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Maut in Belgien Lkw über 3,5-Tonnen müssen zahlen

Lkw und Pkw auf einer Autobahn Foto: Alev Atas/ETM

Für die Finanzierung der Straßeninfrastruktur in Form einer Kilometerabgabe stimmten die drei Regionen bereits 2011. Für die Koordinierung und Kontrolle der Maut ist Viapass, eine interregionale Organisation öffentlichen Rechts, zuständig. Der Bundesverband Güterkraftverkehr, Logistik und Entsorgung (BGL) sorgt sich um seine Mitgliedsunternehmen und befürchtet erhebliche finanzielle Einbußen für diese.


Das System sieht eine Abgabe pro Kilometer von 0,074 bis 0,292 Euro vor, abhängig von Gewicht, Emissionen und der benutzten Straße. Abgerechnet wird über eine On Board Unit (OBU), mit der jeder Lkw ausgestattet sein muss, teilt Viapass mit. Die OBU registriert metergenau die zurückgelegten Kilometer auf den mautpflichtigen Straßen und übermittelt den Mautbetrag an ein Fakturierungszentrum.

Zugelassene OBU von Satellic

Die Benutzer erhalten in selbst festgelegten Abständen eine Rechnung, die centgenau die in den drei Regionen zurückgelegten Kilometer ausweist. Die bisher einzige zugelassene OBU ist von Satellic. Als weitere Dienstleister wollen Axxès, Eurotoll, Telepass und Total Marketing Services wohl in Kürze ihre Dienste auf dem belgischen Markt anzubieten, teilt Viapass mit.

BGL beklagt belgisches Chaos

Der BGL geklagt, dass viele der ausgelieferten On-Board-Units (OBUs) nicht betriebsbereit seien, teils habe es auch Probleme bei ihrer rechtzeitigen Zustellung an die Unternehmen gegeben. "Das heutige Chaos an den belgischen Grenzen, wo sich bereits erhebliche Rückstaus betroffener Lkw bilden", sei damit vorprogrammiert gewesen, kritisiert der BGL.

Angesichts erheblicher Bußgeldern von bis zu 1.000 Euro bei nicht bezahlter Maut rät der BGL den betroffenen Mitgliedsunternehmen, "im Falle nicht funktionsbereiter OBUs den vorgeschriebenen Anruf bei der Betreibergesellschaft zu tätigen und dabei gegebenenfalls auch Wartezeiten hinzunehmen. Belastungen der Transportlogistikunternehmen durch Verzögerungen und versäumte Termine mit all ihren finanziellen Konsequenzen seien die unvermeidliche Folge der belgischen Desorganisation." Von den beglischen Behörden erwartet der Verband eine milde Handhabung von Mautversäumnissen durch betroffene Unternehmen.

Der Aufbau der Maut in Belgien ist etwas kompliziert, denn während in Brüssel und Flandern eine als Steuer von der Gesellschaftssteuer abzugsfähig ist, unterliegt die Maut in der Wallonie  der Mehrwertsteuer. Nicht mehr gültig ist ab dem 1. April damit auch die Eurovignette in Belgien. Für die Kontrolle der Maut-Einhaltung sei nicht die Polizei, sondern regionale Kontrolleure zuständig.

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