

Elf dieser historisch fast einmaligen Zwei-, Drei- und Vierräder hat er fahrbereit in einer Halle deponiert. Der „PiPo“ weckte auch stets das breite Interesse bei Firmenbesuchen. So fungiert der seit 1992 in der norditalienischen Kleinstadt Pontedera produzierte weiße Kastenwagen nun seit 2018 als eindrucksvolles LVSA-Werbemobil. Eine der ersten beeindruckenden realisierten Marketingideen des neuen Geschäftsführers.

Jahnke war elf Jahre lang aktiver Motocrossfahrer

Eher motorsportlich geht es bei Jahnkes zu. Jens-Uwe war als Teutschenthaler nicht nur elf Jahre aktiver Motocrossfahrer, sondern engagiert sich auch im Vorstand des MSC Teutschenthal, den sein Vater 1966 gründete und seither leitet. Dass es sich bei diesem Motorsportclub nicht um irgendeinen Provinzverein handelt, unterstreicht auch die Tatsache, dass auf dem 1.635 Meter langen Naturrundkurs mit seinen sieben Sprunghügeln seit 2003 die FIM-Weltmeisterschaftsläufe stattfinden – und das zumindest noch bis 2026, wie es aus dem entsprechenden Vertrag des Motorradweltverbandes mit dem MSC hervorgeht.

Demnächst stehen beim MSC ebenfalls Neuwahlen an. Und auch da könnte es durchaus sein, dass Jens-Uwe Jahnke in die bisherige Funktion seines Vaters als Vorsitzender gewählt wird. „Einmal Ehrenamt, immer Ehrenamt“, kommentiert der LVSA-Präsident, der ja schließlich „nebenbei“ noch Geschäftsführer bei Jahnke Spedition und Transport ist.

30 Jahre glücklich verheiratet

„Ich bin jetzt 30 Jahre glücklich verheiratet und will es noch mindestes ebenso lange bleiben“, resümiert der Transportunternehmer, der sich außerdem noch bei der IHK Halle-Dessau gesellschaftspolitisch engagiert. „Man muss aber auch Zeit für die Familie haben“, räumt Jahnke ein. Allerdings weiß er genau, dass das fast der Quadratur des Kreises gleichkommt. Seine Frau Jeannette, die unter anderem die Firmenbuchhaltung führt, betrachtet seine außerberuflichen Aktivitäten mit einigem Stirnrunzeln. Trotzdem kann er sich ihrer aktiven Unterstützung sicher sein. Schließlich kennt sie das gesellschaftliche Engagement der Familie Jahnke seit mehr als drei Jahrzehnten.

Hinze und Jahnke verbreiten Aufbruchstimmung im Landesverband. Sie präsentieren sich bereits nach kurzer Zeit als ein eingespieltes Team. Das weckt Hoffnungen und Erwartungen. Und die beiden werden alles daransetzen, die Mitglieder nicht zu enttäuschen. Das ist zweifellos eine große Herausforderung – vor allem angesichts des knapper werdenden Fahr- und Fachpersonals und einer ungewissen Konjunkturentwicklung. Aber die zwei Neuen sind sich dieser Aufgabe bewusst und bereit, den LVSA-Forderungen an den richtigen (gewerbe-)politischen Stellen Gehör zu verschaffen.

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