Das österreichische Bundesland Tirol wird auf die umstrittene Blockabfertigung von Lkw auf der Inntalautobahn auch weiterhin nicht verzichten.
Am Mittwoch kündigte Tirols Landeshauptmann Günther Platter an, dieses Jahr an 25 besonders verkehrsreichen Tagen bei Kufstein Nord den Lkw-Verkehr dosieren zu wollen. An einem dort eingerichteten Checkpoint werde die Polizei dann den Durchfluss pro Stunde auf 300 Lkw begrenzen – womit alle zwölf Sekunden ein Lkw starten könne. Als Grund für die weiterhin geplanten Eingriffe in den Verkehr führt Platter das gestiegene Aufkommen des Schwerverkehrs an. Im Januar und Februar sei der Lkw-Verkehr gegenüber dem Vorjahr um 16 Prozent gestiegen.
Platter reagiert auf steigenden Schwerverkehr in Tirol
"Wir erwarten in den kommenden Monaten einen weiteren Anstieg des Transitverkehrs durch Tirol", erklärte Platter. Das verschärfe die Lage zusehends, wodurch die Verkehrs- und Versorgungssicherheit entlang der Inntalautobahn als lebenswichtige Verkehrsader noch stärker gefährdet sei. Die erste Blockabfertigung in diesem Jahr soll am 22. März stattfinden, für April ist diese Maßnahme dann gleich viermal geplant.
Deutsche Bundesregierung lehnt Blockabfertigung ab
Vertreter der deutschen Transport- und Logistikbranche, aber auch die Bundesregierung lehnt die Blockabfertigung als Alleingang Tirols und unverhältnismäßigen Eingriff ins Verkehrsgeschehen kategorisch ab. Bei einem Krisengipfel im Februar hatten sich die Verkehrsminister aus Italien, Österreich und Deutschland sowie die Vertreter der betroffenen Regionen in München für einen schnellen Ausbau der Kapazitäten auf der Schiene ausgesprochen, um möglichst große Teile des Lkw-Verkehrs auf die Bahn zu verlagern und die Alpenregion vor Lärm und Gefahren zu schützen.
Nächstes Gipfeltreffen für Mai in Innsbruck geplant
Im Mai soll es in Innsbruck das nächste Gipfeltreffen stattfinden, dann werden unterschiedliche Arbeitsgruppen ihre Empfehlungen zur Stärkung der Schiene vorstellen. Vertreter aus Tirol hatten beim Brenner-Gipfel im Februar aber klar gemacht, dass sie auf die Blockabfertigung zunächst nicht verzichten werden. Platter hatte mit Blick auf den hohen Schwerlastanteil auf der Straße von einer unglaublichen Belastung für die Bevölkerung in Tirol gesprochen.