Der Schweizer Kombiverkehrsoperateur Hupac will gestärkt aus der Corona-Krise hervorgehen. Dabei hilft die weitere Förderung durch den Staat.
Das Schweizer Parlament will die Förderungen des KV über den Vorschlag der Regierung hinaus bis 2030 verlängern und um umgerechnet rund 360 Millionen Euro aufzustocken, erläuterte Hupac-Verwaltungsratspräsident Hans-Jörg Bertschi anlässlich der Generalversammlung des Unternehmens vor Journalisten. Das gebe Investitionssicherheit für eine weitere Verlagerung im Kombinierten Verkehr durch die Schweiz. Ein „Ruhekissen“ sei dies für die Beteiligten in der KV-Kette nicht, denn im Vergleich zu heute werde die Förderung halbiert, was große Produktivitätssteigerungen erfordere. Normalerweise wären diese Betriebsbeiträge aber schon 2023 ausgelaufen.
Minus von 40 Prozent
Eine Million Lkw hat Hupac im vergangenen Jahr verlagert, das Volumen stieg um 10,5 Prozent bei „zufriedenstellenden Finanzzahlen“, führte Bertschi aus. Das Corona-Virus hat aber in den ersten fünf Monaten 2020 tiefe Spuren hinterlassen. Der neue Hupac-CEO, Michail Stahlhut, sprach von Wochen mit einem Minus von bis zu 40 Prozent bei der Leistung. Die starke Finanzlage des Unternehmens und zusätzlich getroffene Maßnahmen zur Erhöhung der Liquidität der Hupac-Gruppe seien aber gute Voraussetzungen für ein erfogreiches und krisenresistentes Logistikangebot.
Pünktlicher dank Corona
Auffällig sei „der deutliche Anstieg der Qualität“ der Bahnen in den vergangenen drei Monaten gewesen, betonte Stahlhut. Es seien 80 Prozent Stundenpünktlichkeit erreicht worden, wovon man in den letzten Jahren weit entfernt war. Das zeige: „Güterverkehr funktioniert auf der Schiene, wenn er die Kapazität hat.“ Gebraucht würden Investitionen in die Infrastrukturen, forderte Bertschi, der in Deutschland das planerische Denken in die Zukunft vermisste. Zentrale Voraussetzung für den Erfolg des KV sei nicht zuletzt, dass Züge mit Längen von 750 Metern verkehren könnten und die Tunnelprofile ausreichten. Im Netzwerk der Hupac wurden 2019 rund 1,5 Millionen Tonnen CO2 im Vergleich zum reinen Straßentransport eingespart.
