Jürgen Bannasch fährt seit vier Jahren für Ansorge Logistik aus Biessenhofen einen Wechselbrückenzug, aus dem er bei Bedarf einen Lang-Lkw machen kann. Damit ist er entspannt im Positivnetz unterwegs.
Der Arbeitstag von Jürgen Bannasch lässt sich durchaus als wechselhaft bezeichnen. Das hängt damit zusammen, dass sein Arbeitgeber, Ansorge Logistik aus Biessenhofen im Allgäu, bestrebt ist, die 103 eigenen Lkw möglichst flexibel einzusetzen – wenn es sein muss, auch für regionale Sonderaktionen. Gestern noch war Jürgen mit seinem Scania-Fahrgestell und einer Wechselbrückenlafette im Bayerischen Staatsforst unterwegs, um borkenkäfergeschädigtes Rundholz abzufahren. Heute darf er wieder nach München zum Kombi-Terminal der Bahn. "Das wird eine eher entspannte Tour", freut sich Jürgen.
Führt der Lang-Lkw zur Verlagerung von der Bahn auf die Straße?
Seit fast vier Jahren läuft nun der Feldversuch, mit dem das Bundesverkehrministerium (BMVI) testen will, ob Lang-Lkw sicher im Straßenverkehr unterwegs sind und ob sie möglicherweise, was die Gegner pauschal kritisieren, zu einer Verlagerung der Transporte von der Schiene auf die Straße führen. Bei derzeit gerade mal 133 Lkw, die am Feldversuch teilnehmen, ist eine seriöse allgemeingültige Aussage dazu allerdings derzeit wohl kaum zu treffen. "In meinem Fall gibt es definitiv keine Verlagerung", sagt Jürgen. "Denn der Transport auf der langen Strecke geht ja über die Bahn. Und das ist ja auch der Sinn der Sache."
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