Knapp 39,3 Prozent der Güterzüge in Deutschland waren 2018 verspätet. Dies ergab eine Kleine Anfrage der FDP-Fraktion.
Mehrere Abgeordnete der FDP-Bundestagsfraktion hatten die Kleine Anfrage an die Bundesregierung gestellt. Demnach waren 2018 etwa 39,3 Prozent der Güterzüge verspätet, 2017 lag die Zahl bei 37,9 Prozent, im Jahr davor bei 35,3 Prozent. Dabei handelte es sich sowohl um Güterzüge von DB Cargo als auch von privaten Eisenbahnunternehmen. Die geringste Verspätungsrate zwischen 2010 und 2019 wurde demnach im Jahr 2012 erzielt, als der Anteil verspäteter Züge bei 32,6 Prozent lag.
Verspätungsgrund Zugbildung
In ihrer Antwort verwies die Bundesregierung beziehungsweise der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI), Enak Ferlemann, auf Angaben der Deutschen Bahn. Demnach sind die häufigsten Gründe für verspätetet Güterzüge „Zugbildung durch EVU“ und „Verkehrliche Zugvorbereitung“.
Nach Auskunft der DB konnten bei der DB Cargo 2018 rund 5.900 von 356.000 Sonderzugsanfragen aus Kapazitätsgründen nicht angenommen werden. Weiter berichtet Ferlemann, dass sich die Beförderungsleistung im Güterverkehr auf der Schiene zwischen 2010 und 2019 von 107,3 Milliarden Tonnenkilometern auf 133,7 (vorläufiger Wert) im Jahr 2018 gesteigert hat.
Unbeantwortete Fragen
Einige Fragen im Rahmen der Kleinen Anfrage blieben allerdings mangels Angaben der DB unbeantwortet – etwa Fragen zur Pünktlichkeit im Kombinierten Verkehr sowie im Einzelwagenverkehr, zur Zahl von Zugausfällen aufgrund von Personalmangel, zur Zahl von nicht durchgeführten Fahrten aufgrund von technischen Defekten an Loks und zur Frage des wirtschaftlichen Schadens aufgrund von Verspätungen im Schienengüterverkehr.