Geht es nach Iveco, Scania und Volvo, sind LNG-Lkw die Brücke auf dem Weg hin zum emissionsfreien Fernverkehr. Die Politik folgt der Argumentation, ein Umweltverband hingegen äußert harsche Kritik.
Schwere Elektro-Lkw sind konventionellen Diesel-Trucks – zumindest aktuell und in der großen Mehrheit aller Einsatzszenarien – in Sachen Total Cost of Ownership (TCO) hoffnungslos unterlegen. Moderne Lithium-Ionen-Akkus sind teuer, müssen aber gerade in schwereren Nutzfahrzeugen üppig dimensioniert werden, um eine praxistaugliche Reichweite zu ermöglichen. Der daraus resultierende hohe Anschaffungspreis der entsprechend ausgerüsteten Lkw wird auch durch die niedrigeren laufenden Kosten mittelfristig kaum relativiert. Der Brennstoffzelle wird das Potenzial zugesprochen, diese Problematik in Zukunft lösen zu können.
Erdgas betriebene Lkw genießen dieselben Vorteile wie batterieelektrische Trucks
Doch auch in der Gegenwart gibt es eine Alternative zum Diesel – und das auch für ausgewachsene Sattelzugmaschinen und weite Strecken: Erdgas-Lkw. Mit Erdgas betriebene Lkw nämlich sind seit Anfang 2019 bis Ende 2021 deutschlandweit von der Maut befreit – und genießen damit in diesem Zeitraum dieselben Vorteile wie rein batterieelektrische Trucks. Laut dem Verkehrsausschuss des Bundestags wird damit „ein maximaler Anreiz zur Anschaffung solcher Fahrzeuge zur Unterstützung des Markthochlaufs gesetzt“. Die Einsparung liege – abhängig von der Gewichtsklasse – zwischen 9,3 und 18,7 Cent pro Kilometer. Vom 1. Januar 2021 an müssen Flottenbetreiber für Erdgas-Lkw dann nur die Mautteilsätze für die Infrastrukturkosten und den Lärm entrichten, von der Komponente Luftverschmutzung bleiben sie weiter befreit. Und damit nicht genug: Auch bei der Anschaffung derartiger Fahrzeuge unterstützt der Staat die Betreiber großzügig. Noch bis Ende 2020 fördert das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) energieeffiziente und CO2-arme Lkw – unter die auch mit Erdgas betriebene Fahrzeuge fallen. Zehn Millionen Euro jährlich stehen dafür insgesamt zur Verfügung. Eine zulässige Gesamtmasse von zumindest 7,5 Tonnen müssen die Trucks für den staatlichen Zuschuss auf die Waage bringen. Werden sie dann mit CNG, also komprimiertem Erdgas, angetrieben, erhalten die Betreiber einmalig 8.000 Euro.
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