Junge Fahrer Julian Kuchen im Gespräch

Foto: Anna Willems

Julian Heun hat sich für eine Ausbildung zum Berufskraftfahrer entschieden, weil er gerne unterwegs ist. Wir haben uns mit dem 18-jährigen über seine Lieblingstouren, das Schöne am Job und die Zukunft unterhalten.


Lieblingstour?

Am liebsten fahre ich ins Emsland zum Trailerhersteller Krone. Dort liefern wir Fahrzeugteile aus Frankreich, wie Kotflügel oder Feuerlöscher-Boxen an. Danach lade ich dort in der Umgebung meistens bei zwei bis drei Kunden, bevor es zurückgeht. Auch wenn es oft knapp wird mit der Zeit, habe ich es bisher immer geschafft, bis zur Firma zurückzukommen.

Einsatzgebiet?

Unser Einsatzgebiet bezieht sich vorwiegend auf den Süden Frankreichs, so wie die Rhônes-Alpes. Natürlich sind wir auch innerdeutsch auf Tour. Ansonsten geht’s sehr viel ins Ruhrgebiet sowie ins Sauerland und eben auch ins Emsland.

Freundeskreis?

Mein Freundeskreis ist geblieben wie vorher auch. Klar sieht man sich in der Woche nicht mehr so oft, aber ich bin der Meinung, dass wir alle älter werden und meine Freunde natürlich auch arbeiten gehen oder schulisch viel zu tun haben. Aber am Wochenende sehen wir uns eigentlich immer. Am Anfang ist es mir schwergefallen, so wenig Zeit für meine Freunde zu haben, aber mittlerweile habe ich mich daran gewöhnt.

Größtes Missgeschick?

Ich bin mit einem Starrdeichsel-Gliederzug unterwegs gewesen. Nachdem ich abgeladen hatte, musste ich an der Ladestelle den Anhänger abstellen. Nach dem Laden habe ich den Zentralachser wieder angekuppelt. Auf dem Rückweg hat sich dann auf der A44 von Düsseldorf in Richtung Gladbach im Tunnel die Duo-Matic-Luftkupplung gelöst, sodass der Anhänger keine Vorratsluft mehr bekommen hat. Dann hat die Bremse sofort blockiert. Zum Glück habe ich es noch bis auf den Seitenstreifen geschafft. Da es mitten im Berufsverkehr war, musste ich die Polizei rufen, damit ich den Duo-Matic-Anschluss wieder richtig anbringen konnte.

An meinem Job nervt mich

Dass man bei manchen Kunden eher schlecht behandelt wird. Oft kommt schon, bevor man überhaupt ein Wort gesagt hat, die Frage: "Kannst du Deutsch?". So was stört mich. Noch ein generell nerviges Thema ist der Verkehr auf den Straßen hierzulande.

Das Schöne am Job?

Ich mag es, viel zu sehen und natürlich mit schönen und gepflegten Fahrzeugen unterwegs zu sein. Ich wurde auch schon ein paar Mal auf unseren Fuhrpark angesprochen. So ein gepflegter Fuhrpark hinterlässt bei den Kunden eben einen guten Eindruck. Generell lege ich Wert auf ein gepflegtes Erscheinungsbild.

Zukunft?

Ich möchte nach der Ausbildung teils Fernverkehr und teils Nahverkehr fahren. Je nachdem, wie es mir im Fernverkehr gefällt, eventuell ganz auf die Langstrecke wechseln. Aber eins ist klar, ich werde nach der Ausbildung hier in der Firma bleiben. Hier passt es einfach. Vor allem die Zusammenarbeit mit der Dispo und die anderen Kollegen sind einfach super.

Warum Fahrer?

Ich habe mich für die Ausbildung entschieden, weil ich es mag, unterwegs zu sein und viel zu sehen. Wahrscheinlich habe ich es von meinem Vater in die Wiege gelegt bekommen, denn er ist auch Berufskraftfahrer. Ich bin früher auch regelmäßig mit ihm mitgefahren.

Der Ausbildungsbetrieb

Lipperts KG Transporte
Adresse: Hoferweg 10, 52538 Gangelt-Birgden
Telefon: 02454 937-60

Internet: www.Lipperts-Transporte.de
E-Mail: Dispo@Lipperts-Transporte.de
Facebook: fb.me/LippertsKGTransporte

Fuhrpark/Fahrpersonal: ein 7,5-Tonner, ein 12-Tonner, vier Gliederzüge, 18 Sattelzugmaschinen, MAN, Scania, Renault und vor allem Volvo, mit 240 bis 750 PS, 22 Auflieger und ein Tieflader, drei Oldtimer
Einsatzbereich: internationaler Fernverkehr
Fahrerausbildung seit: 2015
Ausbildungsmöglichkeiten: Disposition, Werkstatt, Lager, Fahrer
Zuständige Berufsschule: Berufskolleg Simmerath
Voraussetzung für Bewerbung: Mindestens 16 Jahre, Interesse und Verständnis am Beruf/Lkw/Technik
Praktikum für Interessenten: auf Anfrage möglich
Ansprechpartner: Geschäftsführer Frank Lipperts

Dieser Artikel stammt aus diesem Heft
FF 05 2017 Titel
FERNFAHRER 05 / 2017
3. April 2017
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