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Lohnnachzahlung für philippinische Lkw-Fahrer Gewerkschafter erreichen Mindestlohn-Abrechnung

Foto: Faire Mobilität

Polnische Briefkastenfirma stellt philippinische Fahrer ein, die für eine dänische Firma regelmäßig von deutschem Auftraggeber aus starteten.

Selbst Gewerkschafter kannten vergleichbare miserable Arbeitsbedingungen noch nicht: Im November 2018, bei einem ersten Zusammentreffen mit philippinischen Fahrern, stellten sie fest, dass die Fahrer während ihrer seit Monaten andauernden Beschäftigung in Europa keine Unterkunft außerhalb ihres Lkw gesehen hatten. Sie kochten und wuschen im Freien, an den Wochenenden hatten sie kein fließendes Wasser zur Verfügung. Grundgehalt und Spesen lagen weit unter dem, was die Gewerkschafter sonst kennen.

Da die Fahrer ständig vom Gelände des deutschen Auftraggebers in Nordrhein-Westfalen losgefahren und in der Regel auch dorthin zurückgekehrt waren, hatten sie nach Auffassung des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) zumindest einen Anspruch auf den in Deutschland gültigen gesetzlichen Mindestlohn. Außerdem seien sie regelmäßig für deutsche Auftraggeber unterwegs gewesen. Die polnische Briefkastenfirma, bei der sie angestellt waren, schuldete den Fahrern also nach Berechnungen der Arbeitnehmervertreter pro gearbeiteten Monat zwischen 1.000 und 2.000 Euro.

Nach Recherchen der niederländischen gewerkschaftsnahen Stiftung FNV-VNB um Edwin Atema, die die „undurchsichtigen“ Arbeitsbedingungen der dänischen Firma Kurt Baier recherchierte, hatte Hinweise gesammelt, dass das Unternehmen über eine polnische Briefkastenfirma Lkw-Fahrer aus Drittstaaten anwirbt und sie „unter miserablen Bedingungen ausbeutet“. In Polen steigen die Fahrer nach Angaben der Stiftung allerdings nur in einen Minibus und werden von dort zu ihrem eigentlichen Arbeitsplatz in Westeuropa transportiert – in diesem Fall ins Sauerland, nach Ense bei Dortmund.

Michael Wahl vom DGB-Projekt „Faire Mobilität“ freut sich über den Erfolg, der für die durch dieses Projekt betreuten Männer in Zusammenarbeit mit der niederländischen gewerkschaftsnahen Stiftung FNV-VNB erzielt wurde. Und: Die Fahrer seien „mittlerweile Verdi-Mitglieder“.

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