Wann lohnt sich eine fahrbare Waschanlage, wann nicht? Antworten von Speedywash, Kärcher und Stark Reinigungsgeräte sowie ein Blick auf Neuigkeiten der Hersteller.
Auf die Frage, in welchen Fällen sich eine mobile Waschanlage für ein Unternehmen lohnt, hat Eduard Weinberger, Geschäftsführer von Speedywash, eine klare Antwort: „Mobile Waschanlagen eignen sich grundsätzlich für Busunternehmen und Speditionen sowie zur Reinigung von Silo- und Tankfahrzeugen und Straßen- und Eisenbahnen.“ Aber es gibt Grenzen: Weniger geeignet seien die Anlagen für die Reinigung von Kipperfahrzeugen und Autotransportern, da diese eine zu geringe Oberfläche besäßen, die mithilfe einer Waschanlage gereinigt und auch gepflegt werden könne.
Mobile Reinigungsanlagen sind eine gute Lösung
Auch für Julian Simon, bei Kärcher Produktmanager Vehicle Wash Systems, ist die Antwort klar: „Zu den Zielgruppen für mobile Waschanlagen gehören Speditionen und Busunternehmen mit kleineren Flotten.“ Vorteile einer Einbürstenanlage seien die einfache Handhabung und die effiziente Fahrzeugwäsche. Eine mobile Reinigungsanlage sei die ideale Lösung für eine schnelle, sanfte und manuell gesteuerte Außenreinigung von Bussen, Lkw und Sattelzügen. Simon kann ebenfalls benennen, wann eine mobile Anlage nicht das Mittel der Wahl ist: „Bei einer größeren Flotte ist die manuelle Reinigung der Fahrzeuge zu zeitintensiv.“ Eine Einbürstenanlage diene nur der Reinigung der Fahrzeugseiten, eine Reinigung des Dachs sei damit nicht möglich. In vielen Fällen sei eine Portalanlage die bessere Wahl: „Die Reinigung ist gründlicher, erfüllt höhere Ansprüche und bietet durch die Vielzahl an Waschprogrammen mehr Möglichkeiten.“Auf Kostenvorteile der mobilen Anlagen weist Matthias Stark hin, Geschäftsführer von Stark Reinigungsgeräte. „Bei stationären Portalwaschanlagen entstehen aufgrund der vorgeschriebenen Umweltauflagen für den Anwender hohe Kosten, hinzu kommen die höheren Unterhaltskosten.“ Zudem könnten Halle und Waschplatz beim Einsatz mobiler Anlagen auch für andere Zwecke genutzt werden.
Kärcher hat nach wie vor die bewährte bodengeführte Waschbürste RBS 6000 im Angebot. Gummirollen sorgen für einen optimalen Abstand der Anlage zur reinigenden Oberfläche, sodass Beschädigungen nahezu ausgeschlossen sind. Ein Sicherheitsschalter auf beiden Seiten des Griffbügels bestimmt automatisch die Drehrichtung der Bürste und damit die Richtung, in der sich die Maschine an Bus und Lkw entlangbewegt. Die RBS 6000 könne von beiden Seiten durch leichtes Ziehen mühelos geführt werden, heißt es seitens von Kärcher. Eine sogenannte Totmannschaltung sorgt außerdem dafür, dass die Maschine stoppt, sobald der Griff losgelassen wird. Standardmäßig ist die Einbürstenanlage mit einer eigenen Dosierpumpe ausgestattet, die bei der Wäsche eine kontinuierliche und exakte Dosierung des Reinigungsmittels bewirkt. Ein Vorsprühen von Hand sei daher nicht nötig. Einiges getan hat sich bei Speedywash. Mit mittlerweile 13 Grundmodellen ist es erklärtes Ziel des Landauer Familienunternehmens, für jede Anforderung die richtige Lösung zu bieten. Die Höhe des jeweiligen Modells ist anpassbar, die Ausstattungsmöglichkeiten sind vielfältig, und es gibt eine große Auswahl an Zubehör. Wenn das Standardangebot nicht ausreicht, produziert Speedywash auch Sonderanfertigungen nach Kundenwunsch.#
Battery Xtra bietet acht Stunden Betriebszeit
Als Neuheit hat Speedywash in diesem Jahr das Modell Basic auf den Markt gebracht. Der Name weist darauf hin, dass es sich um ein Einsteigermodell handelt, das laut Hersteller zudem kostengünstig ist. Lieferbar ist es mit Benzin- und Dieselmotor oder Akkuantrieb (ab 2022). Integriert ist in jeder Ausführung ein Wassertank, der 335 Liter fasst. Ein großer Bürstendurchmesser von 1.200 Millimetern und eine optional erhältliche Bürstenneigung von bis zu zwölf Grad sorgen dafür, dass die Größe und die Form der zu waschenden Nutzfahrzeuge eine eher untergeordnete Rolle spielen. Auch Waschschatten sollen sich damit sicher vermeiden lassen, da sich die Drehrichtung der Bürstenwelle sowie die Fahrtrichtung der Anlage ändern und anpassen lassen. Unabhängig von der Motorisierung der Waschanlage Basic werden das Fahrwerk, die Bürstenwelle und die Wasserpumpe vollständig hydraulisch angetrieben. Das, so der Hersteller, sorgt für eine robuste Ausführung. Zudem lässt sich die Antriebseinheit von Diesel- oder Benzinmotor gegen eine Akkueinheit auswechseln. Auch vor Bürstenwaschanlagen macht die Elektrifizierung keinen Halt. Einerseits ist damit durch den leisen und abgasfreien Betrieb eine Reinigung des Fuhrparks auch im Gebäudeinneren möglich, andererseits sind batteriebetriebene Waschanlagen oftmals kostengünstiger als motorbetriebene. Dem stand bisher allerdings auch der Nachteil entgegen, dass die Betriebszeiten der Akkumodelle im Vergleich zu motorbetriebenen Waschanlagen oftmals deutlich kürzer waren. Sein viel verkauftes Modell Battery Easydrive hat Speedywash daher im vergangenen Jahr um vier weitere Batterien ergänzt.
Das Ergebnis: Mit Battery Xtra bietet der Reinigungsspezialist erstmals eine batteriebetriebene Anlage, die bis zu acht Stunden Betriebszeit aufweist und damit eine Konkurrenz für motorbetriebene Anlagen darstellt. Die insgesamt acht Batterien sind gürtelähnlich an der Anlage untergebracht. Um das Gewicht der zusätzlichen Batterien anbringen zu können, haben die Speedywash-Techniker die Lenkrollen und deren Aufnahme verstärkt, weitere Maßnahmen seien aufgrund der Robustheit des Modells nicht nötig gewesen. Die beidseitig bedienbare Anlage kann dank eines zentralen Fahrantriebs mit einem federbelasteten Antriebsrad und einer speziellen Fahrwerkskonstruktion auf der Stelle gedreht und gewendet werden. Waschschatten treten laut Hersteller nicht auf. Die Motorisierung und der Tank befinden sich an Bord, sodass weder Schlauch noch Kabel beim Reinigen stören. Ein zusätzliches Wassersparsystem sorge für eine umweltschonende Nutzfahrzeugreinigung, teilt Speedywash mit. Stark Reinigungsgeräte hat ebenfalls Neuheiten zu bieten. Die mobile Waschanlage SBTW-D wurde von dem Unternehmen aus Jagstzell weiterentwickelt.
Fullwash HD3 gibt es als Softwash und Powerwash
Das neue Modell namens Fullwash HD3 bietet einen robusten und laufruhigen Dieselmotor. Dank eines optional erhältlichen Sets ermöglicht es die gründliche Unterbodenwäsche, was Kunden vor allem im Winter schätzen dürften, wenn Salzreste entfernt werden müssen. Zur Verfügung stehen die zwei Varianten Softwash und Powerwash. Die Anbausets, wahlweise für die normale Wäsche oder für die Unterbodenwäsche, können über eine Steckkupplung schnell und einfach gewechselt werden. Integriert sind ein Hochdruckreiniger sowie ein Trockenlaufschutz für die Trockenpumpe. Der Wassertank fasst 500 Liter und kann auch mit Regenwasser genutzt werden. Bei zu geringem Wasserstand schaltet die Anlage automatisch ab. Sie ist so vorgerüstet, dass eine stabile Bedienerplattform installiert werden kann, auf der der Anwender sitzend oder stehend mitfahren kann. In der verglasten Kabine ist der Fahrer nicht nur wettergeschützt, sondern hat beim Waschen auch den vollen Überblick.
Als ein Gerät, das eine vollautomatische Waschanlage ersetzen kann, bewirbt Stark sein neues Modell, wobei es eine spezielle Ausführung für Lkw und eine für Omnibusse gibt. Diese unterscheiden sich in Details, beispielsweise werden für Omnibusse die Spezialbürsten „Carlite“ angeboten, die laut Stark lackschonend und nahezu kratzfrei reinigen.
Stark Reinigungsgeräte bietet eine besondere Form der Spiralbürsten, die mit ihrem Durchmesser von 1.100 beziehungsweise 1.000 Millimetern und aufgrund der unterschiedlichen Länge und Spiralform-Anordnung nahezu jede Stelle am Fahrzeug erreichen – auch wenn der Bediener die Bürste nicht exakt am Fahrzeug entlangfährt. So wird’s garantiert sauber.