Junge Lkw-Fahrer im Profil Bastian Heim unterwegs

Bastian Heim Foto: Jan Bergrath

Im Gespräch erzählt uns Bastian Heim von seinem Berufsalltag als junger Fahrer.

Warum Fahrer?

Ich bin, im Gegensatz zu vielen Auszubildenden im Transportgewerbe, familiär überhaupt nicht vorgeprägt. Meine Eltern arbeiten als Justizvollzugsbeamte in der JVA Schifferstadt. Ich hatte bereits eine Lehre als Metallbauer gemacht, aber das war nichts für mich. Schließlich bin ich im Internet auf Dachser gestoßen. In Malsch durfte ich mir das Ausbildungsangebot einen Tag lang ansehen und war sofort überzeugt. Dachser bildet hier insgesamt elf junge Leute zum Berufskraftfahrer aus, davon zwei in meinem Jahrgang.

Einsatzgebiet?

Wir schlagen hier überwiegend Stückgut um. Wir haben 54 tägliche nationale Linienverkehre und 30 bis 35 internationale Touren. Das Gros der Touren übernehmen bei uns feste Unternehmer. Wir besitzen allerdings auch 25 eigene Lkw, Sattel- und Wechselbrücken-Fahrzeuge. Was mir besonders gut gefällt ist, dass ich in der Ausbildung auch in der Disposition und im Lager eingesetzt werde. Bei Mercedes in Karlsruhe habe ich ein Fremdpraktikum in der Werkstatt  gemacht. Das war klasse! Und bei unserem Rangierdienst konnte ich auch schon wichtige Erfahrungen sammeln.

Lieblingstour?

Einen großen Teil unserer Fahrpraxis sammeln wir auf den Fahrzeugen von unseren festen Unternehmern. Hier war meine bislang schönste Tour auf einer Nachtlinie nach Ravensburg. Gegen 20 Uhr haben wir zwei beladene Brücken übernommen, ich bin dann jedesmal über die A  8 und die B  30 gefahren, das sind etwa drei Stunden Fahrzeit. Nach dem Umbrücken ging es wieder nach Ulm zurück. Bis meine Lenkzeit aufgebraucht war.

Grösstes Missgeschick?

Das passierte noch während meiner Zeit im Rangierdienst. Ich hatte mit dem Hoffahrzeug eine Brücke aufgenommen und wollte gerade an die Rampe setzen, da habe ich im Spiegel einen Nahverkehrslaster hinter mir gesehen und musste voll auf die Bremse gehen. Dabei ist die Brücke nach hinten gerutscht, aber zum Glück nur ein Stück. Seitdem schaue ich doppelt vorsichtig, ob sich ein Lkw oder eine Person hinter mir aufhält.

Freundeskreis?

Meine Freunde haben schnell gemerkt, dass ich in meiner ersten Lehre nicht glücklich war. Dass ich dann die Ausbildung zum Berufskraftfahrer gewählt habe, haben einige nicht erwartet. Aber wenn ich heute davon erzähle, finden sie es gut.

Das Schöne am Job?

Die abwechslungsreiche Arbeit macht mir einfach Spaß – selbst im Lager. Aber das Fahren bereitet mir die allergrößte Freude. Und nachts fahre ich auf alle Fälle lieber, besonders im Sommer. Das weiß ich jetzt schon.

An meinem Job stört mich

dass so viele Leute meinem Beruf mit Desinteresse oder sogar Ablehnung gegenüberstehen. Man wird als Fahrer oft als Mensch zweiter Klasse behandelt.

Zukunft?

Ich werde jetzt die nächsten Wochen bei einem anderen Unternehmer mitfahren. Im dritten Lehrjahr darf ich endlich mit ins Ausland, darauf freue ich mich besonders. Ich hoffe, dass ich hier nach Ende der Ausbildung übernommen werde.

Der Ausbildungsbetrieb

Dachser Logistikzentrum Karlsruhe GmbH & Co.KG

Adresse: Thomas-Dachser-Straße 1, 76316 Malsch
Telefon: 00 49/72 46/70 53-23 00
Internet: Webseite
Fuhrpark: 25 eigene Fahrzeuge, Sattel- und Wechselbrückenzüge
Einsatzbereich: national und international, oft Spanien und England
Fahrerausbildung seit: seit 2002, 4 Ausbildungsplätze pro Jahr
weitere Ausbildungsinhalte: Lager, Dispo, Werkstatt, Rangieren
Zuständige Berufsschule: Carl-Benz-Schule in Karlsruhe
Kontakt für Bewerbung: Harald König

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