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Kombinierter Verkehr Schneller als auf der Straße

Kiel Foto: Kombiverkehr

Kombiverkehr und die Reederei Stena Line weiten ihr Angebot per Schiff und Zug zwischen Verona und Göteborg aus.

Lukrative Verbindungen gibt es überall, auch im kombinierten Verkehr (KV) auf Schiff und Schiene. Kombiverkehr und die schwedische Reederei Stena Line mit Sitz in Göteborg bieten eine solche Verbindung an. "Die Distanz von über 1.300 Kilometern überwindet der Zug zwischen Verona und Kiel in rund eineinhalb Tagen, die Fähre überquert von Kiel nach Göteborg die Ostsee im Nachtsprung", fasst Peter Dannewitz, Vertriebsleiter beim Schienenverkehrsunternehmen Kombiverkehr, das Angebot zusammen.

Auch ab den deutschen Ostseehäfen Lübeck und Rostock arbeitet das Frankfurter Unternehmen mit Stena Line zusammen. Für die Verbindung via Kiel stellt der Kombi-Operateur momentan sechs Züge zur Verfügung. Ein Zug umfasst insgesamt 15 Doppel-Taschenwagen mit einer Stellplatzkapazität von bis zu 30 Trailern.

Der Transport über die Ostsee erfolgt mit der Fähre Stena Germanica, deren Motoren mit Methanol statt Schweröl laufen. Stena Line verspricht, dass dadurch 90 Prozent der Schwefel- und Partikelemissionen und 60 Prozent Stickoxide eingespart werden. Die Nachfrage an der seit 2012 bestehenden Verbindung sei groß – seit Februar verkehren daher wöchentlich drei Rundläufe. Noch im Frühjahr soll ein vierter hinzukommen. Kombiverkehr zählt derzeit mehr als 20 Speditionen mit regelmäßigem Aufkommen auf der Verbindung.

Spediteure setzen auf die Verbindung

Eine davon ist die norwegische Spedition Blue Cargo. Eigentümer und Geschäftsführer Kjell Håkon Opheimshaugen setzt auf die Verbindung: "Der Verona-Zug macht 95 Prozent unseres Geschäfts auf der Strecke und 50 Prozent unseres Gesamtgeschäfts aus." Dem KV gehöre die Zukunft auf der Nord-Süd-Relation. "Auf dieser langen Strecke glaube ich nicht an den Straßenverkehr. Der Fahrermangel nimmt zu, es kommen mehr und höhere Abgaben und der Sprit wird über kurz oder lang auch teurer", erklärt Opheimshaugen.

Die Spediteure buchen die gesamte Transportkette entweder direkt bei Kombiverkehr oder beim italienischen Partnerunternehmen Cemat. "Der Zug ist als offener Ganzzug organisiert, sodass im Grunde jedes Logistikunternehmen, das Bedarf für Transporte von Italien nach Kiel und weiter nach Skandinavien hat, den Zug nutzen kann", erklärt Ron Gerlach, Handelsdirektor bei Stena Line Deutschland. Daher würden auch alle Arten von Güter transportiert. "Nach der Buchung müssen sich die Kunden um nichts mehr kümmern. Das erledigen Kombiverkehr und wir", verspricht Gerlach.

45.000 Tonnen CO2 eingespart

Und nicht nur der praktische Nutzen zieht, sondern auch der ökologische Aspekt. Laut Gerlach zählt für die Endkunden vor allem die verbesserte Klimabilanz: "Durch die Verlagerung der Güter von der Straße auf die Schiene haben wir allein in den Jahren von 2013 bis 2016 mehr als 45.000 Tonnen Kohlendioxid (CO2) eingespart."

Für 2017 werde die Klimabilanz dank der zusätzlichen Rund­läu­fe noch positiver ausfallen. Laut Stena Line landen bei sechs Zügen ab Februar in 47 Kalenderwochen 8.460 Lkw-Sendungen direkt auf Schiff und Schiene. Jeder Zug spare rund 30 Tonnen CO2 ein. Positive Kli­ma­bilanz, zufriedene Kunden, gute Zusammenarbeit:  Auf dieser Grundlage sind laut Kombiverkehr auch für die Zukunft ähnliche Angebote denkbar. Lukrative Verbindungen wollen eben intensiviert werden.

Das Angebot von Stena Line im KV

  • Verona–Kiel: offener Ganzzug in Kooperation mit Kombiverkehr und Cemat in Italien, drei wöchentliche Rundläufe, bald vier
  • Verona–Kiel: Unternehmenszug des österreichischen Transporteurs Lkw Walter, drei wöchentliche Rundläufe
  • Triest–Kiel: Unternehmenszug des türkischen Logistikdienstleisters Ekol in Zusammenarbeit mit dem Logistiker STX aus Südkorea, momentan ein wöchentlicher Rundlauf, ein zweiter in Planung
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