Neue Elektro-Busse Solaris für Deutschland und Polen

Foto: Solaris

Solaris bringt drei weitere Elektrobusse nach Deutschland - diesmal in die bayerische Landeshauptstadt. Mit der Lieferung seitens des polnischen E-Bus-Pioniers wird das Unternehmen Josef Ettenhuber die erste private Busgesellschaft in Deutschland sein, die Passagiere mit Elektrobussen befördert. Ebenso erstmals liefert Solaris an seine heimliche Heimatstadt Posen, in deren unmittelbarer Nähe der Hersteller produziert.

Nach den bisher gewonnen, prestigeträchtigen Ausschreibungen für die Lieferung von Elektrobussen nach Berlin und Hamburg unterzeichnete Solaris nun einen Vertrag über die Herstellung von drei Elektrofahrzeugen des Typs Solaris Urbino 12 electric für München. Diese sind laut Hersteller die ersten elektrisch betriebenen Busse, die von einem größeren privaten Busunternehmen in Deutschland gekauft werden.

Die Fahrzeuge werden mit 240 kWh Solaris High Energy-Batterien mit für den Hersteller neuen NMC-Chemie (Nickel-Mangan-Kobaltoxid) ausgestattet, die über einen Combo2-/CCS-Stecker geladen werden. Der Antrieb wird von der elektrischen Achse mit zwei integrierten Elektromotoren AxTrax AVE von ZF mit 250 kW und maximal 22.000 Newtonmeter am Rad bereitgestellt. Die Elektrobusse für das Münchner Unternehmen Josef Ettenhuber werden bereits in dem neuen, leicht angepassten Design hergestellt.

Facelift-Modelle mit Platz für 71 Passagiere

Die Merkmale des Facelifts sind unter anderem eine deutlicher abgerundete Windschutzscheibe und ein neues Frontbeleuchtungssystem, das zu 100 Prozent auf LED-Technologie basiert. Anstelle der bisherigen fünf Scheinwerferkalotten werden alle Leuchten (Fernlicht, Abblendlicht, Nebel- und Blinkleuchten sowie Parkleuchten) in drei elegante Reflektoren integriert. Zudem wurden konstruktive Veränderungen an den A-Säulen sowie der Dachrandverkleidung vorgenommen, die sowohl den Betrieb als auch Wartung und Reparatur vereinfachen sollen.

In jedem Bus sind 33 Sitze installiert, davon sind 12 podestfrei erreichbar. Die Fahrzeuge werden maximal 71 Fahrgäste befördern können, was sich aufgrund der schweren Batterien im üblichen Rahmen für Elektrobusse bewegt. Der Komfort der Fahrgäste wird durch eine konventionelle Klimaanlage und das Fahrgastinformationssystem gewährleistet. Über USB-Anschlüsse können Sie unterwegs Mobilgeräte aufladen und über WLAN auf das Internet zugreifen – beides wird zunehmend zur Selbstverständlichkeit. Um die Sicherheit der Passagiere zu erhöhen, werden die Fahrzeuge mit einem Kollisionsschutzsystem des israelischen Herstellers Mobileeye ausgestattet. Das System warnt den Fahrer mit optischen und akustischen Signalen vor einem ungeplanten und unkontrollierten Verlassen der Fahrspur.

Auch Posen setzt auf Elektrobusse

Weitere 21 Batteriebusse, darunter 15 Gelenk- und sechs Solobusse, werden an die Posener städtischen Verkehrsbetriebe MPK Poznań bis Ende Februar 2020 geliefert. Es handelt sich hierbei um die ersten Busse mit Elektroantrieb in der Hauptstadt der Region Großpolen. Der Vertragswert liegt bei 70 Millionen polnischen Zloty, was umgerechnet rund 16 Millionen Euro entspricht.

Die Fahrzeuge werden mit Solaris High Power-Batterien mit LTO-Chemie (Lithium-Titanat-Oxid) ausgestattet. In den zwölf Meter langen Urbino werden sie über eine Kapazität von 116 kWh verfügen, in den Gelenkbussen sind es 174 kWh. Die Energiespeicher werden für schnelle und häufige Ladevorgänge mit einer hohen Ladeleistung ausgelegt. Die Elektrobusse werden sowohl mittels Pantograph auf dem Dach wie auch über den konventionellen Plug-in-Anschluss geladen.

Die Urbino electric für Posen werden an drei Orten geladen. Es werden ganz neue Pantograph-Ladestationen an zwei Standorten aufgestellt: eine Ladestation inklusive eines Plug-in-Anschluss im Busbahnhof Garbary und zwei Pantograph-Ladestationen im Bahnhof bei Osiedle Sobieskiego, mit jeweils zwei Ladestationen, so dass bis zu vier Fahrzeuge gleichzeitig geladen werden können. Dank einer sehr hohen Pantographenleistung von bis zu 560 kW sollen die Busse bereits nach einem Ladevorgang von wenigen Minuten ihren Betrieb fortsetzen können. Die Posener städtischen Verkehrsbetriebe MPK entschlossen sich auch zur Aufstellung einer stationären Ladestation mit Plug-in-Anschlüssen für die Nachtladung im Busbetriebshof. Zehn stationäre Ladestationen mit jeweils zwei Ladeanschlüssen und drei mobile Ladestationen werden eine gleichzeitige Ladung von insgesamt über 20 Elektrobussen ermöglichen. Damit die Busse weniger Energie verbrauchen, werden auf dem Busdach Photovoltaikzellen untergebracht – eine Lösung, die in Posen erstmals eingesetzt wird.

USB-Ports und Zählsystem an Bord

Die Fahrgäste in Posen werden an Bord ihrer Urbino USB-Ports an Haltestangen und zusätzlich in Brailleschrift beschriebene Türöffner- und Haltewunschtaster vorfinden. Auf Wunsch des Betreibers MPK wurde auch ein Fahrgastzählsystem vorgesehen.

Den lokal emissionsfreien Antrieb der Urbino electric in Posen stellt ebenso wie bei Ettenhuber eine sehr leise und effiziente Elektroachse mit zwei integrierten Motoren sicher. Das elektrische Heizsystem wird bei niedrigen Temperaturen durch eine zusätzliche fossile Heizung unterstützt.

Bis dato lieferte das Unternehmen Solaris, das derzeit nach VDL die Nummer zwei auf dem europäischen Markt ist, über 100 Batteriebusse für den polnischen Markt, weitere knapp 90 wurden bereits in Auftrag gegeben. Posen ist eine weitere Stadt, die sich für eine Ladung von Bussen mittels Pantograph mit einer hohen Ladeleistung entschied. Die Lösung wurde bereits erfolgreich in Warschau, Jaworzno und Krakau eingesetzt (siehe hierzu auch den Bericht in lastauto omnibus-Heft 7/2018).

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