Litauischer Flottenbetreiber kauft deutsche Spedition Frölich rückt unter das Dach von Transimeksa

Foto: Lars Frölich

Mit Transimeksa ist ein weiterer litauischer Großflottenbetreiber auf dem Vormarsch. Nun hat er auch einen Stützpunkt in Kassel.

Frölich – wie Fröhlich nur ohne h in der Mitte. Das ist die markante Schreibweise einer mittelständischen Spedition aus Hessisch Lichtenau bei Kassel, die auf eine 135 jährige Geschichte zurückblicken kann und sich stark im Kombinierten Verkehr von Deutschland nach Italien engagiert. Ihre Zukunft gestaltet nun der litauische Großflottenbetreiber Transimeksa, der die deutsche Spedition mit ihren 90 Mitarbeitern und einer Flotte von rund 60 eigenen Lkw und 90 Aufliegern zu Monatsbeginn übernommen hat.

Fehlende Nachfolge bei Frölich

Grund für den Verkauf ist vor allem eine fehlende Nachfolge. Er sei sehr glücklich über die Entwicklungsmöglichkeiten, die sich dem Unternehmen durch die neue Gruppenzugehörigkeit eröffneten, teilt Helmut Frölich mit, der die Spedition mit seiner Frau Monika leitete. „Dies ist ein Meilenstein in unserer Nachfolgeregelung“, erklärt er. „Das Dienstleistungsangebot, die ergänzende geografische Reichweite und die nachhaltige Wachstumsstrategie der umsichtigen Gruppenleitung machen die Transimeksa-Gruppe zum perfekten neuen Eigentümer des Unternehmens, dem meine Frau und ich unser Leben für mehr als vier Jahrzehnte gewidmet haben“, sagt Frölich. Beide werden demnach noch die Übergangsphase eng begleiten und danach in den Ruhestand wechseln.

Ein Schwerpunkt von Frölich ist der Intermodalverkehr, den das Unternehmen als ökologisch und gleichzeitig ökonomisch bezeichnet. 1973 nahm Frölich mit einem Lkw auf der Straße die ersten Verkehre nach Italien auf. Inzwischen verlädt die Spedition wöchentlich rund 40 Auflieger auf der Relation Kassel–Verona auf Direktzüge von TX Logistik. Weitere Segmente von Frölich sind Sammelgutverkehre und Komplettladungen.

Transimeksa will weiter expandieren

Auch der neue Eigentümer, der litauische Großflottenbetreiber Transimeksa, engagiert sich auf der Schiene und strebt zugleich eine geografische Expansion an – was eine starke Motivation für den Kauf von Frölich gewesen sein dürfte. Transimeksa beschäftigt nach der Frölich-Übernahme eigenen Angaben zufolge 1.200 Mitarbeiter und betreibt eine Flotte von mehr als 600 Zugmaschinen und 800 Aufliegern. Damit dürfte das Unternehmen mit Büros in Litauen, Russland, Lettland, Belarus, Italien und neuerdings auch in Deutschland die Nummer drei in Litauen nach Girteka (7.500 Lkw) und Vlantana (1.500 Lkw) sein.

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„Unser Plan für Frölich sieht eine Fortsetzung des Geschäfts wie bisher vor, die bestehenden Kundenbeziehungen werden mit dem bestehenden Team fortgesetzt“, betont Transimeksa-Chef Darius Vyšniauskas. „Mit Unterstützung der Transimeksa-Gruppe wird Frölich weiter expandieren und das Dienstleistungsangebot erweitern“, sagt er. Durch den Beitritt zu Transimeksa habe Frölich Zugang zu allen Ressourcen und dem gesamten Team der Gruppe für weiteres Wachstum.

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