KRAVAG Truck Parking Planbares Parken

Foto: Jan Bergrath
Meinung

Die Parksituation für Lkw entlang der deutschen Autobahnen verschärft sich wieder. Eine gute Alternative für die Fahrer und ihre Lastzüge bietet die App von KRAVAG Truck Parking. Das genossenschaftliche Angebot freier Stellplätze auf den Höfen der Partnerspeditionen setzt sich durch, wie wir nun bei FERNFAHRER live zeigen werden.

Bereits Mitte Februar 2020 hat die Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) den eklatanten Mangel an Parkplätzen entlang den deutschen Autobahnen beziffert. Bei der nächtlichen „Reise nach Jerusalem“, wie es der ADAC beschrieben hat, gehen jede Nacht „rund 23.500 Lkw-Fahrer regelmäßig leer aus und sind gezwungen, ihr Fahrzeug verbotswidrig abzustellen. Trotz aller Anstrengungen hinkt damit die Kapazität der Lkw-Parkplätze dem Bedarf weit hinterher. Laut BASt fehlen die meisten Abstellmöglichkeiten in Bayern und Nordrhein-Westfalen.“

Private Firmengelände in Betracht ziehen

Immer wieder wird in den Medien über diese unerträglichen Zustände berichtet. Suchverkehre gefährden ständig die Einhaltung der Lenk- und Ruhezeiten. In den Ein- und Ausfahrten parkende Lastzüge sind eine zunehmende Gefahr für die Verkehrssicherheit mit zum Teil schlimmen Unfällen. Manchmal liegen auch einfach nur die die Nerven blank. Im Februar hatte ein Fahrer auf einem Parkplatz an der A 8 bei Weyarn im Zwist um einen Parkplatz sogar zu Pfefferspray gegriffen. Und so empfiehlt der ADAC, die Kapazitäten an bestehenden sowie bei neuen Rastanlagen durch intelligente Parksysteme zu erweitern. So wie ich es bereits im Heft 3/2020 des FERNFAHRER am Beispiel des Kolonnenparkens vorgestellt habe. Für mich einer der entscheidenden Sätze im ADAC-Beitrag: „Auch private Firmengelände sollten stärker für die Nutzung in Betracht gezogen werden.“

Immer an das Projekt geglaubt

Rico Höhlig, seit 2001 Fahrer bei der Silo-und Tankspedition Fischer aus Nienburg, kennt das System von KRAVAG Truck Parking bereits, seit sein Chef Franz Fischer im letzten Jahr ein Gründungsmitglied der partnerschaftlichen Genossenschaft von bislang rund 30 deutschen Speditionen im geschlossenen System des größten deutschen Branchenversicherers, eben der KRAVAG geworden ist. Ich persönlich habe immer an den Erfolg dieses Projekts geglaubt, als ich bereits im Frühjahr 2017 einen Vortrag von Tim Baumeister und Matthias Jung bei einem Treffen des Kraftfahrerkreises Düren-Aachen gesehen habe. Beide setzten sich seit dieser Zeit als Co-Projektleiter für das nach meiner Ansicht wirklich zukunftsfähige Projekt ein. Zunächst im Innovation Lab „MO14“ in Wiesbaden, mittlerweile für die KRAVAG, die wiederum Teil der R+V Versicherung ist. Von ihrem Engagement profitieren heute Fahrer wie Rico Höhlig.

Sorglose Sicherheit für Rico Höhlig

Rico transportiert mit seinem grünen MAN TGX 18.480 und einem isolierten Tankauflieger von Feldbinder bei Temperaturen von plus 120 bis 150 Grad flüssigen Schwefel. Auf seinen Touren pendelt er die ganze Woche über zwischen den großen Chemiewerken in Belgien, Deutschland und den Niederlanden. „Die Arbeit selbst hat mir immer Spaß gemacht“, so Rico, „das größte Problem war bislang die Frage, wo ich meinen Lkw parken kann. Das ist das Grauen für jeden Fernfahrer.“ Seit letztem Jahr ist diese Sorge für Rico Höhlig nun Vergangenheit. Immer, wenn er auf seinen Touren am nächsten Morgen in Duisburg neu laden muss, weiß er schon am Vortag, dass er die Nacht über einen fest reservierten Parkplatz auf dem Gelände der Tankspedition WTK Stratmann in Duisburg-Homberg finden kann. Das Prinzip ist denkbar einfach, die dahinter liegenden digitale Lösung bestechend. Das Prinzip ist denkbar einfach, die dahinter liegenden digitale Lösung bestechend. Neu: Das Smartphone mit der App funktioniert wie ein digitaler Schlüssel, er öffnet zu jeder Zeit das Tor aufs fremde Firmengelände und in die dort für die Gastfahrer zugänglichen Sozialräume. So wie Rico es in diesem Infofilm demonstriert.

„Für mich ist das ideal“, sagt Rico. „Nicht nur, dass ich sicher parken und die Sozialräume der Spedition Stratmann nutzen kann, ist für mich ein großer Vorteil. Dort gibt es alles, was ich als Fahrer brauche. Ich komme natürlich auch zu Fuß jederzeit wieder über das Tor heraus. In unmittelbarer Umgebung finde ich die lokale Gastronomie mit gutem Essen zu vernünftigen Preisen. Denn die Parkgebühren, die auf vielen Autohöfen mittlerweile verlangt und zu einem immer geringeren Anteil als Gutschein an uns rückvergütet werden, sind für mich und viele meiner Kollegen mittlerweile nicht mehr tragbar.“

Die Parkgebühren übernimmt das Unternehmen

Foto: KRAVAG Truck Parking

Auf der App finden die Fahrer in der Übersichtskarte die Standorte. „Stand heute sind 25 Parkplätze in unserer Übersichtskarte mit Technik wie bei WTK Stratmann installiert“, so Baumeister. „das sind auf der App die roten Kreise.“ Die weiteren grünen Punkte sind die Standorte der gemeinsam mit dem BGL gestarteten Aktion „Logistik Hilft“. Die roten Punkte sind fest reservierbar. „Die Reservierung kostet nur den Unternehmer, nie den Fahrer“, betont es Baumeister. „Das sind pro Nacht sieben Euro. Fünf Euro davon landen direkt bei der Spedition, zwei Euro sind unsere Systemgebühr.“ Die Spedition Stratmann hat sich ebenfalls am KRAVAG Truck Parking beteiligt, weil es nicht nur für die eigene Disposition die Planung einfacher macht. „Die Fahrer der Partnerfirmen können bei uns einfach eine ruhige Pause verbringen“, beschreibt es Janina Stratmann, Assistentin der Geschäftsleitung der Wittener Tankspedition, deren grundsätzliches Sicherheitskonzept wir im Heft 11 des FERNFAHRER ausführlich vorstellen werden.

Das Netz der Partner wird weiter wachsen

Foto: Tim Baumeister

„Unser Netz der Partner wird ständig weiter wachsen“, sagt Baumeister, der überall in Deutschland unterwegs ist, um die nötige Überzeugungsarbeit zu leisten. Bei der AM-Log aus Andervenne im Emsland ist das bereits gelungen. Mit 28 Fahrzeugen ist das Unternehmen im Frankreichverkehr unterwegs. Die Fracht verlangt es, dass die Fahrer Sicherheitsparkplätze aufsuchen. „Wenn wir es nicht mehr bis Frankeich schaffen, dann plane ich die Tour der Fahrer so, dass sie im Raum Köln oder im Saarland einen Parkplatz aus dem KRAVAG Netzwerk aufsuchen“, so Disponent Anton Löwen, der seit einem halben Jahr die Möglichkeit nutzt. Im Gegenzug wird das eigene Gelände nun technisch aufgerüstet, um ebenfalls sichere Parkplätze im Emsland anzubieten. „Dazu freue ich mich“, ergänzt Baumeister, „dass sich seit dem 15. September auch der erste Autohof in Deutschland, der SVG Autohof Meerenberg an der B 54 zwischen Gießen und Limburg, unserem Konzept angeschlossen hat. Wir hoffen natürlich, dass wir in der Zukunft auch in diesem Bereich neue Partner gewinnen können.“

Terminhinweis

Auch darüber diskutieren wir am Donnerstag, dem 17. September, ab 17 Uhr bei FERNFAHRER live unter anderem mit Tim Baumeister von KRAVAG Truck Parking, Janina Stratmann von WTK Stratmann, Rico Höhlig, Fahrer bei Fischer in Nienburg sowie Anton Löwen, Disponent der AM-Log aus Andervenne.

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