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Jahrestag des Tunnelunglücks Aufarbeitung von Rastatt dauert an

Foto: Hupac/Michael Claushallmann

Auch ein Jahr nach der Baustellenhavarie von Rastatt geht die Ursachenforschung weiter. Der Schaden beläuft sich auf rund zwei Milliarden Euro.

Ein Jahr nach der Sperrung der Rheintalbahn bei Rastatt wird immer noch nach der Ursache für das Desaster geforscht. Das verzögert Schadensersatzzahlungen und einen wirklichen Fortschritt bei den Bauarbeiten auf der Strecke. Das Netzwerk Europäischer Eisenbahnen (NEE) bewertet die derzeitige Situation als deprimierend, vor allem weil aus dem Vorfall nur unzureichende Lehren zum besseren Umgang mit Havarien gezogen worden seien.

„Alle Beteiligte sind derzeit mit größter Sorgfalt auf die Bewertung der Hintergründe der Havarie fokussiert“, betont DB Netze. Zwischen der DB und der „Arbeitsgemeinschaft Tunnel Rastatt“ laufe das vereinbarte Beweiserhebungs- und Schlichtungsverfahren. „Zur Klärung der Schadensursachen sind weitere umfangreiche Erkundungen erforderlich“, betont das Unternehmen. Seit Mitte Mai wird nun gemeinsam mitfilfe von rund 60 Bohrungen der Baugrund noch besser erkundet. Man erhofft sich so weitere Hinweise zum Unglück und die Basis für ein Konzept, um den weiteren Vortrieb der Weströhre zu entwickeln. Auf Basis der Analyse soll dann auch die weitere Vorgehensweise für die Oströhre festgelegt werden, wo weiterhin die Tunnelvortriebsmaschine einbetoniert ist.

Eine Studie im Auftrag des Netzwerks hatte ergeben, dass der Wirtschaft durch die Streckenunterbrechung ein Schaden von rund zwei Milliarden Euro entstanden ist, davon alleine 969 Millionen Euro bei den Eisenbahnunternehmen. Jetzt fordert NEE eine transparente Aufarbeitung der Ursachen und eine schnellere Regulierung der Schäden. Kritisiert wird das mangelnde Interesse der Regierungsparteien an der Aufklärung, obwohl die Erkenntnisse nicht nur für die Verkehrssicherheit, sondern auch für andere Tunnelbauvorhaben relevant seien.

Außerdem will der Verband ein im Mai beschlossenes Handbuch mit Maßnahmen zur Bewältigung solcher Großvorkommnisse – wie die bessere Organisation von Umleitungen – von den Infrastrukturbetreibern sofort umgesetzt sehen. Wichtig sei zudem eine Beschleunigung des Schienennetzausbaus sowohl an der Umfahrung von Rastatt als auch im weiteren Verlauf der Rheintalbahn sowie auf den links und rechts des Rheins liegenden potenziellen Umleitungsstrecken. „Diese werden nicht nur für den Havariefall, sondern auch für Bau- und Instandhaltungsarbeiten und bei wachsender Verkehrsmenge benötigt“, betont NEE. Die Erkenntnisse von Rastatt müssten auch auf anderen Engpässen im Schienennetz angewandt werden.

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