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Nach dem Nutzfahrzeuggipfel Stimmen zu Scheuers Gesamtkonzept

Foto: Richard Kienberger

Nach dem Nutzfahrzeuggipfel kommt von den Branchenverbänden viel Zustimmung zum Gesamtkonzept klimafreundliche Nutzfahrzeuge.

Planbarkeit bei alternativen Antrieben, der Tank- und Ladeinfrastruktur, der Förderkulisse und mit Blick auf den regulatorischen Rahmen – nach dem Nutzfahrzeuggipfel des Bundesverkehrsministeriums kommt von den Branchenverbänden viel Zustimmung zum Gesamtkonzept klimafreundliche Nutzfahrzeuge. Viele entscheidende Fragen müssten aber noch beantwortet werden, heißt es.

BWVL: Wir brauchen verbindliche Grundlagen

Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU), der sein Gesamtkonzept klimafreundliche Nutzfahrzeuge präsentierte, bekräftigte, dass es grundsätzlich bei der Technologieoffenheit seines Hauses bleibe – jedenfalls bis etwa Mitte des Jahrzehnts. „Das Bekenntnis zur Technologie-Offenheit ist zwar grundsätzlich zu begrüßen, hilft aber nur bedingt weiter, wenn es um die Frage geht, auf welche Antriebskonzepte sich unsere Mitgliedunternehmen aus Produktion und Handel mit Blick auf ihre Transporte jetzt und in Zukunft konzentrieren sollen“, erklärte Jochen Quick, Präsident des Bundesverbands Wirtschaft, Verkehr und Logistik (BWVL). „Investitionsentscheidungen können nur auf der Basis verbindlicher Grundlagen gefällt werden – und da muss es jetzt schneller konkreter werden, wenn wir die Klimaschutzziele erreichen wollen.“

Bis 2023 mobilisiert die Bundesregierung 1,16 Milliarden Euro zur Förderung des Markthochlaufs von Nutzfahrzeugen mit alternativen Antrieben. „Solange jedoch nicht klar ist, wohin die Reise geht, wird mit Geld alleine keine massive Kaufentscheidung in alternative Antriebstechnologien zu erzielen sein“, prognostiziert BWVL-Hauptgeschäftsführer Markus Olligschläger.

BIEK: Wir brauchen verbindliche Perspektiven

In den Jahren 2023 bis 2026 sollen dem Gesamtkonzept zufolge die Entscheidungen fallen, welche Technologien für welche Anwendungen weiter gefördert werden. Bis dahin setzt Scheuer auf Technologie-Offenheit, lässt also unterschiedliche Technologiepfade zu. Eine deutliche Aussage im Anschluss daran ist auch dem Bundesverband Paket und Expresslogistik (BIEK) wichtig. „Denn die Unternehmen brauchen eine verbindliche Perspektive für ihre Investitionen“, erklärt der BIEK-Vorsitzende Marten Bosselmann. „Wir verlassen uns darauf, dass die entsprechenden Fahrzeuge dann auch zur Verfügung stehen.“

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Bosselmann betrachtet den Nutzfahrzeuggipfel als einen wichtigen ersten Schritt auf dem Weg zum emissionsfreiem Lieferverkehr. „Die ausführlichen und differenzierten Diskussionen beim Nutzfahrzeuggipfel haben vor allem eines deutlich gemacht: Es ist an der Zeit, den Worten Taten folgen zu lassen und in die konkrete Umsetzung zu gehen.“

Seine aktive Mitarbeit bei der Umsetzung des Gesamtkonzepts bietet auch der Bundesverband Spedition und Logistik (DSLV) an. Er zeigt sich zufrieden mit den Ergebnissen des Gipfels. Das Gesamtkonzept erfülle im Wesentlichen die Erwartungen der Speditionsbranche, erklärt er. Es skizziere eine im Grundsatz nachvollziehbare und gesamtheitliche Strategie, um die Transformation zum CO2-freien Straßengüterverkehr noch in diesem Jahrzehnt zu vollziehen.

DSLV: Marktrisiken für Unternehmen abfedern

Damit Lkw mit alternativen Antrieben vermehrt auf die Straße kommen, braucht es nach Ansicht der DSLV-Verantwortlichen aber auch eine entsprechende Förderkulisse. „Sie ist die Grundvoraussetzung dafür, dass Marktrisiken bei der Einführung alternativer Lkw-Antriebstechnologien abgefedert werden und für die Wirtschaft damit Planungssicherheit entsteht.“ Der Verband wertet es als erfreulich, dass hierfür 1,16 Milliarden Euro zur Verfügung stehen und diese Haushaltsansätze fortgeschrieben werden sollen.

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„Dieser Pauschalzusage müssen schnell konkrete Förderprogramme für die Logistikbranche folgen. Vorstellbar wäre eine Bezuschussung in Höhe von 80 Prozent der Investitionsmehrkosten im Vergleich zu modernen Diesel-Lkw. Nur so kann die ökonomische Konkurrenzfähigkeit im Vergleich zu konventionellen Antrieben gesteigert werden und die Einsatzbereitschaft der Logistik für alternative Antriebe auch unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten wachsen“, erklärt DSLV-Hauptgeschäftsführer Frank Huster.

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