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Herausforderung Verkehrswende DVF zur Zukunft der Mobilität

DVF 35. Mitgliederversammlung Foto: Felix Zahn/photothek.net

"Mobilität ist das Fundament unseres Wohlstands", sagt der neue Vorsitzende des Deutschen Verkehrsforums, Prof. Raimund Klinkner, bei der 35. Mitgliederversammlung. Welche Herausforderungen der Sektor vor sich hat, machte der hessische Verkehrsminister Tarek Al-Wazir deutlich.

Klinkner, der vom Präsidium des Deutschen Verkehrsforums (DVF) auf der 35. Mitgliederversammlung in Berlin zum neuen Vorsitzenden gewählt worden war, sagte in seiner Antrittsrede, dass die Leistung des Verkehrssektor dazu verleite, die Dinge nicht so genau zu sehen: Dass der Wohlstand auf einer prosperierenden Wirtschaft basiere, die aber ohne eine funktionierende Mobilität undenkbar sei. „Und dafür, dass die Mobilität funktioniert, sorgen die Unternehmen des Deutschen Verkehrsforums“, sagte der neue Vorsitzende.

Schwindender Multilateralismus

Als Herausforderung sieht der Ehrenvorsitzende der Bundesvereinigung Logistik (BVL) die Themen wie Infrastruktur, Digitalisierung und Klimaschutz, in Verbindung mit einem weiter wachsenden Personenverkehr – die Prognosen gehen von plus sieben Prozent bis 2030 – und einer Zunahme des Güterverkehrs um bis zu 23 Prozent. „Ein leistungsfähiges Verkehrssystem ist daher von zentraler Bedeutung“. Gleichzeitig werde der Multilateralismus massiv in Frage gestellt, was besonders für die Transportbranche schwierig sei. Zudem kämpfen laut Klinkner vor allem Städte mit der Verkehrszunahme.

Laut Klinkner ist daher die Digitalisierung auch im Verkehrsbereich alternativlos: Durch Vernetzung können demnach neue Mobilitätsangebote geschaffen werden, auch die Verkehrssicherheit und die Senkung der CO2-Emissionen werden durch digitale Instrumente verbessert. Für die zu erwartenden enormen Veränderungen durch die Digitalisierung, so Klinkner, brauche es entsprechende politische Vorgaben und auch die gesellschaftliche Akzeptanz. „Die Aufgabe des DVF ist es auch, diese Zukunftsdebatten anzuregen und die Zukunft der Mobilität zu begleiten“, sagte der neue Vorsitzende.

Änderungen im Individualverkehr notwendig

Auch der hessische Minister für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen, Tarek Al-Wazir, hat die Zukunft fest im Blick - mit der „Hessen Strategie 2030“ werde das Bundesland zu einem Vorreiter der Verkehrswende. Dazu gehören laut Al-Wazir Infrastruktur-Investitionen in Straßen und Autobahnbrücken, zwei große ICE-Projekte und das Engagement in Innovationstechnologien, etwa durch das Testfeld für den Oberleitungs-Lkw auf der A 5 oder das autonom fahrende Baustellenhinweisschild. Auch Änderungen beim Individualverkehr mahnte der Grünen-Politiker an. „ber es reicht dennoch nicht aus: Für den Klimaschutz müssen wir unser Verkehrssystem letztlich ändern und in Zukunft auch bestehende Geschäftsmodelle noch mehr in Frage stellen, etwa durch den Wechsel zur E-Mobilität“, sagte er. Die Verkehrsbranche sei dabei kein Einzelfall: Die klassischen Bankanbieter stehen demnach unter Druck durch die neue Finanztechnologie - auch im Verkehrssektor müsse man sich daher dramatisch umstellen.

Welche Rolle Mobilität zukünftig spielt, war auch Thema einer anschließenden Podiumsdiskussion. Markus Lewe, Oberbürgermeister von Münster und Präsident des Deutschen Städtetags, hat etwa die Vision, dass künftig die Luft in den Städten wieder besser wird und auch die knappen innerstädtischen Räumen zu mehr als nur dem Abstellen von Autos genutzt werden. Dazu müsse man etwa massiv in Schiene und Bahn investieren.

Vom Autobauer zum Mobilitätsdienstleister

Bietet sich auf der ersten und letzten Meile der Mobilität das autonome Fahren als Lösung an? Laut Renata Jungo Brüngger, Vorstand Integrität und Recht bei Daimler, findet deswegen auch ein Umbau der Fahrzeughersteller zu Mobilitätsdienstleister statt – das Auto werde aber immer Teil eines Paketes sein, schon allein wegen der Notwendigkeit im ländlichen Raum. Ziel sei aber in Zusammenspiel von Wirtschaft und Politik, mehr Individualverkehre zu bündeln. Antje Williams, Projektleiterin 5G bei der Deutschen Telekom, machte klar, dass für solche Angebote der Zukunft eine bessere Konnektivität notwendig sei – und die öffentliche Hand dabei als Partner der Industrie gefragt sei. Zustimmung von Dr. Maximilian Eichhorn, Global Head of Business Development bei Siemens Mobility, der zudem eine bessere Einigung über Standards anmahnte – diese fehle etwa bei der universellen Sprache der Autos im Rahmen von car-to-car-Kommunikation.

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