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Lkw-Abbiegeunfälle Mehr Sicherheit für Radfahrer gefordert

Mercedes-Benz Actros mit neuem Active Brake Assist 4 und Abbiege-Assistent Foto: Daimler AG – Global Communications Commercial Vehicles

Die Verkehrsminister fordern in Nürnberg den verpflichtenden Einbau von Assistenzsystemen. Die Notwendigkeit zeigt sich aktuell an einem weiteren Lkw-Abbiegeunfall, bei dem ein Junge uns Leben kommt.

Und wieder ein tödlicher Unfall beim Rechtsabbiegen eines Lkw: In Hannover ist ein elfjähriger Junge, der mit seinem Fahrrad unterwegs war, von einem Lkw aus Rumänien erfasst und tödlich verletzt wurden. Offenbar zeigte die Ampel beiden Verkehrsteilnehmern Grün. Die Mutter musste den Unfall mit ansehen. Das Muster dieser Unfälle ist immer das gleiche. Und so sehr wie solche Unfälle die Öffentlichkeit schockieren, so wenig passiert, um sie zu verhindern.

Verkehrsminister Pegel: Toter Winkel muss gesichert werden

Aktuell beschäftigt sich die Verkehrsministerkonferenz (VMK) mit einer höheren Sicherheit und macht sich hierbei auch für den verpflichtenden Einbau von Fahrerassistenzsystemen stark. Einen Abbiegeassistenten gibt es zum Beispiel seit vorigem Jahr für einige Modelle des Mercedes-Benz Actros. "Der tote Winkel muss mit technischen Systemen zu Gunsten von Radfahrern und Fußgängern gesichert werden", forderte auch Mecklenburg-Vorpommerns Verkehrsminister Christian Pegel (SPD) im Vorfeld der in Nürnberg tagenden VMK. Ein Beschluss der Konferenz umfasst eine Forderung an die Bundesregierung, nicht nur Notbremssysteme, sondern auch zusätzlich Assistenzsysteme als Hilfe beim Abbiegen verpflichtend in das Straßenverkehrsrecht aufzunehmen.

GVN: Die Politik muss endlich handeln

Der Gesamtverband Verkehrsgewerbe Niedersachsen (GVN) zeigte sich nach dem Unfalltod des Jungen in Hannover tief betroffen. "Ein weiteres Zögern und Zaudern ist nicht mehr vertretbar", erklärte GVN-Hauptgeschäftsführer Benjamin Sokolovic. "Die Politik muss endlich handeln. Eine gesetzliche Einbaupflicht für Abbiegeassistenten in Neufahrzeuge ist nicht mehr aufschiebbar und längst überfällig", erklärt der Verbandsvertreter. Auch die Lkw-Hersteller seien gefordert. "Leider bietet gegenwärtig nur ein einziger Lkw-Hersteller diese lebensrettenden Systeme an – und das auch nur für einen Teil seiner Flotte", kritisiert Sokolovic.

Serie der tödlichen Lkw-Abbiegeunfälle reißt nicht ab

Mit dem Unfall in Hannover geht die Serie der tödlichen Abbiegeunfälle weiter. In Dresden erfasst am 20. Februar ein Lkw einen 27-jährigen Radfahrer, der einen Anhänger mit Baby zieht. Das Kind bleibt unverletzt, der junge Mann überlebt schwer verletzt. Einen Monat vorher, am 25. Januar, überrollt ein Kipper in Brandenburg an der Havel ein zehnjähriges Mädchen auf dem Fahrrad, das am Unfallort stirbt. Nur zwei Tage vorher kommt eine 53-jährige Radfahrerin in Berlin ums Leben. Auch hier das gleiche Unfallmuster: Der Lkw biegt rechts ab, die Frau wird erfasst.

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