Während des Zukunftskongresses Nutzfahrzeuge geht es auch um Ladungssicherung. Ralf Schöne referiert zum Thema Sicherung von Papierrollen.
Der Prozess der Ladungssicherung von Papierrollen hat sich in den letzten Jahren immer weiter entwickelt. Flexible Anschlagssysteme in den Fahrzeugen sowie moderne Sicherungsmittel wie Antirutschmatten oder Drehmomentratschen haben Transporte deutlich sicherer gemacht. Bei Gewichten von mittlerweile bis zu fünf Tonnen pro Rolle ist das auch notwendig. Und selbst kleinere Beschädigungen am Coil können teure Folgekosten verursachen, etwa wenn die Druckerei die Annahme verweigert, Prospekte oder Zeitungen nicht rechtzeitig gedruckt werden können und der Kunde daher Konventionalstrafen verhängt. Der Wert einer Papierrolle beträgt im Schnitt rund 10.000 Euro.
Ralf Schöne ist Transportberater und Geschäftsführer der Intakt GmbH. Er ist spezialisiert auf die korrekte Sicherung von Papierrollen. Laut Schöne werden häufig Antirutschmatten nicht korrekt verlegt. Sie müssen mindestens einen Zentimeter über den Rand der Rolle hinausragen, damit sie auch dann noch sicher steht, wenn sie sich leicht neigt. Zudem sollten die Matten rechtzeitig ausgetauscht werden, bevor sie zerbröseln, wenn sie zu alt werden.
Auf die Spannung kommt es an
Aus Angst vor der Polizei, die die Ladungssicherung bemängeln könnte, ziehen viele Fahrer die Spanngurte viel zu fest. Mehr als 500 daN (Dekanewton) sollten es aber nicht sein, Drehmomentratschen helfen bei der korrekten Spannung. Hier gilt nicht, große Rolle gleich große Spannkraft!
Fahrer müssen immer das korrekte Gewicht der Ladung kennen, um angemessen sichern zu können. Ähnlich große Rollen können deutlich unterschiedliche Gewichte haben: eine Rolle mit 90g/m2-Papier ist doppelt so schwer wie eine mit 45g/m2 – und erfordert dementsprechend mehr Ladungssicherung. Die Etiketten auf den Coils geben Aufschluss über das Gewicht der Ladung.
Richtige Kantenschoner wählen
Wichtig sind auch die richtigen Kantenschoner, die bei voller Zurrung die Rolle nicht beschädigen und das Papier nicht eindrücken dürfen. Laut Ralf Schöne seien Kantenschoner oft viel zu weich und würden dem Zug nicht dauerhaft standhalten oder die Kräfte nicht optimal verteilen.
Auf Ausbildung der Fahrer achten
Nicht nur das Material muss stimmen, auch die Fahrer sollten gut geschult sein. Ralf Schöne vermutet, dass 80 Prozent der Frachtführer den korrekten Lastverteilungsplan nicht kennen oder verstehen und dementsprechend falsch laden. Auch in Sachen Ausbildung gibt es also noch viel zu tun.