Mit der neuen gemeinsamen „Mobilitätsrente“ möchten die führenden Verkehrsverbände attraktive Angebote bei der Altersvorsorge sowie Kranken- und Unfallversicherung schaffen.
Hierzu haben die Verkehrsverbände ein gemeinsames Versorgungswerk gegründet, nämlich das Versorgungswerk der Verkehrswirtschaft (VVW). Im VVW verschmelzen das bestehende Versorgungswerk Transport, Spedition und Logistik Deutschland (TSL) und das Versorgungswerk des Straßenverkehrs- und Logistikgewerbes (SVL). Zielgruppen des VVW sind alle Unternehmen der Bereiche Spedition und Logistik, Lagerhaltung, Güterverkehr, Entsorgung und Personenbeförderung.
Das VVW soll die bisherigen Einzelaktivitäten der Verbände zur Absicherung der Beschäftigten bündeln und dazu beitragen, die bestehenden Leistungen zu stärken. Das heißt, Unternehmen der Güter- und Personenverkehrsbranche können ab sofort die passenden Produkte aus dem Portfolio der exklusiven Versicherungspartner Allianz und R+V Versicherung auswählen.
Kosten genau aufgelistet
Das VVW bietet als Ergänzung zur gesetzlichen Rentenversicherung eine Direktversicherung, Pensionszusage und Unterstützungskasse für die Altersvorsorge an – wie bereits die Vorläuferorganisationen. Neu hinzukommen werden künftig Zeitwertkonten, Unfallversicherung und betriebliche Krankenversicherung. Hierbei handelt es sich um zusätzliche Angebote.
Den Unternehmen entstehen bei sämtlichen Angeboten keine gesonderten Aufwendungen. „Alle Kosten sind in den Verträgen einkalkuliert und werden damit vom Mitarbeiter getragen“, erklärt Markus Suchert vom Bundesverband Spedition und Logistik (DSLV) gegenüber trans aktuell. Diese Kosten für die Mitarbeiter hängen von unterschiedlichen Faktoren ab, zum Beispiel von Laufzeit, Beitragshöhe und Eintrittsalter. Sie werden detailliert aufgelistet; der Versicherungsnehmer erhält sie vor Vertragsabschluss.
Die Allianz wie auch die R+V Versicherung weisen allerdings darauf hin, dass die Abschlusskosten im Versorgungswerk verglichen mit privaten Versicherungen nur halb so hoch sind. Auch die Verwaltungskosten seien deutlich reduziert worden. Durch den Abschluss von Gruppenversicherungsverträgen könnten die Beschäftigten der Verkehrsbranchen mit attraktiven Konditionen bei Altersvorsorge sowie Kranken- und Unfallversicherung rechnen, betonen die Anbieter. Altersvorsorgeverträge, die in den Versorgungswerken TSL und SVL bereits bestehen, können ohne Nachteile für die Beschäftigten unverändert fortgeführt werden.
Das Versorgungswerk steht allen Berufsgruppen der Branche offen, auch Lkw-Fahrern, erklärt Klaus Schäfer von der R+V Versicherung gegenüber trans aktuell. So kann ein heute 35-jähriger Fahrer bei Abschluss einer Direktversicherung im Juli 2020 ab dem 67. Lebensjahr mit einer lebenslangen monatlichen Rente rechnen. Die Höhe ist ab Rentenbeginn garantiert. Berechnungsgrundlage ist die ab dem 67. Lebensjahr vorhandene Kapitalabfindung.
Bei monatlichen Eigenleistungen des Versicherten von 100 Euro plus 15 Prozent verpflichtender Arbeitgeberanteil, also 15 Euro, ergäbe sich zum 1. Juli 2052 unter bestimmten Voraussetzungen eine Kapitalabfindung von 72.737 Euro. Dies entspräche einer monatlichen Gesamtrente von 219 Euro unter Berücksichtigung der heute angenommenen steigenden Lebenserwartung. In den genannten Beträgen sind jedoch Überschussanteile enthalten, deren Höhe von den Versicherern nicht garantiert wird.
Träger des neuen Versorgungswerks
- Bundesverband Spedition und Logistik (DSLV)
- Bundesverband Möbelspedition und Logistik (AMÖ)
- Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmer (BDO)
- Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL)
- Bundesverband Wirtschaft, Verkehr und Logistik (BWVL)
- Bundes-Zentralgenossenschaft Straßenverkehr (SVG)