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Ministerium fördert umweltfreundliche Lkw Zehn Millionen für energieeffiziente Lkw

Foto: Ralf Becker

Mit zehn Millionen Euro pro Jahr fördert das BMVI energieeffiziente und/oder CO2-arme Lkw. Förderfähig sind CNG- und LNG- Lkw sowie Batterieelektronische- und Brennstoffzellenfahrzeuge.

Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) hat jetzt die Förderrichtlinie vorgelegt, die noch im Juni im Bundesanzeiger veröffentlicht werden soll. Erste Anträge sollen laut dem Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) noch im Juli beim Bundesamt für Güterverkehr (BAG) gestellt werden können. 2018 stehen für das Programm zehn Millionen Euro bereit.

"Wir wollen Speditionen dabei unterstützen, auf umweltfreundliche Lkw umzusteigen. Von dem Umstieg profitieren alle - die Speditionen, die Umwelt und die Anwohner besonders belasteter Straßen", sagt Scheuer.

Zuschuss hängt von Antriebsart ab

Gefördert werden für den Güterverkehr bestimmte Lkw ab 7,5 Tonnen, die einen CNG-, LNG-, einen rein Batterieelektronischen- oder einen Brennstoffzellen-Antrieb haben. Die Höhe des Zuschusses hängt von der Antriebsart ab: Für einen Lkw mit CNG-Antrieb gibt es laut einer Mitteilung des BMVI 8.000 Euro, 12.000 Euro erhalten Unternehmen für einen LNG-Lkw und für einen E-Antrieb für Fahrzeuge bis zwölf Tonnen. Für E-Antriebe für Fahrzeuge ab zwölf Tonnen gibt es 40.000 Euro. Pro Unternehmen ist der Zuschuss auf 500.000 Euro begrenzt. 

Das Förderprogramm ist laut BMVI bis zum Endes des Jahres 2020 befristet.

Zudem sollen Elektro-Lkw ab dem 1. Januar 2019 komplett von der Lkw-Maut befreit werden.

BGL begrüßt Förderung

Der Bundesverband Güterkraftverkehr, Logistik und Entsorgung (BGL) begrüßt die "lang erwartete Förderung des Bundes" zur Anschaffung von schweren Gas-Lkw und E-Lkw als "wichtigen Schritt".

"Unsere Unternehmer hängen nicht am Diesel, sondern sind für alternative Antriebe offen. Bislang sind aber die Mehrkosten von bis zu 40.000 Euro für einen Gas-Lkw für die meisten mittelständischen Unternehmer außerordentlich hoch", sagt demnach BGL-Hauptgeschäftsführer Prof. Dr. Dirk Engelhardt. Die Förderung des Bundes in Höhe von 12.000 Euro für LNG-Lkw sei daher ein wichtiger Schritt zur Anschaffung gasbetriebener schwerer Nutzfahrzeuge und könne dazu beitragen, einen Teil der beim Kauf von gasbetriebenen Lkw entstehenden Mehrkosten wenigstens zu mindern. Potenziell noch größere Bedeutung kommt aus Sicht des Verbandes der Förderung schwerer E-Lkw zu, die allerdings am Markt – insbesondere für den Langstreckenverkehr – kaum zur Verfügung stehen. "Aber schon heute ist zu befürchten, dass die im aktuellen Entwurf des Bundeshaushalts vorgesehenen 10 Millionen Euro Gesamtvolumen für das neue Förderprogramm sehr schnell ausgeschöpft sein werden. Eine Aufstockung der Mittel erscheint dringend notwendig", so Engelhardt.

DSLV: Wichtiges Signal für Unternehmen

Der Deutsche Speditions- und Logistikverband (DSLV) spendet ebenfalls Beifall: Mit der Maßnahme setzte das BMVI "endlich" ein wichtiges Signal für Logistikunternehmen mit eigenem Fuhrpark.

"Die Förderzuschüsse von bis zu 12.000 Euro für gasbetriebene und bis zu 40.000 Euro für elektrisch betriebene Fahrzeuge über 7,5 Tonnen können zumindest dazu beitragen, dass sich die Branche aus ihrer Abhängigkeit vom Diesel lösen kann", sagt DSLV-Hauptgeschäftsführer Frank Huster. Denn vor allem von Speditionen eingesetzte Nutzfahrzeuge größer 7,5 Tonnen tragen laut Huster wesentlich zur Versorgung von Innenstädten und urbanen Ballungsräumen bei, für die durch Fahrverbotsregelungen und die anhaltenden Dieseldiskussionen zukunftssichere Planungen erschwert wurden.

Einen nachhaltigen Effekt wird die Förderrichtlinie demnach aber erst dann entfalten, wenn die Fahrzeugindustrie auch förderfähige Lkw in ausreichender Zahl herstellt. Vor allem bei langstreckenfähigen E-Lkw gibt es laut dem DSLV Entwicklungsbedarf. Gleichwohl zeigt sich der DSLV zuversichtlich, dass das Programm von den Unternehmen der Branche gut angenommen wird. "Angesichts der gigantischen politischen Emissionsminderungsziele ist das Fördervolumen mit insgesamt 10 Millionen Euro finanziell derzeit eher noch unterdimensioniert", so Huster: "Hier wird die Politik noch einmal nachlegen müssen".

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