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Große-Vehne Mehr Engagement für Fahrer

Foto: Thomas Küppers

Klemens Große-Vehne ist ein Branchenkenner durch und durch. Der Senior-Unternehmer der Unternehmensgruppe GV Truck Net hat auf der Messe Transport Logistic über die neuesten Entwicklungen der Hanauer Systemverkehre (HSV) berichtet, die Teil der Gruppe sind. Die Spedition mit Sitz im osthessischen Friedewald an der A 4 beschäftigt 520 Mitarbeiter. Davon sitzen beeindruckende 470 als Fahrer hinter dem Steuer eines Lkw, von dem das Unternehmen 400 vor allem für Hermes Logistik im Einsatz hat.

Zur allgemeinen wirtschaftlichen Situation in Deutschland sagte Große-Vehne: „Wir vermissen die Spitzen, die zu stabileren Preisen führen. Trotzdem investiert unsere Familie weiter. Damit sichern wir uns die nötige Flexibilität, um kurzfristig auf Marktveränderungen zu reagieren.“ Dem Fahrermangel begegnet das Familienunternehmen, indem es verstärkt ausbildet. „Wir müssen das Problem gemeinsam lösen“, fordert der Unternehmer, und wirbt bei seinen Mitbewerber darum, sich ebenfalls zu engagieren.

Überzeugungsarbeit leisten

Der Widerstand gegen die Ansiedlung von Logistikunternehmen in der Bevölkerung ist oftmals groß. „Der Bürger erkennt nicht, dass wir den Lkw benötigen“, sagt Große-Vehne. Auf der Suche nach einer passenden Logistikfläche ist HSV vor drei Jahren in Friedewald neben dem Hauptkunden Hermes fündig geworden. „Die Gemeinde Friedewald hat sich sehr um die Ansiedlung von HSV bemüht.“ Auf dem 65.000 Quadratmeter großen Grundstück sind eine Lkw-Werkstatt, Bürogebäude, 200 Lkw-Stellplätze und eine große Tankstelle auch zur Fremdbetankung mit 20 Millionen Litern Jahresleistung entstanden.

Bauen mit einem Berater

Für die Umsetzung hat HSV die Dekra Consulting als Berater mit ins Boot geholt. Gemeinsam wurde etwa erörtert, wie viele Werkstattstunden anfallen und wie sich der Schichtbetrieb effizient gestalten lässt. Die Haltedauer der Lkw wurde auf vier Jahre und 600.000 Kilometer festgelegt. Um die Ausfallzeiten minimal zu halten, sind neben der Werkstatt 25 Schlafplätze und Aufenthaltsräume für die Fahrer entstanden. „Während die Fahrer ihre Pause haben, können wir die Lkw reparieren“, sagt Große-Vehne.
„Wir müssen viel mehr für unsere Fahrer tun, die einen tollen Job machen“, fordert der Seniorchef.

Diese können sich bei HSV auch ein Fahrrad schnappen und zum Einkaufen ins Dorf radeln – mit null CO2-Ausstoß. Ökologische Standards setzt das Unternehmen auch mit der Immobilie selbst: ein Blockheizkraftwerk liefert die nötige Wärme und anteilig Strom. Überschüsse werden ins Netz eingespeist. 

15 Prozent Baukosten gespart

Auch bei der Suche eines Architekten, der Ausschreibung der Leistungen und deren Vergabe hat Dekra die HSV unterstützt. „Wir haben dadurch wohl 15 Prozent preiswerter gebaut als mit einem Generalunternehmer“, schätzt Große-Vehne. „Es ist nicht einfach jemand zu finden, der eine Werkstatt richtig planen und bauen kann.“ Doch die Zusammenarbeit zwischen HSV, Berater und Architekt hat gut geklappt. „So können wir unseren Kunden Hermes Tag und Nacht voll zufriedenstellen“, sagt Große-Vehne.

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