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Lkw-Kartellklage in Amsterdam Sammelklage steht deutschen Firmen offen

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Die niederländische Stiftung Unilegion Truck Claims erwartet im Februar ein erstes wichtiges Urteil gegen das Lkw-Kartell. Deutschen Unternehmen steht die Sammelklage noch offen.

Nach eigenen Angaben wurde die Stiftung eigens zum Zweck der Durchsetzung von Schadensersatzansprüchen als Folge des Lkw-Kartells gegründet und wird von europäischen Kapitalgebern finanziert. Demnach vertritt die Stiftung bereits hunderte Unternehmen aus Deutschland, Österreich, Italien und Frankreich.

Erstes wichtiges Urteil im Februar

Unilegion Truck Claims erwartet demnach im Februar ein wichtiges erstes Urteil in der Sache, mit richtungsweisenden Entscheidungen etwa zur Begründung der Schadensersatzansprüche auf Basis der Kartellaktivitäten, zur Abgrenzung, welche Lkw (Typen, Erwerbsart, Zeiträume) Aussicht auf Schadensersatz haben und zu den Nachweispflichten der Geschädigten.

Unilegion Truck Claims hat dazu aktuell auch das bureau Brandeis verpflichtet, eine Spezialkanzleie für Kartellschadensersatzverfahren der Niederlande, die laut der Stiftung bereits seit drei Jahren in einem der größten Klageverfahren zum Lkw-Kartell mit mehreren 10.000 Lkw tätig ist.

Attraktiver Standort für Sammelklagen

Laut der Stiftung sind die meisten europäischen Sammelklagen in den Niederlanden anhängig, da dieser Standort deutlich attraktiver sei als Deutschland und speziell das Gericht in Amsterdam „als eines der erfahrensten und klägerfreundlichsten für kartellrechtliche Schadensersatzverfahren in der Europäischen Union“ gelte. Zudem seien Sammelklagen in den Niederlanden bereits seit langem anerkannt, es bestehe daher kein Risiko einer Klageabweisung aus formalen Gründen, wie in Deutschland bereits mehrfach geschehen sei.

Die Stiftung geht davon aus, dass rund 40 Prozent der deutschen Unternehmen noch nicht in einem Lkw-Kartellverfahren aktiv geworden sind – dies sei aufgrund der anstehenden Verjährung nur noch im Frühjahr 2021 möglich. Die Stiftung Unilegion Truck Claims bereite daher eine letzte Klagewelle vor, bei denen auch deutsche Unternehmen teilnehmen können.

Bis zu 10.000 Euro pro Lkw

Nach Ansicht der Stiftung kann sich der Schadensersatzanspruch pro Lkw auf mehr als 10.000 Euro plus Zinsen belaufen. Die Kosten für die Durchsetzung der Ansprüche werden durch die Stiftung getragen, die nur im Erfolgsfall eine Finanzierungsgebühr erhält und als gemeinnützige Organisation keine Gewinne erwirtschafte.

Mehr Informationen gibt es unter www.unilegion-truck-claims.eu.

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