Krone Smart Track & Trace überwacht Lieferkette

Krone IAA Preview Vorschau 2018 Foto: Krone 8 Bilder

Unter dem Motto "Clever Connections" will Krone die Transportwelt intelligent vernetzen. Neben Hardware-Details rückt zur IAA die Digitalisierung in den Fokus.

Völlig gleich, ob es um die Hardware oder Software geht: Krone hat immer das gleiche Ziel vor Augen – der Transport muss noch intelligenter und damit effizienter werden. "Wir machen den Trailer mit künstlicher Intelligenz bereit für die Zukunft und vernetzen unsere Produkte mit passenden Services für mehr Mobilität sowie eine effizientere Logistik", erklärt der geschäftsführende Gesellschafter Bernard Krone. Die Rolle des Trailerherstellers aus dem Emsland habe sich stark verändert – 70 Jahre lang sei man ein reiner Fahrzeugbauer gewesen, heute verstehe man sich als Dienstleister rund um das Nutzfahrzeug. "Die Digitalisierung ist das Thema unserer Zeit", sagt Krone.

Krone IAA Preview Vorschau 2018 Foto: Julian Hoffmann
Mobile Hubs auf (Elektro-)Transportern, standardisierte Boxen und Lastenräder sind die Grundlage des Mobilitätskonzepts des Start-ups Rytle.

Smart-Scan-System zielt auf eine erhöhte Transporteffizienz ab

Wie sich dieser wenig greifbare Megatrend konkret auf die Produkte auswirkt, darauf gab die IAA-Preview im Werk in Werlte rund 65 Journalisten aus 13 Ländern erste Antworten. Das dabei wohl wichtigste Stichwort: "smart". Nicht die Menge der Daten, die ein Trailer liefern kann, ist laut Ralf Faust, Geschäftsführer Service Nutzfahrzeuggruppe, entscheidend, sondern vielmehr deren intelligente Verarbeitung zu Handlungsempfehlungen. Und mit Smart Track & Trace und dem Smart Capacity Management setzt Krone diesen Grundsatz zur IAA auch um: Smart Track & Trace ist ein Erkennungssystem für Ladungsträger, das die komplette Lieferkette inklusive der Stellflächen in den Lagerräumen überwacht. Sogenannte Beacons (Funkbaken), die auf den Ladungsträgern angebracht sind, erfassen dafür Daten wie die Menge der Güter, das Gewicht, die Erschütterungen, denen die Ladung ausgesetzt ist, sowie die Position und die Daten zum Empfänger. Über die Kommunikation mit dem Krone Telematics Portal wird daraus eine lückenlose Aufzeichnung, auf die sowohl der Krone-Kunde als auch der Endkunde zurückgreifen kann. In Kombination mit dem Smart Capacity Management wird aus Smart Track & Trace aber weit mehr als ein reiner Bericht über den Transport der Ware. Denn mit diesem System, welches das Krone Telematics Portal mit Frachtbörsen vernetzt, können auch die noch verfügbaren Ladekapazitäten erfasst und im zweiten Schritt die Auslastung gesteigert werden.

Das Krone Smart Capacity Management nutzt das Wissen des Smart Track & Trace-Systems über die Menge und den Standort der für das Transportunternehmen gebuchten Ware und gleicht dieses Wissen mit den Fracht- und Auftragspools auf den Frachtbörsen ab. Die Frachtbörsen erhalten dann die Anbieter-Informationen und stellen dem Disponenten weitere Ladungsvorschläge im Krone Telematics Portal bereit. Auch das bereits 2016 vorgestellte und nun nochmals optimierte Smart-Scan-System zielt auf eine erhöhte Transporteffizienz ab. Mittels Kameras und Sensoren und einem dahintergeschalteten Algorithmus überwacht es den Laderaum und informiert den Disponenten in Echtzeit darüber, wo und wie viel Platz auf dem Fahrzeug noch zur Verfügung steht. Wieder sind es die Vermeidung unnötiger Leerfahrten und die maximale Auslastung, die Krone im Blick hat. Ganz anders beim Smart Birdview: Zwar arbeitet auch dieses System mit Kameras, doch geht es hier in erster Linie um die Verbesserung der Rundumsicht, eine erhöhte Wendigkeit und die Vermeidung von Rangierschäden. An den oberen Enden der Stirn- und Längsseiten des Trailers sind dafür drei bis vier Kameras angebracht, die die Umgebung aufzeichnen und die Bilder in Echtzeit an den Fahrer weiterleiten. Dieser kann so 270 bis 360 Grad um den Auflieger herum überblicken.

Flottenbetreiber ist mit Smart Trailer Check zuverlässig über Fahrzeugzustand informiert

Smart Birdview wird ab dem zweiten Quartal 2019 erhältlich sein und auf der IAA an einem Sattelauflieger vom Typ Profi Liner zu sehen sein. Auch für die ab 2022 gesetzlich vorgeschriebenen Reifendrucksysteme hat Krone schon eine Lösung im IAA-Gepäck: Das hauseigene Tyre Pressure Monitoring System (TPMS) greift pro Achse auf zwei Sensoren auf der Felge am Reifenventil zurück. Reifendruck und Temperatur werden für alle Reifen einzeln gemessen und an ein elektronisches Steuergerät übermittelt. Die Daten wandern dann in Echtzeit an die Telematikeinheit. Sowohl Fahrer als auch Disponent werden über die Reifenzustände informiert. Im Falle einer Abweichung schlägt das System Alarm. Geringere Standzeiten und eine erhöhte Verkehrssicherheit sind die Benefits, die Krone TPMS zuschreibt – und die auch hinter dem Smart Trailer Check stehen. Die digital unterstützte Sichtprüfung des Trailers erfolgt mit dem Smart Trailer Check per Augmented Reality: Kameras und Sensoren erfassen den Ist-Zustand des Aufliegers und gleichen diesen vor Fahrtantritt mit dem Soll-Zustand ab. Die Software fragt dazu Daten von Systemen wie dem TPMS oder dem Door Protect ab und kann dann ein Protokoll als Nachweis der Sicherheit des Trailers zum Beispiel für Fahrzeugkontrollen erstellen. Der Fahrer kann die Ergebnisse seiner digitalisierten Sichtprüfung auf seinem Smartphone oder Tablet speichern und sie auf das Portal laden. Der Flottenbetreiber ist mit dem Smart Trailer Check so zuverlässig über den Fahrzeugzustand informiert. Die Krone-Used-Sparte präsentiert sich auf der IAA mit dem neuen Online-Verkaufsportal krone-used.com mit Schnellsuche. Dort werden alle gebrauchten Fahrzeuge aller Standorte gebündelt und Interessenten so eine möglichst große Auswahl geboten. Jedes Inserat ist mit Fotos und Angaben zur Ausstattung und dem Zustand von Reifen und Anbauteilen versehen, außerdem lassen sich natürlich die Kontaktdaten des jeweiligen Ansprechpartners einsehen.

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Automatisierung und Digitalisierung

Die "einheitliche und reibungslose Abwicklung an allen Standorten" macht den Prozess laut Krone schlank und schnell. Attribute, die auch auf das Start-up Rytle nicht besser passen könnten. Das Joint-Venture der Krone Gruppe und der Orbitak AG will mit einem Mobilitätskonzept, das auf Lastenrädern, standardisierten Boxen und mobilen Hubs aufbaut, die City-Logistik von morgen gestalten. Ablaufen soll der Transport wie folgt: Der Logistikdienstleister bestückt einen Wechselkoffer, das mobile City-Hub, mit standardisierten Boxen vom Grundmaß einer Europalette. Dieses Hub fährt dann beispielsweise ein elektrifizierter Transporter in die Innenstadt, stellt es dort ab und überlässt die Ware den Lastenrädern, den sogenannten "MovR". Deren Fahrer erhalten ihre Aufträge über Smartphones, die Software übernimmt auch die Navigation zum Zielpunkt. Mit einem Zugangscode lässt sich das Hub öffnen und rückwärts die betreffende Box aufladen. Das Lastenrad ist mit einem Elektroantrieb ausgestattet, der ohne jegliche Unterstützung auf bis zu fünf Kilometer pro Stunde beschleunigt und maximal 25 km/h schnell wird. Natürlich werden die Informationen über den Inhalt der Box, die Routenplanung und die voraussichtliche Ankunftszeit des Fahrers samt der Ware über eine Kunden-App auch an den Empfänger der Box übermittelt. Stichwort: intelligente Vernetzung – oder, um beim IAA-Slogan von Krone zu bleiben: Clever Connections.

Dieser Artikel stammt aus diesem Heft
Lao 10 2018 Titel
lastauto omnibus 10 / 2018
8. September 2018
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