Interview mit Christiane Leonard vom bdo "Digitalisierter Mittelstand ist die Zukunft“

Foto: BDO

Christiane Leonard, Hauptgeschäftsführerin des Bundesverbands Deutscher Omnibusunternehmer (bdo) spricht im Interview über Fahrverbote, das Quasimonopol von Flixbus und die Möglichkeiten, die in der Digitalisierung für das Busgewerbe liegen.

Warum genau befürchtet der bdo, dass der Personenverkehr auch bei einer erneuten Überarbeitung der Lenk- und Ruhezeiten-Regelungen wieder "unter die Räder kommen könnte". Was sollte genau dagegen getan werden?

Die Ausrichtung der Vorschläge der EU-Kommission zu diesem Thema bringt schon zum jetzigen Zeitpunkt eines klar ans Licht: Das Denken und die Debatte über Lenk- und Ruhezeiten werden stark von der Betrachtung des Lkw-Verkehrs dominiert. Das wirkt sich für den Busverkehr negativ auf alle Ausarbeitungen aus und kann eigentlich so nicht stehen bleiben. Es käme schließlich auch niemand auf die Idee, Arbeitsvorschriften für Fleischer mal eben auf die Bäcker anzuwenden, bloß weil beide Gewerke irgendwie mit Lebensmitteln zu tun haben. Wir brauchen also eine gesonderte Betrachtung, die den Bedürfnissen der Busfahrer und ihrer Fahrgäste gerecht wird. Eine solche genauere Unterscheidung der Arbeiten ist vor allem ein Beitrag zur notwendigen Versachlichung der Debatte und zur Anerkennung der tatsächlichen Lebensumstände der Arbeitnehmer in Europa. 
 
Aktuell werden dramatische Beschreibungen der Arbeitsbedingungen von Lkw-Fahrern herangezogen, um im gleichen Atemzug auch im Namen der Busfahrer Forderungen zu stellen. Das ist aus meiner Sicht weder zielführend noch ehrlich. Ich habe den Eindruck, Busfahrer sollen hier als ein zusätzliches Druckmittel quasi missbraucht werden, ohne dass man wirklich auf sie eingeht. Und am Ende kommen dann die Männer und Frauen hinter dem Steuer in die Bredouille, weil sie für kuriose Regelungen vor Fahrgästen einstehen müssen. Ich bin der festen Überzeugung, das geht besser. Busfahrer sitzen eben gerade nicht über lange Zeiträume am Steuer und schrubben Kilometer, sondern wollen ihren Fahrgästen ein schönes Reiseerlebnis ermöglichen. Da geht es um Qualität, eine gute Zeit und Entspannung. Um das den Fahrgästen bieten zu können, n braucht es einen Hauch Flexibilität. Ich betone aber ganz bewusst: Wir reden über Flexibilität in einer Form, die die Verkehrssicherheit in keiner Weise in Frage stellt. Diese ist die Grundlage für die Busbranche. 

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