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Neue OBUs mit EETS-Standard Die Mauten Europas in einer Box

Foto: Union Tank Eckstein 3 Bilder

Neue On-Board-Units (OBUs) versprechen Erleichterungen. Deutschland ist wohl ab 2019 beim EETS-Standard dabei.

Mit nur einer On-Bord-Unit (OBU) die Maut in weiten Teilen Europas abrechnen: Daran arbeiten momentan die Mautabrechner DKV, Uta und Aral. So bietet Aral seit vergangenem April eine neue europäische Mautbox auf Basis des European Electronic Toll Service (EETS). Damit ist es möglich, die Maut automatisch und länderübergreifend zu bezahlen. Momentan funktioniert die OBU von Aral in Belgien, Frankreich, Italien, Polen, Portugal und Spanien. Aral wie auch die anderen Anbieter möchten die Zahl der Länder kontinuierlich erhöhen, bis eine europaweite Abdeckung erreicht ist. Dies hat den Vorteil, dass Lkw-Fahrer in Europa künftig weniger national gültige Mautboxen mitführen müssen; im Idealfall sogar nur noch eine. Die Anbieter betrachten dies auch als einen Beitrag zum Umweltschutz, vor allem mit Blick auf Plastik und andere Materialien.

Installation per Plug-and-play

Die OBU von Aral lässt sich per Plug-and-play leicht installieren. Das heißt, die Mautbox wird mit Klebestreifen an der Windschutzscheibe befestigt und kann über den Zigarettenanzünder mit Strom versorgt werden. Ein Wechsel zwischen den Lkw ist möglich. Einer der weiteren Akteure am Markt ist zum Beispiel der Mautabrechner DKV, der eng mit dem EETS-Anbieter Toll 4 Europe zusammenarbeitet. DKV hat seine OBU auf EETS-Standard unter der Bezeichnung "DKV Box Europe" am Markt eingeführt. Sie durchläuft momentan die finale Testphase beim belgischen Mautbetreiber Viapass. Ebenso testet DKV zurzeit mehrere Tausend Boxen bei Kunden in ganz Europa. "Wir freuen uns, bald eine Mautbox zu haben, die eine Vielzahl von Ländern abdeckt", erklärt Geschäftsführer Michel Engelbosch. Für das tägliche Transportgeschäft ist das eine große Erleichterung, zumal neue Länder ganz einfach aufgeschaltet werden können. Die korrekte Bezeichnung im Fachjargon dafür ist Over-the-Air-Freischaltung. Das heißt auch: Deutschland und weitere Länder, die den EETS-Standard künftig erfüllen, können in die OBU integriert werden. Und das alles, ohne die Box auszutauschen.

Die Branche geht davon aus, dass die Aufschaltung der deutschen Maut Anfang 2019 erfolgen kann. Noch laufen in Deutschland die entsprechenden Registrierungsprozesse. Auch der Mautabrechner Uta bietet seit April eine OBU auf EETS-Basis an, die Uta One. Sie funktioniert momentan in Belgien, Frankreich, Italien, Portugal, Österreich, Spanien und in Polen auf der Autostrada 4 zwischen Kraków und Katowice. Die Anbieter betonten jeweils, der Spediteur könne die gesamte Maut transparent nachvollziehen, auch aufgeschlüsselt auf die einzelnen Länder. Was die konkreten Kosten betrifft, halten sich die Mautabrechner eher bedeckt. Aral erklärte gegenüber trans aktuell, die Mautbox werde ohne fixe Kosten oder Kaution angeboten. Dafür zahle der Kunde eine nutzungsabhängige Systemgebühr von einem Prozent auf den Mautumsatz. Für die Abwicklung der Transaktionen erhebt Aral eine Servicegebühr. Ausgenommen sind davon lediglich Umsätze in Deutschland und Österreich. Die anderen Anbieter erklärten auf Anfrage, die Preismodelle seien kundenindividuell angepasst und richteten sich etwa nach der Anzahl der Mautländer, den gefahrenen Kilometern und der Fuhrparkgröße.

Europäische Mauterkennung

Der EETS-Standard (European Electronic Toll Service) – zu Deutsch: Europäischer elektronischer Mautdienst – ist als interoperabler Mautdienst ausgelegt. Das bedeutet, der Service kann automatisch zwischen verschiedenen Systemen der Mauterheber unterscheiden und wechseln. In der Praxis werden die verschiedenen Mautsysteme der einzelnen Länder in einer On-Bord-Unit (OBU) integriert.

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