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Kooperation mit Speditionen Daimler liefert erste zehn eActros aus

Daimler, eActros Foto: Matthias Rathmann

Zehn Flotten in Deutschland und der Schweiz nehmen in den nächsten Monaten die ersten rein elektrisch angetriebenen Verteiler-Lkw von Mercedes-Benz in ihre Flotten auf.

Erstmals nehmen Speditionen und Werkverkehre in Deutschland und der Schweiz rein elektrisch angetriebene Lkw der Marke Mercedes-Benz in ihre Flotten auf. Zehn Unternehmen an der Zahl testen damit über zwölf Monate den am Mittwoch von Daimler der Öffentlichkeit vorgestellten neuen eActros. Das Fahrzeug ist in zwei Varianten mit Gesamtgewichten von 18 bis 25 Tonnen verfügbar, die dank der Energie von Lithium-Ionen-Batterien mit 240 Kilowattstunden Reichweiten von bis zu 200 Kilometer realisieren sollen.

In den nächsten Wochen sollen die E-Fahrzeuge zu den Kunden rollen und in deren Flotten die Alltagstauglichkeit und Wirtschaftlichkeit unter realen Bedingungen unter Beweis stellen. In Deutschland handelt es sich dabei um Dachser, Edeka, Hermes, Kraftverkehr Nagel, Meyer Logistik, Pfenning Logistics, TBS Rhein-Neckar und Rigterink. In der Schweiz heißen die Kunden Camion Transport und Migros.

Kunden aus verschiedenen Segmenten

"Gemeinsammit unseren Kunden wollen wir unseren Mercedes-Benz eActros nun zügig so weiterentwickeln, dass er dem harten Betriebsalltag entspricht", sagte Martin Daum, im Daimler-Vorstand für Trucks und Busse verantwortlich. Zwei weitere eActros bleiben für eigene Erprobungen bei Daimler. Bewusst habe man Kunden aus unterschiedlichen Segmenten ausgewählt, heißt es: Die Palette reiche von Lebensmitteln bis zu Bau- und Werkstoffen sowie Silotransporte. Die Aufbauten stammen – vom Siloaufbau abgesehen – allesamt aus dem Haus Schmitz Cargobull.

Ebenfalls wichtig, um die Leistung der Elektrofahrzeuge in der Praxis zu beurteilen: Die Lkw werden bei allen Kunden für Aufgaben eingesetzt, die sonst mit konventionellen Dieselantrieben erledigt werden. Nach zwölf Monaten sollen die Fahrzeuge dann zu weiteren Kunden wechseln, die ihrerseits die E-Lkw zwölf Monate betreiben dürfen. Insgesamt läuft die Innovationsflotte – wie sie bei Daimler heißt – damit über zwei Jahre. Der Fahrzeugbauer hatte nach eigenen Angaben seit Vorstellung eines Elektro-Verteiler-Prototypen auf der IAA 2016 insgesamt 150 sehr konkrete Kundenanfragen.

Fahrzeug im bekannten Daimler-Look

Überraschend sind Form und Name des neuen Stromers: Der 2016 gezeigte Prototyp trug den Namen Urban eTruck und ein futuristisches Gewand, während der nun vorgestellte Lkw eActros heißt und im bekannten Look des Daimler-Flaggschiffs vorfährt. Das Fahrzeug solle eben kein Show-Truck sein, sagte Mercedes-Benz-Lkw-Chef Stefan Buchner als Erklärung. Und es gebe einen weiteren wichtigen Unterschied: "Der eActros bekommt eine Zulassung für den Straßenverkehr und kann ohne Einschränkungen fahren".

Vom Einsatz bei den Kunden erhofft sich Daimler wichtige Erkenntnisse über die Eignung für den Speditionsalltag. Entsprechende Erkenntnisse zieht der Fahrzeugbauer auch aus einer Vielzahl an Daten, die über Sensoren gewonnen werden – etwa zu den gefahrenen Strecken, den Reichweiten oder den anfallenden Batterieladungen. Die Kunden können diese Daten auch für eigene Zwecke nutzen. Diese Informationen sollen Daimler dabei helfen, das Fahrzeug gegebenenfalls weiterzuentwickeln. Denn Buchner machte deutlich, dass er sich bei Reichweite und Nutzlast weitere Fortschritte erhofft.

Keine Details zu den Anschaffungskosten

Was die Anschaffungskosten angeht, nennt Daimler keine Details. "Wir haben mit allen Kunden individuelle Nutzungsvereinbarungen getroffen", sagte Buchner. Klar ist für ihn aber auch, dass sich das Fahrzeug am Ende rechnen muss. Bis mindestens in drei oder vier Jahren werde es aber teurer als ein konventionell angetriebenes sein. Der Mercedes-Benz-Lkw-Chef hält es für unabdingbar, dass sich die Verlader an den Mehrkosten beteiligen. "Es muss ein Umdenken stattfinden", erklärte er. Läuft alles nach Plan, soll ab 2021 dann die Serienproduktion beginnen. Doch bereits die Vorstellung des Fahrzeugs stellte für Buchner ein besonderes Ereignis dar: "Wir brechen in das elektrische Zeitalter auf. Wenn Europas Marktführer einen solchen Schritt macht, hat das eine besondere Bedeutung."

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