Wirtschaftlichkeit des Actros Sechs Prozent weniger Verbrauch

Actros 2011, Kosten Foto: Mercedes-Benz 6 Bilder

Mit dem Bau einer rundum neuen Schwer-Lkw-Baureihe ist Mercedes ein hohesWagnis eingegangen. Über Erfolg oder Misserfolg des neuen Actros werden in erster Linie die Kosten entscheiden.

Geht es um die laufenden Kosten eines schweren Lastwagens, spielt der Kraftstoffverbrauch eine zentrale Rolle. Und der verschlechtert sich mit der Abgasnorm Euro VI zwangsläufig. Vier bis fünf Prozent mehr beträgt der geschätzte Zuschlag, verursacht durch einen höheren Abgasgegendruck aufgrund des Partikelfilters und einer aufwendigeren Abgasrückführung. Der neue 12,8-Liter-Motor unter dem bisherigen Actros-Fahrerhaus hätte den höheren Verbrauch laut Mercedes nahezu ausgleichen können. Eine deutliche Verbrauchsminderung wäre mit dem Reihensechszylinder aber nicht zu erzielen gewesen

Sechs Prozent weniger Verbrauch

Das war den Stuttgartern zu wenig, angesichts der aufwendigen Umbaumaßnahmen, die nötig gewesen wären, um das „alte“ Fahrerhaus für den länger bauenden Reihensechszylindermotor  anzupassen. Die Entscheidung fiel daher auf die Entwicklung einer komplett neuen Baureihe. Die daraus resultierende Verbrauchsbilanz: Sechs Prozent weniger Diesel beim Vergleich von bisherigem Actros mit neuem Actros jeweils in Euro-V-Auslegung. Beim Vergleich des bisherigen Actros in Euro V mit dem neuen Actros in Euro VI sind es immer noch etwa minus drei Prozent.

Vier Monate Fleetboard zur freien Nutzung

Neben einer verbesserten Aerodynamik, bedarfsgerecht geregelten Nebenaggregaten und einem optimierten Antriebsstrang bietet sich eine weitere Möglichkeiten, den Verbrauch zu drücken. Gemeint ist das Fahrzeugmanagement-System Fleetboard. Während der ersten vier Monate steht es dem Actros-Kunden kostenlos zur Verfügung, danach fallen monatliche Gebühren an. Um weitere rund fünf Prozent soll sich der Verbrauch damit mindern, je nach Nutzung und Einsatz sogar bis zu 15 Prozent.

Wartungsintervalle von 150.000 Kilometer

Auch beim Faktor „Wartungs- und Reparaturverträge“ hat Mercedes darauf geachtet, dass die Kosten nicht aus dem Ruder laufen. In den Euro-V-Versionen des neuen Actros sind die Wartungskosten um sechs Prozent reduziert, in der Euro-VI-Ausführung bleiben sie auf demselben Niveau. Für Fleetboard-Nutzer bewegen sich die Wartungsintervalle bei etwa 150.000 Kilometer. Der Partikelfilter muss nur alle 450.000 Kilometer gereinigt werden.

Euro VI treibt die Kosten in die Höhe

Anschaffungspreise hat Mercedes bisher noch nicht genannt. In Euro-V-Ausführung wird der neue Actros aber rund 4.000 bis 5.000 Euro mehr kosten als der Bisherige. Ausgehend von einer Verbrauchseinsparung von sechs Prozent und einer  Laufleistung von 1000.000 bis 150.000 Kilometer reduzieren sich die jährlichen Kraftstoffkosten um 2.000 bis 3.000 Euro. Der Aufpreis amortisiert sich also bis spätestens in zwei Jahren. In Euro-VI-Ausführung schlagen allerdings weitere 10.000 Euro zu Buche. Diese Mehrkosten werden sich trotz weiter reduzierter Kraftstoffkosten von 1.000 bis 1.500 Euro pro Jahr nicht rechnen. Ohne eine Incentivierung wird die auf die Spediteure zukommende Mehrbelastung vielmehr die Transportkosten erhöhen.

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