Der Bundesverband Güterkraftverkehr, Logistik und Entsorgung (BGL) will Ladungsklau einen Riegel vorschieben.
Um die Sicherheit in der Transport- und Logistikkette zu erhöhen, will er in den nächsten Monaten ein neues System mit dem Arbeitstitel "Bekannter Transporteur" an den Start bringen, wie er bei seiner Mitgliederversammlung am Freitag in Hamburg ankündigte. Dahinter steht die Idee, dass Verlader und Spediteure keine böse Überraschung mehr bei der Übergabe ihrer Ware am Lager erleben, weil zum Beispiel ein polnischer Frachtführer vorfährt, über dessen Identität ihnen nichts bekannt ist. So will der BGL Versendern eine Plattform zur Verfügung stellen, in der BGL-Mitgliedsfirmen sowie deren Fahrzeuge gelistet sind. Die gelisteten Unternehmen verpflichten sich, die Transporte nur in Eigenregie oder mit anderen in dem Portal gelisteten "Bekannten Transporteuren" durchzuführen.
Für mehr Qualität im Transport
Damit will der Verband ein Zeichen gegen die mehrstufige Weitergabe der Transporte setzen und für mehr Qualität im Transport werben. Wer gegen die Auflagen verstößt und den Transport mit einem nicht registrierten Fahrzeug durchführt, muss mit einer Geldstrafe von 5.000 Euro rechnen und sich vor einem sogenannten Güterausschuss erklären. Gegebenenfalls wird er dann von dem Verfahren ausgeschlossen. Der BGL plant, das System im zweiten Schritt in Zusammenarbeit mit der International Road Transport Union (IRU) auch auf andere Länder auszudehnen. In weiterer Zukunft kann sich der Verband vorstellen, dass der Verlader zusätzlich noch besonders qualifizierte Unternehmen auswählen kann, die bestimmte Anforderungen erfüllen und sich einer Zertifizierung stellen müssen.
Die Vorarbeiten für das System hätten etwa ein Jahr gedauert, erklärte BGL-Präsident Adalbert Wandt. Es sei gemeinsam mit der verladenden Wirtschaft entwickelt worden, die ein besonderes Interesse daran hätte, dass es in der Logistikkette nicht zu Störungen komme.