Der Logistikkonzern Kühne + Nagel hat seinen Umsatz 2012 um 5,9 Prozent auf 20,753 Milliarden Schweizer Franken (etwa 16,9 Milliarden Euro) gesteigert. Das Betriebsergebnis (EBITDA) ging allerdings um 5,8 Prozent auf 921 Millionen Schweizer Franken (etwa 751 Millionen Euro) zurück. Der Reingewinn betrug 493 Millionen Franken (402 Millionen Euro).
Der Nettoumsatz im Bereich Landverkehre stieg 2012 um 7,4 Prozent. Allerdings verlangsamte sich der Zuwachs im zweiten Halbjahr. Laut Kühne + Nagel war dies auf die sich verschlechternde Wirtschaftslage, besonders in Südeuropa, zurückzuführen. Margendruck und Infrastrukturinvestitionen wirkten sich nach Konzernangaben negativ auf das Betriebsergebnis der Sparte aus (-14,3 Prozent). Die EBITDA-Marge lag laut Kühne + Nagel bei 1,1 Prozent (2011: 1,4 Prozent).
Große Veränderungen gab es bei Kühne + Nagel im Bereich der Kontraktlogistik. Um die Rentabilität zu steigern, schloss Kühne + Nagel 30 Logistikstandorte und konzentrierte sich nach eigenen Angaben auf den Ausbau des Geschäfts mit multinational operierenden Kunden. Dennoch stieg der Nettoumsatz um 3,8 Prozent an während das Betriebsergebnis gegenüber 2011 aufgrund von Anlauf- und Restrukturierungskosten um 6,2 Prozent zurückging. Die EBITDA-Marge lag bei 3,5 Prozent (2011: 3,9 Prozent).
Ein von der Europäischen Union verhängtes Bußgeld schlug sich negativ in der Unternehmensbilanz des Schweizer Logistikunternehmens nieder. Verschiedenen Logistikunternehmen hatte die EU Preisabsprachen im Luftfrachtbereich vorgeworfen. Die Höhe der Strafe beträgt 65 Millionen Schweizer Franken (etwa 53 Millionen Euro). Kühne + Nagel vertritt die Ansicht, dass die Kommission den Sachverhalt und die Beteiligung des Unternehmens nicht zutreffend erfasst und in erheblichem Umfang falsche materielle und rechtliche Schlussfolgerungen gezogen hat. Der Konzern hat deshalb vor dem Europäischen Gerichtshof Rechtsmittel gegen die Entscheidung eingelegt.