Immer wieder kommen derartige Schlagzeilen in die Presse. Die Polizei hat massive Lenkzeitüberschreitungen festgestellt. Doch was steckt hinter diesen Vorwürfen?
Der Fall wurde auf Facebook diskutiert. In der Online-Ausgabe einer Zeitung war zu lesen: Statt neun Stunden ohne Pause am Steuer war ein Lkw-Fahrer bis zu 33 Stunden am Stück unterwegs.
Harte Strafen für Verstöße
Der Vorwurf ärgerte viele Kollegen. Die Zeitung würde ohne Sachkenntnis eine Sensationsmeldung verbreiten. "Die Praxis ist bekannt", sagt Anwalt Matthias Pfitzenmaier. "Durch die elektronische Auswertung der auf der Fahrerkarte gespeicherten Daten findet eine Einzelfallprüfung der dort gespeicherten Verstöße gegen die Lenk- und Ruhezeiten oft weder durch die Polizei noch durch die Bußgeldbehörde statt. Das Ergebnis, also die Verstöße, werden vielmehr von der Auswertesoftware erfasst und zur Anzeige gebracht."
Das hat Folgen: Eine tägliche Ruhezeit nur um 10 Minuten auf 8 Stunden 50 Minuten verkürzt, kann zur Folge haben, dass die beiden Lenkzeiten davor und danach zusammengerechnet werden. Sie fällt weg. Für den Rechner saß der Fahrer dann 18 Stunden am Steuer. Anderes Beispiel: Ein Fahrer beginnt seine Schichtzeit um 6.00 Uhr und stellt den Lkw unter Einhaltung der vorgeschriebenen Fahrtunterbrechungen nach einer Tageslenkzeit von 10 Stunden um 21.30 Uhr auf einem Parkplatz ab.
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