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Hamburger Spediteure Heftige Kritik an Hamburger Hafen

HHLA, Container Foto: HHLA

Der Verein Hamburger Spediteure schießt scharf gegen den Hamburger Hafenbetreiber HHLA.

Nach einem chaotischen Wochenende hat der Hafen noch immer mit liegengebliebener Ladung zu kämpfen. Laut der Zeitung ‚Die Welt‘ wirke sich dies bis in den Containerbahnhof in Kornwestheim bei Stuttgart aus. Laut dem ‚Hamburger Abendblatt‘ musste der Verladebahnhof am vergangenen Montag alle Container mit dem Ziel Hamburg/Burchardkai stoppen und habe die Annahme weiterer Ladung unterbrochen. Tags drauf zitiert das Blatt den Bahnoperateur: "Fahrpläne gibt es nicht mehr. Die HHLA kann mir für die kommenden sieben Tage nicht verlässlich sagen, wann meine Züge am Burchardkai abgefertigt werden."

Teils sei es mehreren Medienberichten zu Folge auch zur Verlagerung von Schienenverkehren auf die Straße gekommen. "Durch den Stau auf der Schiene ist es zum Teil zur Rückverlagerung der Transporte auf die Straße gekommen, sodass auch dort die Nachfrage stieg und es vor den Terminals zu Wartezeiten gekommen ist", räumt etwa HHLA-Sprecher Florian Marten ein. "Es handelt sich um ein punktuelles Problem, kein strukturelles." Dem wiederum wiedersprechen die Hamburger Spediteure. "Die Lage ist katastrophal. Immer mehr Kunden verlangen eine Verlagerung der Ladung in die Nordseehäfen", sagt Gert Tews, Geschäftsführender Gesellschafter der Hamburger Spedition Contibridge. Gleichzeitig bekleidet Tews auch das Amt des Vorsitzenden des Fachausschusses Exporte beim Verein Hamburger Spediteure. Der Verein kämpfe für Hamburg. Derzeit sei es aber fast unmöglich, Ladung in der Stadt zu halten. Hinzu komme laut ‚Die Welt‘ auch, dass dich immer mehr Containertrucker weigerten, nach Hamburg zu fahren.

Für die Misere am Burchardkai macht der Verein laut ‚Die Welt‘ Personalprobleme seitens der HHLA verantwortlich. Tatsächlich berichtet ‚Die Welt‘ von einer Mitteilung der HHLA-Tochter Metrans. Demnach sei es am Wochenende zu einem Schichtausfall gekommen. Der Bahnoperateur BoxXpress melde, dass am Samstag und Sonntag die Tagschicht am Containerterminal Burchardkai nicht gearbeitet habe und die Nachtschicht die Rückstände nicht habe aufholen können. Tatsächlich habe sich dadurch die Annahme von Zügen um 22 bis 29 Stunden verspätet. Anstatt fünf Stunden dauere es 20 Stunden, um einen Zug im Hafen zu beladen.

Der Spediteurs-Verein hat deshalb HHLA in einem Brief auf die Vielzahl der Ausfälle in den vergangenen Wochen hingewiesen. "Eigentlich gibt es seit Jahresanfang immer wieder Probleme", sagt Tews. Das Hauptproblem seien die Zusatzkosten für die langen Standzeiten und die längere Lagerung. Diese übernehmen demnach weder Kunden noch Containertrucker. "Wir Spediteure bleiben darauf sitzen."


Nach einem Gespräch zwischen dem Hamburger Wirtschaftssenator Frank Horch und dem HHLA-Chef Klaus-Dieter Peters sagte der Senator laut Hamburger Abendblatt, es gehe darum, kurzfristig eine Verbesserung der Situation an den Terminals herbeizuführen. Dies genüge der Bürgerschaft jedoch nicht. Verschiedene Stimmen fordern demnach ein Eingreifen des Bürgermeisters. CDU-Fraktionschef Dietrich Wersich fordere deshalb, eine Einsatzgruppe für den Hafenverkehr zu bilden. "Diese Expertengruppe soll Maßnahmen beraten, die den betroffenen Spediteuren helfen und weiteren Schaden abwenden", sagt Wersich.  

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