Fuso Vorreiter bei grünen Technologien

Foto: Fuso

Dr. Albert Kirchmann, Präsident und Geschäftsführer der Mitsubishi Fuso Truck and Bus Corporation, will mit seinem Unternehmen Vorreiter bei grünen Technologien und Effizienzmeister unter den japanischen Herstellern sein. Im Interview mit eurotransport.de erklärt Kirchmann zudem, was er unter Nachhaltigkeit bei den Produkten versteht und welche Bedeutung der Fuso Canter für den Konzern Daimler hat.

Wie wird sich Fuso kurzfristig entwickeln?

Kirchmann: Wir haben das Projekt Wachstumsoffensive Fuso 2015 aufgelegt. Es basiert auf fünf strategischen Stoßrichtungen und legt unseren Kurs für drei Jahre fest. Zu den fünf Säulen gehört unter anderem, dass wir Vorreiter bei grünen Technologien und Effizienzmeister unter den japanischen Herstellern sein wollen. Zudem ist uns das Thema  Nachhaltigkeit sehr wichtig. Nachhaltigkeit in der Produktion, in all unseren Prozessen und natürlich bei unseren Produkten.

Was verstehen Sie unter Nachhaltigkeit in den Produkten?

Kirchmann: Unser Ziel ist es, die Produktion von Hybridfahrzeugen zu forcieren und weiter auszuweiten. Dazu wird der neue Fuso Canter als Hybridvariante beitragen. Bislang war er nur als Rechtslenker zu haben und somit nur in den entsprechenden Märkten im Angebot. Derzeit verkaufen wir pro Jahr 250 dieser Hybrid-Lkw. Ab 2012 wird es vom neuen Modell des Fuso Canter auch eine Hybridvariante als Linkslenker geben. Das wird den Absatz deutlich ankurbeln. Und wir werden einen Schwer-Lkw mit Hybridantrieb als Konzeptfahrzeug auf der diesjährigen Tokio Motor Show vorstellen.. Der Hybridantrieb ist ein Bekenntnis zu unserer Strategie der alternativen Antriebe.Schon bald wird der Hybrid ein Baustein in der Preisliste sein wie es ein Retarder heute schon ist.

Welche Bedeutung hat der Fuso Canter grundsätzlich für den Daimler-Konzern?

Kirchmann: Der Fuso Canter ist ein auf der ganzen Welt im Einsatz. Wir verkaufen ihn in 150 Ländern. Er ist der Lkw für das Light-Duty-Segment im Sortiment von Daimler Trucks. Mehr als die Hälfte aller Fuso Canter wird lokal in unseren Absatzmärkten montiert. Rund 80 Prozent unseres Absatzes erzielen wir außerhalb von Japan. Besonders stark sind wir in Asien. 2010 entfielen auf diese Region 67 Prozent unseres Absatzes. Wir sind Marktführer in ganz Südostasien und in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Und wir haben eine starke Präsenz im Mittleren Osten. Auch in Europa sind wir gut vertreten.. Insgesamt trägt Fuso mit 40 Prozent zum Daimler Trucks-Gesamtabsatz bei.

Welche neuen Märkte haben Sie im Visier?

Kirchmann: Chancen gibt es in traditionellen und neuen Märkten. Unter anderem Südamerika, aber auch Europa bietet noch große Potenziale. Anfang Oktober haben wir den Eintritt ins mittelschwere Lkw-Segment in Südafrika bekannt gegeben. 2012 werden wir einen schweren Lkw für Indonesien einführen. Es würde mich nicht überraschen, wenn der Canter bald auch in Brasilien zu sehen ist. Voraussetzung dafür ist aber eine lokale Fertigung. Diese Möglichkeit prüfen wir gerade. Zudem werden wir unsere Flottenaktivitäten in den Märkten ausbauen.

Fuso-Technik steckt auch in Barat-Benz, den Lkw für den indischen Markt…

Kirchmann: Ja. 2012 kommen die ersten Lkw unter der Marke Bharat-Benz auf den indischen Markt. Die leichten und mittelschweren Lkw basieren auf Fuso-Technologie – auf Canter- und Fighter-Plattformen. Den Produktionsstandort von Daimler India Commercial Vehicles in Chennai wollen wir als Basis für den Export in Drittländer nutzen.

eurotransport.de: Welche Auswirkungen hatte das Erdbeben und der folgende Super-GAU für Fuso?

Kirchmann: Zunächst einmal war die Katastrophe natürlich eine menschliche Tragödie, auch wenn kein Mitarbeiter von Fuso und Daimler persönlich zu Schaden kam. Aber auch im geschäftlichen Sinn war Fuso betroffen. Die Produktion halbierte sich von rund 12.000 Einheiten im Februar auf rund 6.000 im März. Am 29. März konnten wir die Produktion wieder aufnehmen. Im Juni liefen wieder  rund 16.000 Fahrzeuge vom Band, im September sogar über 17.400. Das bedeutet in der Zahlenwelt einen Rückgang um 30 Prozent zwischen dem ersten und zweiten Quartal 2011 und ein Wachstum von 71 Prozent zwischen Quartal zwei und drei.. Am Jahresende werden wir trotz allem wieder über den Absatzzahlen von 2010 liegen.

In Euro gesprochen, wie hoch ist die Schadensumme?

Kirchmann: Die finanzielle Schadensumme für Fuso beläuft sich auf 47 Millionen Euro.

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