3D-Druck bei Mahle Vom Porsche in den Lkw

Foto: Mahle

Der Technologie Konzern Mahle hat an seinem Hauptsitz in Stuttgart ein neues Center für Additive Fertigungsverfahren eröffnet. Hier sollen künftig komplexe Prototypen von Bauteilen entstehen – binnen weniger Tage.

Die Fertigung von Prototypen für die Automobilindustrie nimmt oft mehrere Monate in Anspruch, besonders bei Hochleistungskomponenten. Grund: Fertigungseinrichtungen in der Produktion müssen auf ein neues Bauteil angepasst, Werkzeuge für die Produktion entwickelt und CAD-Daten verarbeitet und an bestehende Produktionsverfahren angepasst werden. Das kann nach Angaben von Mahle mehrere Monate in Anspruch nehmen und die Entwicklung neuer Technologien entsprechend verzögern. Mit der Eröffnung des neuen 3D-Druck-Zentrums in Stuttgart soll dieser Zeitaufwand auf wenige Tag verkürzt werden. Ein Zeitvorteil, der die Entwicklung von klimaneutralen Antrieben deutlich beschleunigen soll.

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Mahle eröffnet 3D-Druck-Zentrum in Stuttgart.

3D-Druck als Innovationsbeschleuniger für CO2-neutrale Antriebe

Nach Angaben des Zulieferers umfasst das neue 3D-Druck-Zentrum neben der entsprechenden Druckinfrastruktur auch ein Pulveraufbereitungsmodul, ein Prüflabor sowie eine Strahlanlage zur Nachbearbeitung der Bauteile. Hier sollen künftig nicht nur hauseigene Komponenten entstehen, sondern auch Kundenaufträge umgesetzt werden. „Die Entwicklung neuer Systeme und Komponenten muss heute deutlich schneller gehen als noch vor einigen Jahren, gerade wenn es um Lösungen für nachhaltige CO2-neutrale Antriebskonzepte geht“, sagt Michael Frick, Vorsitzender der Mahle Konzern-Geschäftsführung und CFO. „Mit dem neuen 3D-Druck-Center stärkt Mahle seine Aktivitäten in den Strategiefeldern, wie zum Bespiel der E-Mobilität.“

3D-Druck bei Mahle

Dr. Martin Berger, Leiter der zentralen Forschung und Vorausentwicklung bei MAHLE, ergänzt: „In der neuen Anlage werden auch Verfahren entwickelt, die den 3D-Druck in der industriellen Serienproduktion nach den strengen Standards der Automobilindustrie möglich machen“. Dies eröffne neue Möglichkeiten in der Produktentwicklung und -herstellung. Denn mit diesem Verfahren ließen sich Hochleistungsbauteile fertigen, die mit konventionellen Verfahren nicht herstellbar seien.

Im Fokus des neu eröffneten 3D-Druck-Centers steht nach Konzernangaben die Entwicklung von Bauteilen für den Einsatz in E-Fahrzeugen. Aber auch Komponente für andere nachhaltigen Antriebskonzepte könnten hier erste Prototypen erhalten. Hier konzentriere sich das Unternehmen auf Fertigungsprozesse für die Bereiche Thermomanagement, Mechatronik und Elektronik mit dem Ziel diese für eine spätere Serienproduktion werden hier künftig Fertigungsprozesse entwickelt und für die spätere Serienproduktion qualifiziert. Als Materialien kommen dabei spezielle Aluminium- und Edelstahllegierungen zum Einsatz die besonders belastbar, korrosionsbeständig oder gewichtsoptimiert sind.

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Mahle will künftig Prototypen-Komponenten für alternative Antriebe im additiven Fertigungsverfahren herstellen. Vorteil: Die Komponenten stehen deutlich schneller zur Verfügung.

Mahle 3D-Druck: Vom Supersportwagen hin zum Nutzfahrzeug

Das Thema 3D-Druck habe bei Mahle besonders im vergangenen Jahr an Profil gewonnen. Hintergrund sei ein Gemeinschaftsprojekt mit Porsche und Trumpf gewesen, für das Mahle Kolben und Ladeluftkühler für den Porsche 911 GT2 RS erfolgreich im 3D-Drucker produziert und getestet hat. Nach Angaben von Andreas Geyer, Head of Materials Science bei Mahle soll das Additive Fertigungsverfahren auch auf die Entwicklung alternativer Antriebe für das Nutzfahrzeugsegment ausgeweitet werden. Auch für die Produktion von Ersatzteilen für das Mahle Nachmarktgeschäft könne er sich vorstellen. Derzeit komme der 3D-Druck bei Mahle für Kleinserien und sehr hochpreisige Antriebskomponenten zum Einsatz. Das Verfahren zur Zertifizierung für die Automotive-Industrie sei allerdings bereits angelaufen.

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