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Mobilität Neue Kundenlösungen via Digitalisierung

Lkw und Pkw auf einer Autobahn Foto: Alev Atas/ETM

DB Schenker setzt auf einen Innovationsmanager, um auf globale Trend rechtzeitig mit innovativen logistischen Kundenlösungen zu reagieren.

Wir das Beamen jemals erfunden, ist mit der Logistik wohl Schluss. Bis es so weit kommt, sind andere Technologien gefragt. Keine Vision, sondern fast schon Realität sind die Pläne Norwegen und Hollands zum Stadtverkehr. Wer hier die Entwicklung verschläft, muss bald draußen bleiben. Anfang März veröffentlichte Norwegens Verkehrsbehörde den "National Transit Plan" für die Jahre 2018 bis 2029. Darin fordert sie für einen klimaneutralen Verkehr das Verkaufsende für Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor und den Wechsel auf Elektro und Brennstoffzelle. Im April zog Holland nach – ab 2025 sollen auch hier nur noch emissionsfreie Fahrzeuge zugelassen werden – Indien will ab 2030 folgen und eine Millionen E-Autos auf die Straßen bringen.

Kaufprämie für E-Fahrzeuge ab Mai

Damit Deutschland hier nicht abgehängt wird, ist die Bundesregierung heute in die Offensive gegangen und hat eine Fahrzeugprämie für reine E-Fahrzeuge (4.000 Euro) und für Plug-In-Hybriden (3.000 Euro) beschlossen, insgesamt sollen 1,2 Milliarden Euro fließen, davon 300 Millionen in die Ladeinfrastruktur. Gezahlt wird nur, wenn der jeweilige Hersteller die Hälfte der Fahrzeugkosten übernimmt. 

Erik Wirsing, Leiter Zentrale Innovation und IT-Architecture bei DB Schenker, befasst sich ebenfalls mit realen Trends und möglichen Visionen. Damit keine wichtige Entwicklung verschlafen wird und andere Mitbewerber vielleicht schneller sind. Keine schöne Vorstellung. Bei welchen Megatrends und Hypes Schenker die Nase unbedingt vorne will, erklärte der Manager beim 14. Logistikforum der Dualen Hochschule in Lörrach.

Autonomes Fahren als zentrales Thema

Wer heute Entwicklungen verschläft, braucht sich morgen nicht mehr drum zu kümmern, lautet Wirsings Devise. Denn die Beschleunigung ist enorm, auf fahrende Züge aufspringen geht nicht. In seinem Vortrag stellte Wirsing eine ganze Fülle an neuen Entwicklungen vor, von denen manche gestartet wurden, andere als Hirngespinst und Luftschlösser wieder in der Cloud verschwinden werden. Als zentrale Themen hat der Schenker-Innovationschef aktuell das autonome Fahren, Dreidimensionales (3D) Drucken, Big Data und Datenplattformen vorgenommen. 

Mehr Transparenz, Informationsvermittlung in Echtzeit, Shared Economy und eine veränderte Industriestruktur sind die Folgen. Zentral betroffen von dem enorm schnellen Wandel sei die Logistik. Die Welt dreht sich eben immer schneller, aussuchen kann sich das keiner. Reisebüros, Versicherungsmakler und Verlage macht Wirsing als bedrohte Arten in dieser Spirale aus.

Android Atlas als Paketheber

"Auch die Arbeit eines klassischen Lagermitarbeiters wird sich verändern", ist Wirsing überzeugt. Die Veränderung hat längst eingesetzt. In der Intralogistik schreitet die Automatisierung und Vernetzung rasend schnell voran – Stück für Stück – und selbststeuernde Maschinen machen die Mitarbeiter obsolet. Dass Roboter  keinen Betriebsrat, keine Überstunden und keine Krankheit kennen, ist ein Fakt, der nicht für alle Teilnehmer der Supply Chain lustig ist.

Als gutes Beispiel taugt für Wirsing der 175 Zentimeter große und 81 Kilo schwere Android Atlas des Robotik-Unternehmens Boston Dynamics, dessen neueste Version im März vorgestellt wurde und staunen ließ. Eine komplexe Gleichgewichtssensorik lässt den Roboter problemlos durch unwegsames Gelände stapfen.

Plattformen werden immer wichtiger

In welche Innovationen lohnt es sich also zu investieren? Und wer ist bereit, als Pionier voranzugehen? Aus der Summe an Mega- und Minitrends hat DB Schenker einen eigenen Fahrplan erstellt mit Lösungen und Antworten für die Logistik der Zukunft, um diese für das Unternehmen und die Kunden nutzbar zu machen. Fokussiert rechtzeitig zu agieren, statt von Trends überrollt zu werden ist das Ziel. Logistiker müssen schnell und flexibel auf einem teils hoch konzentrierten Markt agieren. Plattformen gewinnen an Bedeutung – die der Kunde vielleicht irgendwann selbst nutzt – ohne den Logistiker als Zwischenhändler. "Die Automatisierung wird uns massiv beeinflussen. Technisch ist das kein Problem mehr", sagt der Trendforscher.

Transportröhre in der Wüste

Ein Vorreiter ist der Tesla-Vorstandsvorsitzenden Elon Musk. Vor wenigen Tagen beim Treffen mit Norwegens Verkehrsminister Ketil Solvik-Olsen öffnete er laut PC-Welt seine Schatzkiste der Innovationen – ein bisschen wie bei Aladin und der Wunderlampe. Musk plant will einen Mobilitätsservice mit autonomen Bussen in Großstädten aufbauen und arbeitet an einer Hochgeschwindigkeits-Transport-Röhre in der Wüste Nevadas – einer Art menschlichen Luftpolster-Rohrpost mit Tempo 1.200 Stunden. Aber warum nicht auch für Güter nutzen?

Vieles scheint möglich in einer Welt voller selbstfahrender vernetzter Mobilität. Wer braucht da noch ein Fahrerhaus am Lkw, wenn die Seecontainer in ein paar Jahren autonom über die Autobahn rollen.

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