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Kontrollen auf Autobahnen Mehr betrunkene Lkw-Fahrer aus Osteuropa

Lkw-Kontrollen, Autobahn, Alkohol am Steuer Foto: Jan Bergrath

Bei Großkontrollen auf deutschen Autobahnen mehren sich die Fälle betrunkener osteuropäischer Lkw-Fahrer.

Bei einer Großkontrolle des Verkehrskommissariats Walldorf am Sonntagabend auf drei Raststätten rund um die Autobahnen A 5 und die A 6 wurden 27 alkoholisierte Lkw-Fahrer an der Weiterfahrt gehindert. Der polnische Fahrer eines deutschen Gefahrgutlasters hatte sogar 2,3 Promille. Die alkoholisierten Fahrer stammten nach Angaben der Polizei aus Polen, Rumänien, Bulgarien, Slowakei, Slowenien, Litauen, Ungarn, Serbien, Tschechien und der Ukraine.

Es mehren sich die Fälle betrunkener osteuropäischer Lkw-Fahrer auf deutschen Autobahnen. Bislang war es die Autobahnpolizei Gau-Bickelheim an der A 61, die „Abfahrtkontrollen“ am Sonntagabend gemacht hat. Nun hat auch Dieter Schäfer, Direktor der Verkehrspolizei Mannheim und Initiator der „Max 80 – Initiative“ gegen Lkw-Unfälle am Stauende, die Gefahr erkannt, die sich vor allem an den Wochenende auf den Autohöfen, Raststätten und in den Industriegebieten im wahrsten Sinne des Wortes „zusammenbraut“ – vor allem eben Fahrer aus Osteuropa betrinken sich, sei es aus reiner Gewohnheit oder aus purer Langeweile. Dann stellen sie, wenn ab 22 Uhr in Deutschland das Sonntagsfahrverbot endet, eine potentielle Gefahr für die Verkehrssicherheit da. Es ist ein importiertes Alkoholproblem.

Ernüchternde Kontrollzahlen aus Baden-Württemberg

Und so fand nun Sonntagabend, dem 30.9., ab 19 Uhr eine Großkontrolle mit 21 Beamten unter Leitung von Polizeioberrat Alexander Ulmer vom Verkehrskommissariat Walldorf beidseitig auf den Tank- und Rastanlagen Hockenheimring, Hardtwald und Kraichgau statt. Mit ernüchternden Zahlen: Insgesamt 377 Fahrer wurden überprüft. Im Ergebnis standen dabei 27 vermeintliche Fahrzeugführer noch unter Alkoholeinfluss. Davon waren neun Fahrer mit Alkoholwerten von über einem Promille deutlich alkoholisiert. Fünf Fahrer wiesen sogar einen Promillewert von über 1,5 auf. Erschreckenderweise wurde der höchst gemessene Wert bei dem polnischen Fahrer eines Gefahrguttransportes einer deutschen Spedition mit 20 Tonnen entzündbarer Harzlösung der Klasse 30/1866 festgestellt. Der Mann hatte 2,3 Promille.

Verkehrssicherheit hat Vorrang

Im Prinzip dürfen Lkw-Fahrer in ihrer Freizeit Bier trinken, selbst im Lkw. Strafbar machen sie sich erst, wenn sie wirklich losfahren. Doch nun geht die Polizei immer öfter präventiv vor, sie bittet die Fahrer zum Alkoholtest. Ist er positiv, wird der Schlüssel beschlagnahmt, die Weiterfahrt verhindert. Ein Bußgeld gibt es nicht. Eine Nachkontrolle durch die Polizei am Montagmorgen ergab noch bei drei dieser Fahrer Promillewerte, die eine anhaltende Untersagung der Weiterfahrt erforderlich machten. „Der polnische Gefahrgutfahrer hatte am Montagmorgen immer noch 0,96 Promille“, so Dieter Schäfer, „meine Beamten werden nun seinen Arbeitgeber informieren. Über dieses Kontrollergebnis bin ich zutiefst besorgt. Wir werden diese Kontrollen in Zukunft weiter fortführen und intensivieren.“

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