In Belgien dürfen 346 Lkw der Jost-Gruppe beschlagnahmt werden. Bereits 2017 gab es eine Razzia in Jost-Niederlassungen in der Slowakei und Rumänien. Nach Ansicht der Ermittler handelt es sich bei diesen um reine Briefkastenfirmen.
Im Mai 2017 hat Eurotransport über eine Razzia bei der Jost-Gruppe mit Hauptsitz im luxemburgischen Weiswampach berichtet. Damals verfügte der Logistiker über 1.250 Motorfahrzeuge und 2.400 Mitarbeiter. Zwei Jahre lang hatten die Behörden zuvor schon ermittelt. Vorangegangen waren auch Durchsuchungen von Jost-Niederlassungen in der Slowakei und in Rumänen. Die Ermittler kamen zur Überzeugung, dass es sich bei diesen Niederlassungen lediglich um Briefkastenfirmen handelt. Dann mahlten die Mühlen der belgischen Justiz. Langsam, aber offenbar gründlich. Erst kürzlich geriet das Unternehmen wieder in die lokalen Schlagzeilen. Wie das Luxemburger Tageblatt meldete, wurde ein Polizist mit Lkw-Führerschein undercover eingeschleust. Er berichtete anschließend über schier unglaubliche Zustände für die osteuropäischen Fahrer.
Lkw dürfen beschlagnahmt werden
Nun hat die Lütticher Anklagekammer laut des belgischen Mediums "Grenzecho" am 25. März nach längeren juristischen Auseinandersetzungen grünes Licht für die Beschlagnahme von bis zu 346 Lkw der Jost-Gruppe gegeben. "Mit ihrem Entscheid stellt sich die Anklagekammer damit prinzipiell hinter die entsprechende Forderung der föderalen Staatsanwaltschaft, die seit Jahren Ermittlungen u.a. wegen Sozialbetrugs, Lohndumping und Menschenhandel gegen das in Ostbelgien verwurzelte Transportunternehmen führt", berichtet die Zeitung. „Ob die Beschlagnahme nun tatsächlich vollzogen wird, steht aber nicht fest. Eine Entscheidung der Staatsanwaltschaft steht noch aus.“