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Planzer startet eigenen Paketdienst Vom E-Commerce profitieren

Foto: Planzer

Das Logistikunternehmen Planzer will künftig auch kleinere Sendungen bis 30 Kilogramm an Geschäfts- und Privatkunden liefern. Dazu ergänzt das Schweizer Familien­unternehmen das bestehende Stückgutnetz mit einem Paketnetz.

"Wir sind davon überzeugt, dass es im Schweizer Markt Platz für weitere Paketdienstleister gibt", sagt Jakob Nielsen, verantwortlich für die neu gegründete Planzer KEP AG, im Gespräch mit KEP aktuell. So gebe es jährlich zwischen fünf und acht Millionen mehr Pakete auszuliefern. Ziel sei es, eine Premiumlösung auf den Markt zu bringen und am E-Commerce-Wachstum teilzuhaben.

Eigenes Schienennetz

Planzer verfügt in der Schweiz über mehr als 50 Standorte, davon 13 mit Bahnanschluss. Den Paketdienst will Planzer als Punkt-zu-Punkt-System betreiben. Die Hauptstrecke legen Paketsendungen dann auf dem eigenen Schienennetzwerk zurück. "Wir transportieren so viel wie möglich mit der Bahn. Das ist umweltfreundlicher und verringert Umschlagshäufigkeit und Schadenanfälligkeit", erläutert Nielsen.

Mit dem eigenen Paketdienst will Planzer die Schweiz im Im- und Export abdecken. "Natürlich können unsere Kunden auch internationale Sendungen mit uns verschicken. Die speisen wir dann in die Netze anderer Anbieter ein – das machen wir heute schon", sagt der Geschäftsleiter. Kunden können künftig nebst Stückgutsendungen oder Schwerlast auch ihre Pakete mitgeben. "Ganz im Sinne unseres Cross-Selling-Gedankens, alle Dienstleistungen aus einer Hand anzubieten", fügt er hinzu. Planzer decke bereits alle Aspekte der Transportkette ab, mit Ausnahme der Pakete. Es ist das letzte Stück des Puzzles, mit dem das Logistikunternehmen zum Komplettanbieter werde.

Um künftig die erste und letzte Meile bedienen zu können, hat der Logistiker mehr als 100 Iveco Daily Euro 6-Lieferwagen mit Ausbauten des deutschen Fahrzeugbauers Sommer gekauft, die sich derzeit bereits in der Auslieferung befinden und in der eigenen Lackiererei mit dem Firmenlogo versehen werden. Am 3. Januar stehen diese dann bereit. „Wir haben zudem einen Puffer aufgebaut, sodass wir im Tagestakt bei Bedarf weitere Fahrzeuge abrufen können“, sagt der Geschäftsführer. Damit will das Unternehmen ein schnelleres Wachstum als das erwartete abbilden können. Die Transporter sollen an den Bahnstandorten von Planzer in Genf, Bern oder Zürich zum Einsatz kommen.

Fahrer tragen Uniform

An 10 der 13 Bahnstandorte baut Planzer derzeit Paketsortieranlagen auf. Nach Ankunft der Waggons werden die Pakete dort sortiert. Lagermitarbeiter beladen die Lieferwagen dann für die letzte Meile. "Unsere Fahrer sollen nur mit ihrer Kernkompetenz, nämlich dem Zustellen der Pakete, beschäftigt sein und nicht verschwitzt die Depots verlassen", betont Nielsen. Wenn sie zu Arbeitsbeginn in die Depots kommen, ziehen sie ihre von Planzer gewaschene und gebügelte Uniform an und fahren raus.

Jeder neue Fahrer wird vorher zehn Tage im eigenen Schulungszentrum auf seine Arbeit vorbereitet und muss zum Abschluss Prüfungen ablegen. "Zusteller sind das Aushängeschild der Firma, sie sollen ein tadelloses Erscheinungsbild haben." Der Dienstleister bezahle sie auch gut.

Diese Zustellfahrer, rund 150, sowie Personal für die Sortier­anlagen und Verwaltung rekrutiert das Unternehmen zurzeit über die Bewerbungsplattform www.planzer-paket.ch – insgesamt rund 300 neue Mitarbeiter wird Planzer einstellen. Die Webseite soll später zum Kundenportal werden. "So wie es aussieht, werden wir keine Probleme haben, die Stellen zu besetzen", sagt Nielsen. Das liege auch daran, dass Planzer in der Schweiz einen attraktiven Ruf als Arbeitgeber habe.

Familiäre Firmenkultur

"Für uns ist eine gute Servicequalität das A und O und diese erreichen wir nur mit top motivierten Mitarbeitern, die für uns bei einer guten, familiären Firmenkultur beginnt", fügt er hinzu. Punkten will Planzer etwa mit elektronischen Services wie der Sendungsverfolgung in Echtzeit oder kundengerechtem Zustellen, beispielsweise in der Woche an die Arbeits- und am Wochenende an die Privatadresse.

Bei null startet das Unternehmen den neuen Paketdienst nicht. Bislang hätten Kunden zum Teil Sendungen, die eigentlich als Paket verschickt werden könnten, als Stückgut aufgegeben. Diese Sendungen bilden zum Start den Grundstock an Volumen.

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