5. Lauf zur ITTM 2013 Saisonabschluss in Elbingerode

5. ITTM-Lauf Elbingerrode Foto: Simone Wönne 23 Bilder

24 Teams ließen es am fünften und letzten Lauf zur ITTM 2013 in Elbingerode so richtig krachen – und meinten das teilweise sehr wörtlich.

DMV-Sportpräsident Dr. Gunther David war sichtlich angetan: „Hier geht’s ja richtig zur Sache,“ staunte der Verbandsfunktionär bei seinem ersten Kontakt mit dem Truck Trialsport. So ziemlich alle Motorsportarten hat der Mönchengladbacher Zahnarzt und aktive Rundstreckenfahrer schon gesehen. Nur der XXL-Motorsport im Gelände fehlte noch im Erfahrungsschatz des obersten Motorsportfunktionärs.

Da wollten sich die Trialer natürlich nicht lumpen lassen: Sandro Gerber hatte seinen schon vor einem Jahr in Rente geschickten weißen IFA reaktiviert, weil der neue Trial-Truck noch nicht einsatzbereit ist. Der IFA „dankte“ es mit Totalverweigerung schon im ersten Tor der ersten Sektion. Antriebswelle gebrochen - Ende.

Der nach dem Lauf in Friedrichswalde vor 14 Tagen gerade wieder fahrfähig gemachte Ford von Grätz/Schoder erklärte sich mit dem IFA solidarisch und streckte erneut die Waffen. Andauernde Antriebslosigkeit auf vier von acht Rädern ließ eine aktive Teilnahme des US-Oldies zwischen den Torstangen ebenfalls schon am Samstag nicht mehr zu.

Frühe Ausfälle beim ITTM-Finale

Richtig ärgerlich war das zerbröselte Achsende am S2-Unimog von Markus Hey am Samstagnachmittag. Der Ostwestfale hatte bis hierhin nämlich einen sagenhaften Lauf und konnte das konkurrierende Ehepaar Kottkamp locker auf Distanz halten. Dr. David bedauerte es mit den tröstenden Worten: „Wir machen Motorsport. Da passiert so etwas eben.“

Der Tatra des doppelstartenden Team Sauerland hatte ebenfalls vorzeitig Feierabend, nachdem sich hinten rechts nichts mehr drehte. Besser erging es dem Markenkollegen mit Korni Kornmann am Volant. Nach einem Bergemanöver musste der 813er zunächst geborgen werden. Anschließend kroch Trailer mit der Geschwindigkeit einer Wanderbaustelle in Richtung Ausfahrttor. Doch die die massive Verspannung im Tatra-Gebälk löste sich später und einer Fortsetzung des Trials stand hier nichts mehr im Wege.

Achs- und Rahmenbruch

Eine Fortsetzung gab es – moderner Schweißtechnik sei Dank – auch für den GAZ 66 von Familie Rudolph, der sich am Samstag gar einen massiven Rahmenbruch zugezogen hatte. Der Sieg in der S3 ging deshalb fast kampflos an Bräutigam/Ott vom BVS-Team Seehausen mit dem quietschegelben IFA.

Schwere Schädigungen „unten herum“ waren aber nur die eine Hälfte der Schadensanzeigen. Denn obwohl das Wetter mit Ausnahme eines Schauers am späten Sonntagvormittag passte, schien es einigen Fahrern an Durchblick zu mangeln. Oder warum sonst hauten diverse Trucks die Frontscheibe ganz oder in Teilen raus? Besonders kreativ in Sachen Truck-Verbiegen war das Duisburger Team HK-Balkonbau. Zuerst rammte der S5-Titelverteidiger und spätere Laufsieger Patrick Töpfer die Mercedes-Front mehrfach so gegen eine Böschung, dass die Frontscheibe sich deutlich nach innen wölbte.

Doppelstarterin Inga Budde richtete den Benz mit vergleichbarer Technik im rückwärtigen Bereich hin, als sie immer wieder mit dem Heckaufbau größere Erdbewegungen vornahm. Als wäre die damit eingefahrene Aufmerksamkeit der erneut erfreulich zahlreich erschienen Zuschauer nicht schon hoch genug, legte Frau Lehrerin die 8x8-Wuchtbrumme auf die Seite, um sie dann zur Verblüffung aller wieder auf die Räder zu stellen und die Sektion zu Ende zu fahren.

Wer wirft sein Fahrzeug um?

Womit das nächste spannende Kapitel eingeläutet wäre: wer wirft sein Fahrzeug um? Okay, das ist Dauer-Kandidat Benno Winter aus Landsberg. Der Transportunternehmer erfreute seine Fans mit einem bildschönen „highsider“ auf die linke Seite. So konnte der sturzerprobte Beifahrer Frank Wönne diesmal ausnahmsweise ein wenig komfortabler aussteigen. Die Neulinge vom Team V12 wollten dann auch gleich die stabile Seitenlage ihres Tatra ausprobieren. Seit 13 Jahren ist René Steinbach im Trial unterwegs, jetzt legte es den Tatra erstmals auf die Seite.

Waren die Umfaller diesmal Kerngeschäft der großen Trucks, lieferten sich die Kleinen tolle Gelände-Schlachten auf hohem Niveau. Dabei zeigte Holger Brauwers, dass er zwar ein wenig aus der Übung ist, aber unterm Strich nichts von seinem großen Können eingebüßt hat. Platz zwei für den ehemaligen, mehrfachen S1-Europameister und Simone Brauwers hinter den „Unbesiegbaren“, Sven Schulze und Susanne Köllner. Stark: Mit Christoph Lauenroth und Sebastian Becker aus Wanzleben rollte ein Rookie-Team erstmals zwischen die Torstangen und schlug sich wirklich beachtlich.

Viel Brennholz in der S4

Was ist mit Adam Stanek los? Der tschechische Sunnyboy sauste mit seinem Tatra wie von der Tarantel gebissen durch die Sektionen und ramponierte dabei mehr Torstangen als in der kompletten letzten Saison, die er gemeinsam mit Sozius Martin Vlk als Meister abschloss. Mission Titelverteidigung ist fehlgeschlagen. Zur großen Freude von Jan Stendike und Sven Schumann, die in Elbingerode die Klasse S4 hauchdün für sich entscheiden konnten vor Lindemann/Hellner.

Fazit: Jede Menge gefahrene Sektionen, davon nur vier „Nuller“. Insgesamt 24 Teams waren am Start - davon elf allein in der S5. Zudem fanden die Trailer im Steinbruch der Fels GmbH ein selektives Gelände. Alles zusammen macht diesen Finallauf zu einem unvergesslichen Erlebnis. Die ITTM-Champions werden erst bei einer gesonderten Meisterfeier am 12. Oktober verkündet. Hier wartet mit der anschließenden Feier in Oranienbaum sicher das nächste unvergessliche Erlebnis.

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