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KEP-Dienstleister DPD Auf 30 Minuten genau

DPD LIve-Tracking Foto: Kris Ubach and Quim Roser

Der KEP-Dienstleister DPD bläst zum Angriff auf die Konkurrenz. Dank eines neuen IT-Systems namens Predictbekommen Empfänger ein Zeitfenster von einer halben Stunde.

Wer kennt es nicht – das Warten auf eine heiß ersehnte Lieferung? Ärgerlich nur, wenn das genannte Zeitfenster vier Stunden beträgt und im schlechtesten Fall dann erst nicht eingehalten wird. Beim KEP-Dienstleister DPD (Dynamic Parcel Distribution) soll ein derartiges Szenario bald der Vergangenheit angehören. Dabei hatte das Unternehmen auch bislang schon einen Service namens Flex-Zustellung, bei dem der Kunde Wunschdatum und -uhrzeit angeben konnte – allerdings mit einem Zeitfenster zwischen zwei und sechs Stunden.

Das Zustellfenster auf eine halbe Stunde verkürzen

Daraus wird nun Predict. Doch nicht nur der Name hat sich geändert. So will die DPD das Zustellfenster auf eine halbe Stunde verkürzen. Derzeit liegt es laut DPD noch bei rund einer Stunde. Zudem soll der Kunde mittels einer App auf dem Smartphone oder Tablet bequem den aktuellen Status seiner Sendung einsehen können.
Der Schlüssel dazu ist laut Unternehmensangaben eine IT-Lösung, die den Namen Predict trägt. In die Entwicklung dieses Systems hat der französische Mutterkonzern Geopost mehrere Millionen Euro gesteckt.

Marktanteil bis 2018 verdoppeln

Doch die Investition soll sich rechnen. Plant der KEP-Dienstleister doch, seinen Marktanteil bei zum Jahr 2018 auf dann 15 Prozent zu verdoppeln. "Wir richten uns an alle Versender, die ihren Kunden mehr bieten wollen als den klassischen Paketversand, den die Empfänger seit vielen Jahren schon kennen", erklärt DPD-Chef Boris Winkelmann.

Konkurrenz will gemeinsam genutzte Briefkästen schaffen

Die Konkurrenz ist hart. So kann DPD wie auch die anderen KEP-Dienstleister  GLS, Hermes und UPS ­beispielsweise nicht auf die Packstationen des Hauptkonkurrenten DHL zurückgreifen. Gleiches gilt für die Paketbriefkästen, die DHL vor Privathäusern aufbauen will, wie der Konzern erst Mitte Mai mitgeteilt hat. Zu diesen haben dann nur der Kunde und der Zusteller einen elektronischen Schlüssel. Die Konkurrenz bleibt außen vor. Die wiederum will das nicht auf sich sitzen lassen. GLS, DPD, Hermes und UPS wollen daher gemeinsam genutzte Paketkästen vor Eigenheimen schaffen. Das berichtete die Zeitung "Die Welt" unter Berufung auf einen Unternehmensvertreter.

Sendung online verfolgen

Um die ehrgeizigen Wachstumsziele zu verwirklichen, kommt nun wie berichtet auch noch die digitale Lösung Predict hinzu. Eignet sich der eigene Paketkasten doch fast nur für die Besitzer von Häusern. Predict hingegen kann jeder nutzen, der einen Online-Zugang hat. Womit DPD sich den ungebrochenen Boom im Bereich E-Commerce ­zunutze macht. Wer online bestellt, kann und will seine Sendung auch online verfolgen.

Kartengestützes Live-Tracking von DPD

Dreh- und Angelpunkt des neuen Dienstes für private  Empfänger ist das kartengestützte Live-Tracking von DPD. Während der Zustellung sieht der Empfänger in Echtzeit auf einer Karte, an welchem Punkt sich sein Paket gerade befindet.
"Er erfährt außerdem, wie der Zusteller heißt, wie viele Stationen noch zwischen der eigenen Adresse und dem aktuellen Stopp des Zustellers liegen und wann der Zusteller schließlich an der eigenen Türe klingeln wird", heißt es dazu von Seiten des Unternehmens.

Hinterlegen an einem sicheren Ort

Selbst unmittelbar vor der Zustellung sollen Empfänger, die zum angekündigten Zeitpunkt der Zustellung nicht zu Hause sind, ihre Sendung umleiten können, verspricht der KEP-Dienstleister. Dafür gibt es mehrere Optionen: Das fängt an bei der Wahl eines anderen Zustelltags über die Umleitung an einen DPD-Paketshop oder die Abgabe bei einem Nachbarn bis hin zu einer Adressänderung – beispielsweise den Arbeitsplatz. Selbst das Hinterlegen an einem sicheren Ort ist möglich.

Zu zahlender Betrag kommt per SMS oder E-Mail

Nach dem erfolgten Zustellen des Pakets informiert DPD den Kunden per SMS oder E-Mail, wo die Sendung für ihn bereitliegt. Übrigens: Bei Nachnahmesendungen erfährt der Empfänger vorab ebenfalls per SMS oder E-Mail, welcher Betrag zu zahlen ist.
"Nur mit einem Höchstmaß an Flexibilität und Transparenz für private Empfänger wird DPD dem eigenen Anspruch gerecht, Innovationsführer beim Paketversand an Endkunden zu sein", erläutert Winkelmann. Inwieweit das gelingt, ist abzuwarten. In der Vergangenheit wurde DPD zwar in diversen Berichten von der Online-Plattform Testberichte.de bis zu Stiftung Warentest für schnelle Lieferungen gelobt, musste aber auch Kritik für beschädigte Pakete und einen nur ausreichenden Service einstecken. Zumindest das Warten auf die Sendung sollte mit Predict der Vergangenheit angehören. Die erhöhte Transparenz mithilfe der IT-Lösung könnte DPD zudem dabei helfen, auch die anderen Herausforderungen zu stemmen.


Das Unternehmen

DPD wurde im Jahr 1976 unter dem Namen Deutscher Paketdienst von 18 deutschen Speditionen gegründet. Gründungsgesellschafter waren unter anderem die Honold Logistik Gruppe, Hellmann, Streck Transport und Zufall. Seit 2001 ist DPD im Besitz des französischen Unternehmens Geopost, einem Tochterunternehmen der französischen La Poste. Das Kürzel DPD steht seitdem für Dynamic Parcel Distribution. In Deutschland beschäftigt das Unternehmen rund 7.500 Mitarbeiter, betreibt mehr als 5.000 Paketshops und hat zudem etwa 7.000 Zustellfahrzeuge auf den Straßen.

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